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27. 11. 2018

Auch diesjährig testet die Computer Bild die deutschen Funknetze von Telekom, Vodafone und O2. Zwischen Mai und Oktober 2018 haben über 54.000 Benutzer Daten zum Thema surfen und telefonieren zusammengetragen, welche von der Redaktion ausgewertet wurden. Hierbei konnte sich die Deutsche Telekom marginal vor Vodafone platzieren und kam hierdurch auf den ersten Platz. O2 muss sich deutlich abgeschlagen mit einem “befriedigend“ begnügen und landet auf dem letzten Rang.

Netztest Computerbild

Computer Bild Netztest 2018 mit eigener App

Wie auch in den Jahren zuvor, greift das Magazin für die Datenerhebung auf eine selbst entwickelte App zurück. Diese ermittelt im Hintergrund die Qualität sowohl bei Datenverbindungen als auch von Gesprächen. Durch die hohe Teilnehmerzahl von 54.402 Personen, kam dabei eine entsprechend umfangreiche Datenbasis zustande. Erfasst wurden über 14.000 Gigabyte an übertragenem Datenvolumen und mehr als 1,8 Millionen Gespräche. Die Redaktion der Computerbild zeigt sich dabei weiterhin stolz darauf, dass die erhobenen Messwerte nicht aus gestellten Benchmarks entstehen, sondern die realen Erfahrungen widerspiegeln. Die Mobilfunkperformance wird dort gemessen, wo der Kunde sie tatsächlich erlebt. Auf seinem Smartphone mit echten Mobilfunktarifen, so der Verlag. Man unterscheide sich hierdurch deutlich von anderen Erhebungen, bei denen einige Ingenieure mit Spezial-Elektronik durch ausgewählte Straßen fahren.

Bei der Basis-Netzabdeckung liegt O2 weiterhin vorne

Allgemein wurde festgestellt, dass alle drei Anbieter ihre Netze merklich ausgebaut haben. Dabei konnte sich O2 in seiner Königsdisziplin verteidigen und bietet weiterhin die beste Basis-Abdeckung. Das Feld ist in diesem Wertungsbereich aber sehr eng zusammengerückt. Während sich der Sieger hier mit 98,9 Prozent an die Spitze setzen konnte, folgen Vodafone (98,8%) und Telekom (98,7%) sehr dicht dahinter. Erfreulich ist, dass auch in allen anderen Disziplinen deutliche Verbesserung zu spüren sind. So haben nicht nur die Telekom und Vodafone ihre LTE-Abdeckung erhöht, sondern auch O2, welchen letztjährig noch Stagnation konstatiert wurde. Nichts desto trotz klaffen im Netz des Münchener Anbieters weiterhin eklatante Versorgungslücken, welche besonders im ländlichen Raum sehr ausgeprägt sind.

Ausbaukarte

Netzausbauvergleich | Bild: Computerbild

LTE-Datenraten

Bei der Geschwindigkeit im 4G-Netz konnten Vodafone und Telekom wie im Vorjahr zulegen. Der Bonner Anbieter kommt im Mittel nun auf 43,7 Mbit/s, im Gegensatz zu den vorjährigen 40 Mbit/s. Auch Vodafone steigerte sich um rund 3 Mbit/s beim Download. Aktuell liegen gegenüber den Vorjährigen 33 Mbit/s nun etwa 36,4 Mbit/s an. Mit 26,9 Mbit/s ist O2 zwar deutlich abgeschlagen, konnte aber nach dem festgefahrenen Wert von 18 Mbit/s in 2016 und 2017 nun ein deutliches Geschwindigkeitswachstum verbuchen. Im Upload liegen die drei Konkurrenten indes dichter zusammen. Mit durchschnittlich 20,3 Mbit/s hat die Telekom einen komfortablen Vorsprung vor Vodafone mit 15,3 Mbit/s und O2 mit 15 Mbit/s. Wer sein Anschluss testen möchte, findet hier einen passenden LTE-Speedtest.

Gewinner und Verlierer beim 4G-Tempo

Computerbild hat sich zwanzig deutsche Großstädte genauer angesehen und bezüglich der Geschwindigkeit analysiert. Hierfür wurden die durchschnittlichen Geschwindigkeiten aller drei Provider gemittelt. Die klaren Gewinner sind mit Düsseldorf, Oberhausen und Dortmund drei Citys in Nordrhein-Westfalen, in welcher die Daten mit 62.4, 60.7 und 46.7 Mbit/s empfangen werden. Wenig überraschend ist, dass Vodafone an seinem Firmensitz auf das eigene Netz bezogen das beste Ergebnis abliefert. Durchschnittlich 99.9 Mbit/s lädt man über diesen Anbieter an keiner anderen Stelle in Deutschland. Die drei letzten Plätze gehen an München, Erfurt und Wolfsburg. Hier müssen sich die Kunden mit 32.5, 31.8 sowie 19.6 Mbit/s zufrieden geben. In Wolfsburg kann man dabei noch über das sehr gute Ergebnis von 28.1 Mbit/s im O2 Netz froh sein. Mit 18.1 Mbit/s via Telekom und 12.5 Mbit via Vodafone, würde es ansonsten noch deutlich schlechter aussehen.

