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04. 12. 2018

Zum 25. Mal testet connect die deutschen Mobilfunknetze. Erstmals fließen in die Endnoten auch die Crowdsourcing-Ergebnisse ein. Während die Telekom sich auch unter den geänderten Testbedingungen ungefähr auf dem Vorjahresniveau halten konnte, ging es für Vodafone leicht bergab. Eine sehr deutliche Änderung hat sich bei O2 ergeben. Zumindest in dicht besiedelten Gebieten konnte man deutlich zulegen. Ein Sorgenkind bei allen Betreibern bleiben weiterhin die Bahnstrecken. Hier kann keiner der getesteten Provider punkten.

LTE Speedtest

connect Netztest 2019: Geänderte Gewichtung

In der 25. Fassung des connect Netztest werden die Kriterien zur Bewertung abermals angepasst. Wurden im Vorjahr noch maximal 600 Punkte für Datenverbindungen und 400 für die Sprache vergeben, setzt sich die maximale Punktzahl von 1.000 Zählern diesjährig aus drei Kategorien zusammen. Neben der Sprache, die diesjährig nur noch mit höchstens 310 Punkten gewichtet wird, werden bis zu 510 Zähler für Datenverbindungen vergeben. Im Zeitraum von August bis Oktober 2018 wurden 1,48 Milliarden Messergebnisse von 227.000 Mobilfunknutzern zusammengetragen. Diese Crowdsourcing-Daten fließen zum ersten Mal in das Endergebnis ein und bringen maximal mögliche 150 Punkte.

 

Wie in den Vorjahren, arbeitet connect mit P3 Communications zusammen, um die Auswertungen vorzunehmen. Als Lieferant für die Daten kam das Samsung Galaxy S8 zum Einsatz. Sowohl zu Fuß (Walktest) als auch im Auto (Drivetest). Bei letzterem war man in 19 Großstädten und 26 Kleinstädten unterwegs und legte dabei eine Strecke von 9.750 Kilometern zurück. Damit deckte man etwa 14,1 Millionen Einwohner ab, was rund 17% der deutschen Bevölkerung entspricht.

Weitere Hintergründe zum Testverfahren

Soweit möglich, lag die Präferenz bei Sprachverbindungen auf 4G (LTE). Hierbei wurden die Test-Samples in HD-Voice übermittelt, was von allen drei Netzbetreibern unterstützt wird. Wie auch beim Netztest 2018, wurden bei Datenverbindungen Pakete mit 3 Megabyte im Download und 1 Megabyte im Upload genutzt. Die Mittelwerte wurden über Zeitspannen von jeweils 7 Sekunden erfasst. Die Messwerte wurden dabei sowohl zu Fuß, als auch im Auto ermittelt. Zusätzlich wurden noch Ergebnisse im Bahnverkehr erfasst, die auch diesjährig keinen Anlass zur Freude geben. In dieser Zusammenfassung beziehen wir uns jeweils auf die Live-Werte und nicht die statistischen.

Großstadt (Drivetest)

Betrachtet man die Erfolgsquote von reinen Seitenaufrufen, so liegen die drei Netzbetreiber dicht beieinander. Die Telekom kommt mit 99,9% auf den besten Wert. Vodafone liegt hier bei 99,2% und das O2 Netz bringt es auf 98,2%. Gefühlt geht es nicht nur wegen der Übertragungsgeschwindigkeit sondern auch der Latenz im Netz des Bonner Unternehmens am schnellsten. Die durchschnittliche Sessions-Zeit lag hier bei exakt einer Sekunde. Vodafone muss sich mit 1,3 Sekunden schon spürbar dahinter einreihen. Mit 1,6 Sekunden bildet O2 abermals das Schlusslicht.

 

Bei der durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit konnten erfreulicherweise alle Anbieter zulegen. Die Telekom steigerte sich von 70,41 Mbit/s auf 73,18 Mbit/s bei LTE-Datenübertragungen. Auch Vodafone machte einen Sprung von 38,10 auf 46,70 Mbit/s. Das Netz des Münchener-Anbieters konnte den deutlichsten Sprung vorweisen. Im aktuellen Jahr konnte man die Geschwindigkeit um über 50% von 19,82 auf 30,45 Mbit/s steigern. Im Upload zeichnet sich ein ähnliches Bild. Die Bonner liegen mit 37,22 Mbit/s deutlich vor Vodafone auf dem zweiten Platz mit 22,29 Mbit/s. Nicht sonderlich weit dahinter findet sich das O2-Netz mit 17,86 Mbit/s.

