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27. 05. 2011

Long Term Evolution soll ja nichts mehr oder weniger, als das mobile Internet in den kommenden Jahren revolutionieren. Statt mit Bruchteilen von einem Megabit oder einstelligen MBit-Datenraten, verspricht der 4G-Standard nie dagewesene Geschwindigkeiten. Doch bislang müssen sich mobile Surfer in Städten wie Frankfurt, noch mit den Vorgängernetzen zufrieden geben. Wie lange noch? Wir sind der Frage für Sie nachgegangen.

Noch reiner DSL-Ersatz

Das man zurzeit in den Innenstädten noch niemand mit einem LTE-Stick surfen sieht, liegt daran, dass LTE-Funk bislang „nur“ als Ersatzlösung für kabelbasierte Breitbandanschlüsse auf dem Land eingesetzt wird. Mit reinen unternehmerischen Entscheidungen hat dieser Umstand jedoch recht wenig zu tun, sondern vielmehr mit Auflagen der Bundesnetzagentur. Bei der Versteigerung der LTE-Spektren im April bzw. Mai letzten Jahres, mussten die Bieter für das LTE800-Band Zusagen machen. Diese sehen überspitzt gesagt vor, schnelles Internet per LTE praktisch auch in den letzten Winkel der Bundesrepublik zu tragen. Zum Bieterbund gehörten übrigens die Deutsche Telekom, der Vodafon-Konzern, die E-Plus-Gruppe und O2 Telefónica. Für ein besseres Verständnis der Materie, sollte man erwähnen, dass durch die Abschaltung des analogen Antennen-Fernsehens eine Lücke im Bereich von 800 MHz frei wurde. Dieses Band ist in den Medien populär geworden unter dem Synonym der „Digitalen Dividende“. Eine glückliche Fügung für die Mobilfunkbetreiber. Denn auf dem Land müssen große Entfernungen mit möglichst wenigen Sendemasten (da Kostenfaktor) abgedeckt werden. Dazu eignen sich langwellige Frequenzen viel besser als jene kurzwelligen Spektralbereiche, die für die Städte vorgesehen sind. Nämlich 2.1 GHz und / oder 2.6 GHz. Die Mobilfunkanbieter mussten bei Geboten für LTE800-Frequenzpakete allerdings diverse Nutzungsbestimmungen akzeptieren. Diese sehen zum Beispiel Ausbauverpflichtungen für die „weißen Flecken“ auf dem Land vor. Erst wenn bestimme Versorgungsquoten als erfüllt gelten, können die Städte mit LTE erschlossen werden. Zudem muss der LTE-Ausbau nach bestimmten Priorisierungsstufen erfolgen. Priorität 1 haben beispielsweise Dörfer mit weniger als 5000 Einwohnern. Diese werden folglich relevanter eingestuft als solche mit einer höheren Bevölkerungsdichte.

 

LTE kommt auch in die Städte

Städte im Visier

Vor diesem Hintergrund wird recht schnell klar, warum die Mobilfunkprovider praktisch im Wochenrhythmus viele LTE-Standorte bundesweit in Betrieb nehmen. Wir von LTE-Anbieter.info berichten ja regelmäßig über den Fortschritt. Man braucht kein Rechenakrobat zu sein, um zu erkennen, dass sich in Millionen-Metropolen (wie Berlin) deutlich mehr Geld mit mobilen Internetzugängen verdienen lässt, als in einem 500-Seelendorf. Das noch dieses Jahr LTE in den ersten Städten verfügbar sein könnte, ist sehr wahrscheinlich. Es gibt zahlreiche Hinweise für diese These. Gegenüber dem Portal goldem.de etwa, äußerte ein Vodafonesprecher bereits Ende Februar, dass die Bundeshauptstadt Berlin noch 2011 ans Netz gehen könnte. Daneben habe man noch Bremen und Hamburg im Blickfeld. Dass es sich hierbei um Stadtstaaten handelt ist kein Zufall. Denn die oben beschriebenen Regelungen gelten für jedes Bundesland separat. Da es in den genannten Stadtstaaten praktisch keine bzw. kaum weise Flecken gibt, kann hier LTE, völlig legal, als erstes vermarktet werden. Was bleibt, ist unserer Meinung nach nur ein moralisches Handikap. Denn auf der einen Seite müssen sich nach wie vor noch hunderttausende Verbraucher, aus der Gruppe der Landbevölkerung, mit einem Steinzeitzugang begnügen. Auf der anderen Seite gibt es in urbanen Gefilden nicht selten die freie Auswahl zwischen günstigem DSL mit bis zu 16 MBit, superflotten VDSL (bis 50 MBit) und nicht selten auch noch preiswertes Kabelinternet. Letzteres leistet oft sogar Downloadraten um die 100 MBit. Wenn jetzt noch mobile Internetzugänge per LTE, das Surfen unterwegs, in diesen Dimensionen ermöglicht, ist der Unmut vieler Landbewohner jetzt schon sicher.

Perspektiven

Neben Vodafone hat auch die Deutsche Telekom im Februar vorsorglich angekündigt, beim Rennen um den Kuchen der Großstädte mitspielen zu wollen. Bei den Bonnern soll Köln den eigenen Angaben nach, erste LTE-Stadt werden. O2 erprobt die neue Funktechnik seit einigen Monaten im Raum Halle/Leipzig und in München sowie Umgebung. Fazit: LTE kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch 2011 in die ersten Großstädte. Für eine breite Abdeckung wird es allerdings noch eine Weile dauern.

Wissenswertes zum Thema:

» LTE Karte
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