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08. 10. 2015

Der Schweizer Netzbetreiber „Swisscom“ reagiert mit innovativen Breitband-Ausbauplänen für LTE-Advanced und 5G auf den drastisch steigenden Datenverbrauch. Das benötigte Volumen der Bevölkerung steigt pro Jahr um etwa 100 Prozent an. Ab 2016 soll mehr Geschwindigkeit im 4G-Netz zur Verfügung stehen und 2020 ein großer Umschwung erfolgen. Dann wird nicht nur 5G eingeführt, sondern auch GSM (2G) abgeschafft.

Datenverbrauch in der Schweiz steigt massiv an

Swisscom

Satte 290.000 Gigabyte werden an nur einem einzigen Tag innerhalb des Swisscom-Netzes übertragen. Auf eine Woche gerechnet sind es über 2 Millionen Gigabyte – und das in der vergleichsweise kleinen Schweiz. In einem Jahr kommt der Verbrauch schließlich auf 105 Millionen Gigabyte, die noch von 2G, 3G und 4G-Netzen gestemmt werden müssen. Den Löwenanteil der Datenpakete wickelt heute aber das LTE-Netz ab, UMTS wird vergleichsweise wenig eingesetzt und GSM fristet ein Nischendasein. Das zumindest konnte der Provider bei der Analyse der Datenströme feststellen. Über 2G werden demnach heute gerade einmal noch 0,5 Prozent aller Datenverbindungen abgewickelt.

Swisscom koppelt Mobilfunkantennen an Festnetzleitungen

Um der massiven Datenübertagungen Herr zu werden, hat sich der Telekommunikationsanbieter eine clevere Lösung einfallen lassen. Eigens entwickelte Mobilfunkantennen und Mikrozellen werden in bestehende Festnetz-Schächte der Straßen eingebaut. Sie nutzen die dortigen Strom- und Internetanbindungen mit. Swisscom hat seine Konstruktionen dabei äußerst robust konstruiert, so dass die Module auch bei starken Wettereinflüssen nicht schlapp machen. In Bern gab es im ersten Halbjahr 2015 erste Feldversuche, Basel, Lausanne und Zürich sollen als nächstes folgen. Wenn die Tests erfolgreich absolviert werden, soll 2016 eine breite Einführung erfolgen.

LTE Advanced mit 450 Mbit/s steht vor der Tür

Mehr Kapazität und höhere Bandbreiten bringt die nächste Ausbaustufe von LTE-Advanced. Swisscom hat bereits 16 Städte mit LTE-A ausgerüstet und führt gerade Pilotversuche mit bis zu 450 Mbit/s in Freiburg durch. Dabei nutzt der Anbieter europaweit als erster eine Kombination aus FDD- und TDD-LTE.

5G kommt, 2G geht

Die zweite Mobilfunkgeneration und die Fünfte (5G) werden sich 2020 die Klinke in die Hand geben. Dabei profitieren die Kunden bei 5G durch nochmals höhere Geschwindigkeiten, niedrigeren Reaktionszeiten und einen geringeren Stromverbrauch. Die alte 2G-Technik ist bereits 22 Jahre im Einsatz und bedient, wie schon erwähnt, nur ein Bruchteil des heutigen Datenverkehrs. Dabei wird jedoch viel wertvolle Frequenzkapazität verschwendet, denn 30 Prozent der Antennen arbeiten noch mit dem veralteten Standard. Ein Ausmustern von 2G ist also längst überfällig und mit dem verbesserten LTE-A und 5G stehen Vielsurfern bald spannende Lösungen zur Verfügung. In Deutschland könnte die Entwicklung wahrscheinlich ähnlich verlaufen schätzen wir. Denn auch hier sind Funkbänder rar – zudem benötigt man für 5G massig neue Frequenzbereiche.

Wissenswertes zum Thema:

» mehr über LTE in Österreich
» LTE-Anbieter Übersicht

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1 Kommentar: Das meinen die anderen zu dem Gerät...

Ich bin über den Netzausbau in der Schweiz nicht informiert.
Aber mal auf Deutschland bezogen, hätte eine Abschaltung der GSM Netze relativ weitreichende Folgen. Die Netzabdeckung durch z.B. LTE der Deutschen Telekom oder Vodafone ist bereits Landesweit recht gut, dennoch sind gibt es einen ein gewissen Anteil älterer, nicht LTE fähiger Geräte. Beispielsweise wäre ein altes Nokia nach GSM Abschaltung lediglich zum Täglichen freien Fall aus dem 5. Stock zu gebrauchen. Die Landesweit schlecht ausgebauten 3G Netze bieten die Momentan schlechteste Netzabdeckung bei jedem Anbieter. Außerhalb der Ballungsgebiete ist man nach wie vor auf die alten GSM Netze angewiesen und – Gott sei Dank – man kann mit diesen Telefonieren und Textnachrichten verschicken – und mit etwas Geduld kommt auch mal das ein oder andere Bild an :)
Eine Abschaltung der 3G Netze vor den GSM Netzen würde zwar eine drosselung der Geräte der Letzten 5 Jahren bedeuten, aber dennoch wären die Geräte der letzten 20 Jahre weiterhin nutzbar.
Ich wohne selbst im Ländlichen Raum, unweit einer Großstadt und bin Täglich auf diese alten Netze angewiesen, da in die 3G Netze zu Zeiten von LTE nicht weiter investiert wird.