Großstadt (Walktest)

Ist man nicht mit dem Auto unterwegs, dann verbessern sich die Geschwindigkeiten insbesondere bei Vodafone und O2. Die Erfolgsquote von Seitenaufrufen bleibt jedoch auf einem ähnlichen Niveau. Die Telekom liefert hier 99,8% ab. Mit 99,6% kommt O2 hier auf den zweiten Platz und setzt sich damit hauchdünn vor Vodafone mit 99,5%. Bei der Session-Zeit verändert sich im Telekom-Netz nichts. Hier liegt man weiterhin bei einer Sekunde, während sich die beiden anderen Netzbetreiber mit je 1,2 Sekunden den zweiten Platz teilen.

 

Der Datendurchsatz im Download steigert sich im Durchschnitt bei der Telekom nur marginal auf 78,19 Mbit/s. Der Anbieter aus Düsseldorf profitiert hier viel deutlicher und kommt auf 67,40 Mbit/s. Am meisten profitiert hier jedoch O2. Der Wert vom Vorjahr steigt von 25,65 auf 43,00 Mbit/s. Im Upload liegt das Testfeld näher beisammen. Zwar punkten auch hier die Bonner mit 37,06 Mbit/s am meisten, aber mit 32,44 Mbit/s liegt Vodafone durchaus auf Augenhöhe. Auf dem dritten Platz liegt O2 mit 28,52 Mbit nicht einmal 10 Mbit/s hinter dem Branchenprimus.

Ergebnisse der Sprachverbindungen

Sprachverbindungen über LTE (VoLTE) werden von allen drei Anbietern unterstützt. connect hat demgemäß alle Smartphones so eingestellt, dass Gespräche über diesen Standard präferiert abgewickelt werden. In Großstädten kommen Verbindungen in der Regel sehr zufriedenstellend zustande. Bei der Telekom scheitern nur 0,4% aller Verbindungsversuche. Bei Vodafone gelingen 99,1% und Kunden von O2 müssen etwas öfters neu wählen, denn hier liegt die Erfolgsquote mit 97,3% etwas niedriger. Bei der Sprachqualität geben sich die drei Kontrahenten nicht viel. Von den maximal möglichen 5 Punkten im MOS-LQO-Test, kommen Telekom, Vodafone und O2 in gleicher Reihenfolge auf 4,4 und 4,3 sowie 4,2 Punkten. In kleinen Städten sowie im Walktest kommen recht ähnliche Ergebnisse zustande, wobei sich der Bonner-Anbieter immer an die Spitze setzen kann. Lediglich auf Umgehungsstraßen fallen sowohl die Düsseldorfer als auch Münchener merklich ab, während die Telekom ihr hohes Niveau halten kann.

 

Setzt man sich in die Deutsche Bahn, dann sieht das Ergebnis wesentlich enttäuschender aus. Mit einer Erfolgsquote von 86,3% bei abgehenden Gesprächen liegt Vodafone hier vorne. Die Telekom folgt mit 83,9%. Mit 73,4% gelingen bei O2 weniger als drei von vier Gesprächen.

Fazit aus dem connect-Netztest 2019

Zum achten Mal in Folge fährt der Bonner-Telekommunikationsanbieter mit der Endnote 1,3 das beste Ergebnis ein. Gegenüber dem Vorjahr sank die Punktzahl leicht von 901 auf 888 Zähler. Dies ist dem Umstand der Crowdsourcing-Daten geschuldet. In Summe der Netzleistung legte man ohne Berücksichtigung dieser Daten in allen Testbereichen leicht zu. Ähnlich ergeht es Vodafone, die von 876 auf 810 Punkten gefallen sind. Deutlicher Gewinner ist hier Telefónica. Von 583 Punkten ging es rasant nach oben auf 680. Damit liegt man im Testfeld zwar noch deutlich hinter den beiden führenden Anbietern, konnte aber deutlich aufholen. Insbesondere in Städten sind die Bemühungen im O2 Netz spürbar. Auf dem Lande stellt sich zwar auch Besserung ein, aber hier ist noch viel zu tun. Die Netzabdeckung während Zugfahrten ist hingegen noch bei allen Anbietern ein trostloses Tal. Hier kann keinem Anbieter bescheinigt werden, dass die Leistung gut ist.

Wissenswertes zum Thema:

» Speedtest selbst durchführen
» Marktübersicht LTE
» LTE Smartphones im Überblick
» LTE Datentarife vergleichen

Quelle: connect
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