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22. 04. 2013

Anfang des Monats kamen bereits Gerüchte darüber auf, dass die Deutsche Telekom die umstrittene Drosselungspraktik in Kürze auch auf Festnetz-Tarife anwenden wird. Nun ist die „Katze aus Sack“. Es wird die Drosselung künftig nicht nur für LTE-Kunden geben.

Der Alptraum wird wahr …

Bisher schielten LTE-Kunden neidisch auf all jene, bei denen konventionelle Breitbandanschlüsse, etwa per DSL, verfügbar sind. Denn im Gegensatz dazu, fand hier keine Begrenzung hinsichtlich des Surfvolumens statt. Bei LTE dagegen gelten Volumenkontingente von aktuell 10-30 Gigabyte, für die man mit der vollen Datenrate surfen kann. Stichwort Drosselung. Ab Mai nun wird es auch für alle anderen Kunden bei der Telekom „ernst“. Volumenbegrenzungen zählen ab 02. Mai sowohl für DSL,- VDSL,- und sogar für Glasfasertarife. Zumindest vertraglich für Neukunden. Ab wann die technische Umsetzung folgt, herrscht noch Unklarheit. Dazu später mehr.

Die Voluminas im Überblick

DSL-Tarife mit bis zu 16 MBit beinhalten 75 GB Highspeed-Volumen. Bei VDSL sind es 200 Gigabyte. Glasfaser (FTTH) bietet stattliche 300-400 GB pro Monat. Allgemein gilt: Wer über diese Grenze innerhalb eines Monats kommt, wird heruntergedrosselt. Und zwar auf „urzeitliche“ 384 Kbit – genau wie LTE-Nutzer.

Entertain außen vor

Gerade für IPTV-Nutzer, also Entertain, stellt sich jedoch die Frage, ob das Volumen auch auf den TV-Empfang angerechnet wird. Beim IPTV wird ja schließlich das TV-Programm per Breitbandnetz übertragen und verursacht erhebliche Datenmengen. Glücklicher Weise klammert die Telekom wenigstens diesen Punkt aus. Man braucht also keine Angst haben, plötzlich kein TV-Bild mehr zu haben, wenn man viel fern sieht bzw. in die Drosselung gerutscht ist.

Vergleich mit LTE

Das „Nicht-Drosselungsargument“, pro/kontra DSL, entfällt nun zu mindestens für die Dt. Telekom. Allerdings gibt es nach wie vor ein nicht unerhebliches Gefälle. 75 GB bei DSL sind immerhin noch das 2,5-fache des Volumens, welches LTE-Kunden im Prämiumtarif „Call & Surf via Funk L“ erhalten. Somit dürften sich viele LTE-Nutzer nach wie vor als Breitbandkunden 2. Klasse fühlen, trotzt des „Trostes“, dass auch die Anderen nicht ganz außen vor sind.

Wen betrifft es?

Nun insbesondere alle, die noch auf DSL-Light setzen, weil ihnen die Drosselung bei LTE bisher nicht „in die Tüte“ kam. Dieser Kreis dürfte nun doppelt sauer sein. Allgemein sind 75 GB nicht besonders viel, aber immer noch deutlich besser als via LTE. In einem Punkt dürfte die Telekom jedoch richtig liegen. Die 200-400GB-Marke bei VDSL bzw. FTTH, sollten nur die wenigsten Kunden jemals kennen lernen. Um diese Grenze zu knacken, müssen schon viele Teilnehmer eines Mehrpersonenhaushaltes oder einer WG ganz schön „ambitioniert“ saugen.

Zubuchoption geplant

Ähnlich wie bei den Mobilfunk-LTE-Tarifen, soll es künftig im Festnetz-Breitbandbereich eine Art „Freikauf-Option“ geben. Wer also in die Drosselungsfalle tappt, kann sich auf Wunsch wieder daraus lösen – gegen Entgelt versteht sich. Details dazu stehen leider noch nicht fest.

Zweifelhaftes Signal

Die Telekom begründet den Schritt in erster Linie mit dem rasanten Zuwachs des Datenaufkommens in den Netzen. Auch wenn IPTV ausgeklammert wird und die Voluminas zumindest bei den Highspeed-Tarifen recht hoch angesetzt sind, stellt sich folgende Frage: Wie wird die Konkurrenz auf den Schritt des „Marktführers“ setzen? Macht das Modell Schule oder wissen Vodafone & Co. das künftig als Kaufargument für die eigenen Produkte einzusetzen? Nach dem Motto: „Bei uns erhalten Sie einen Drosselungsfreien DSL-Anschluss!“. Man darf gespannt sein.

Überraschung?

Wer die AGBs genau studiert hat, konnte schon vor vielen Monaten den Passus entdecken, der eine Drosselung nach den genannten Grenzen vorsah. Bisher übte die Telekom jedoch dieses prinzipiell vertraglich verankerte Recht nie aus. Das dies mal so kommen könnte war eigentlich fast schon der logische Schluss. Denn wozu was in die AGB schreiben, wenn man es nicht nutzt?

ABER: Das große Aber zum Schluss

Die Drosselung in der Realität könnte noch eine ganze Zeit auf sich warten lassen. Fast nebenbei steht in der Pressemitteilung ein Satz, der zumindest temporär für Erleichterung sorgen sollte. Zunächst werden die Grenzen nur vertraglich terminiert. „Wir gehen bisher davon aus, dass wir die Limitierung technisch nicht vor 2016 umsetzen“, heißt es weiter. Anders ausgedrückt: Sobald es der Telekom im Netz zu voll wird, legt sie den Hebel um. Das kann morgen sein oder erst in 1-3 Jahren …

Wissenswertes zum Thema:

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Quelle: Telekom Presse
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2 Kommentare: Das meinen die anderen zu dem Gerät...

Anstatt einen Schritt nach vorne zu machen, machen wir wieder einen Schritt nach hinten. Das ist doch nicht Sinn der Sache.

Unklar. Alles benötigt mehr Bandbreite und die Anbieter drosseln ihr Breitbandvolumen. Armes Deutschland… Ein weiterer Schritt zurück.