4G-Netzabdeckung

Auch bei der Netzabdeckung wurden 20 Städte ausgewertet. Klarer Verlierer ist hierbei Essen auf dem letzten Platz. Die Chance hier eine LTE-Verbindung zustande zu bringen liegt bei 73,7 Prozent. Das Netz von O2 weist mit 65 Prozent dabei den größten Flickenteppich auf. Auch Vodafone kann hier mit 71 Prozent nicht punkten. Lediglich die Telekom kann dort auf einen Wert von 85 Prozent verweisen. Die Plätze 19 und 18 gehen an Erfurt und Hamburg mit 74,7 und 79,3 Prozent. Die Erfurter dürfen sich also nicht nur bei der Geschwindigkeit sondern auch der Abdeckung über den vorletzten Platz freuen. Für die Telekom ist Hamburg mit 74 Prozent das schlechteste Ergebnis in einer Großstadt. Hier müssen sich die Bonner sogar hinter O2 mit 78 Prozent einreihen. An die Spitze setzen konnte sich Leipzig. 91 Prozent der Fläche sind hier im Durchschnitt abgedeckt. Alle drei Netze sind hier sehr gut ausgebaut, wobei die Telekom mit 93 Prozent den höchsten Wert erreichen kann. Nach Leipzig folgen Wolfsburg mit 89,7% und Rostock mit 89,3%.

Computer Bild Netztest 2018 – Bewertungen der Telekom und Vodafone

Mit dem Ergebnis “gut“ (1,8) kann sich die Deutsche Telekom den ersten Platz sichern. Die Netzverfügbarkeit ist sowohl auf dem Lande, als auch in den Städten von den getesteten Anbietern am besten. Auf dem Land kommt man auf eine Verfügbarkeit von 85,8%. In kleineren Städten liegt man bei 90,0% und in Großstädten bei 88,3%. Grund zur Kritik bietet das UMTS-Angebot. Im ländlichen Raum liegt die Verfügbarkeit bei lediglich 43,3%. Auch die hohen Latenzen und der langsame Upload verhindern ein besseres Ergebnis. Vodafone liegt wie im Vorjahr knapp hinter dem Bonner Anbieter. Man konnte sich ebenfalls ein “gut“ (1,9) sichern. Bei der 4G-Verfügbarkeit liegt man jedoch noch deutlich hinterher. Ländlich kommt man hier nur auf 75,3% Abdeckung. In kleinen Städten liegt man bei 82,2% und in Großstädten bei 87,4%. Auch bei den Vodafone wird die moderate Geschwindigkeit im UMTS-Netz kritisiert, allerdings ist der Düsseldorfer-Provider hier flächenmäßig deutliche besser aufgestellt.

Computer Bild Netztest 2018 – Bewertung von O2

O2 muss sich diesjährig mit einem “befriedigend“ (2,5) begnügen. Deutlicher Schwachpunkt ist auch hier das UMTS-Netz, welches sich durch seine niedrige Geschwindigkeit und schlechte Verfügbarkeit auszeichnet. Auch gelegentliche Verbindungsabbrüche beim telefonieren wussten nicht zu gefallen. Die LTE-Verfügbarkeit konnte man deutlich verbessern. In der Kleinstadt stieg die Verfügbarkeit von 58,1% auf 70,3%. In der Fläche ist man mit 51,1% aber immer noch sehr spärlich vertreten. In Großstädten kann man mit 83,7% aber punkten und liegt nicht allzu deutliche hinter der Konkurrenz.

Fazit des Computer Bild Netztest 2018

Obwohl alle Anbieter deutlich in den Ausbau investiert haben, hat sich die Reihenfolge nicht geändert. Die Deutsche Telekom führt das Testfeld weiterhin an, kann sich aber nicht mehr deutlich von Vodafone absetzen. Die Hohe UMTS-Verfügbarkeit in ländlichen Regionen verhilft dem Düsseldorfer Anbieter zu wichtigen Punkten, die ihm bei der LTE-Verfügbarkeit und Geschwindigkeit noch fehlen. Das Schlusslicht bildet weiterhin O2. Gerade das fehlende Internet abseits von kleinen und größeren Städten ist hier ein deutliches Manko. Zwar hat man deutlich erweitern können, aber um aufschließen zu können muss hier noch viel getan werden.

Wissenswertes zum Thema:

» LTE-Anbieter in der Übersicht
» LTE Allnet-Flats vergleichen
» LTE Datentarife vergleichen

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