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21. 10. 2012

Es wird sprichwörtlich „eng“ in den Mobilfunknetzen. Der seit einigen Jahren anhaltende Trend zu mobilen Endgeräten, lässt das Datenvolumen in den Netzen der deutschen Mobilfunkprovider förmlich explodieren. Eine neue Studie zeigt den Trend der letzten 5 Jahre auf.

Die folgende Grafik ist Teil einer aktuellen VATM-Analyse (nicht mehr online) zum Telekommunikationsmarkt in Deutschland. Urheber sind der Branchenverband VATM und die Firma „Dialog Consult“. Demnach legte der Netztraffic allein in diesem Jahr um rund 30 Prozent zu. Von 101,1 Millionen Gigabyte auf 130.7 Millionen Gigabyte. Die Zahl für dieses Jahr ist natürlich noch eine Schätzung, dennoch deutet der allgemeine Trend auf einen nahezu exponentiellen Verlauf. 2007 betrug das Datenvolumen gerade einmal 3,7 Mio GB. In nur 4 Jahren hat sich der Datenverkehr somit um den Faktor 27 erhöht. Auf den einzelnen Nutzer umgerechnet bedeutet dies folgendes: Während 2005 jeder Mobilfunkkunde im Schnitt 5 Megabyte im Jahr verbrauchte, sind es 2012 schon rund 200 MB. Da immer mehr Tarife Kontingente von 1000 oder gar 3000 MB pro Monate bieten, dürfte sich der Trend wahrscheinlich noch weiter beschleunigen.

Studie zum generierten Datenvolumen über die Mobilfunknetze in Deutschland

Entwicklung des Volumenverkehrs im Mobilfunkbereich von 2007 bis 2012 | Quelle: Studie VATM und Dialog Consult

Ohne LTE

Auf den ersten Blick könnte man vorschnell schlussfolgern: Klar, schließlich gibt es auch immer mehr LTE-Kunden, die nochmals als „Beschleuniger„ wirken. Doch weit gefehlt! Denn LTE wurde in der Studie interessanter Weise noch außen vor gelassen. Der wahre Wert dürfte daher nochmals deutlich über der gemachten Prognose liegen.

Investitionen über Jahre nötig

Tatenlos sehen die Netzbetreiber der Entwicklung selbstverständlich nicht zu. Sowohl Deutsche Telekom als auch Vodafone arbeiten intensiv an der Optimierung der Netzinfrastruktur. Allen voran die Telekom, welche milliardenschwere Investitionen plant. Vor allem in moderne LTE- und HSPA-Netze. Bis Anfang 2013 sollen z.B. 100 Städte mit LTE-Mobilfunk ausgerüstet sein. Auch Vodafone hat ambitionierte Ziele und sieht Investitionen im dreistelligen Millionenbereich vor. Dies geht zumindest aus der heutigen Äußerung eines Vodafone-Sprechers gegenüber dem FOCUS hervor. Summen, die kleinere Unternehmen wie E-Plus und O2 nicht ohne weiteres stemmen können. So versucht O2 zurzeit maßgeblich über Kooperationen, die teils ernsten Probleme zu lösen. Weiteres Kapital soll der geplante Börsengang einspülen. In den letzten Monaten stand der Konzern immer wieder im Fokus der Medien wegen sich häufender Kundenbeschwerden zur Netzqualität.

Teufel mit dem Beelzebub austreiben?

Die neue, leistungsfähige LTE-Technik galt seit jeher als Hoffnungsträger, dem Problem Herr zu werden. Wie so oft, gibt es aber auch eine 2. Seite der Medaille, die das ganze Gegenteil heraufbeschwören könnte. Aufgrund der viel höheren Datenrate und des nach wie vor signifikant höheren Preises, haben die Kunden selbstverständlich auch eine andere Erwartungshaltung an die Nutzungsweise. Wer 50, 70 oder sogar 90 € monatlich zahlt, will nicht nach 10 Youtubefilmchen bis zum Rest des Monats mit Schneckentempo surfen. Oder anders ausgedrückt, mit den neuen Möglichkeiten steigen auch die Ansprüche. Seit Einführung der ersten LTE-Tarife für unterwegs, hat Vodafone beispielsweise das enthaltene Inklusivvolumen sukzessive gesenkt. Mit der Einführung der neuen RED-Tarife, erfolgte erneut die Anpassung nach unten (im unteren Preissegment). So erhalten Kunden mit RED M und LTE (knapp 60 € monatlich) gerade einmal 500 MB Highpseedvolumen. Das entspricht nicht einmal ganz der Fassungsinhalte einer alten CD-ROM. 3 GB bietet nur noch der Premiumtarif „RED L“. Eplus will ab November neue Smartphone-Tarife vorstellen. Die maximale Datenrate soll dabei lediglich 3,2 MBit betragen. Unter dem Strich könnte also noch offen sein, ob der Trend die nächsten Jahre hin zu langsameren Datenraten mit mehr Volumen geht, oder zu schnelleren Tarifen mit äußerst knapp bemessener Volumenbegrenzung.

Quelle: www.vatm.de/fileadmin/publikationen/studien/tk-marktstudie-2012.pdf
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