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18. 03. 2020

Durch das Corona-Virus wird aktuell europaweit das gesamte öffentliche Leben heruntergefahren. Natürlich auch in Deutschland, wenngleich auch meiste etwas zeitversetzt zu den Nachbarländern. Dafür verlagert sich der Alltag immer mehr in die Onlinewelt. Doch halten die Netze der Datenexplosion dauerhaft stand?

Alltag wird fast 100% online

Landauf, landab verlagert sich zurzeit fast alles (was möglich ist) von offline zu online. Homeoffice statt Büro, Tele-Learning statt Schule, Lieferdienst statt Restaurant, Netflix & Co. statt Kino. Hinzu kommen Video-Telefonie, Onlinegaming für Teenager, Online-Shopping und vieles mehr. Da zunehmend Läden schließen, wie z.B. auch die Vodafone– oder Telekom-Shops, boomt aktuell der Onlinehandel noch mehr wie zuvor. Egal ob Apotheken oder Online-Lebensmittelläden – überall prangen Hinweise zu Bestelllimitierungen und Lieferverzögerungen.

 

Netflix am Tablet

Droht bald die Zwangspause für Streamingdienste wie Netflix?

 

Daher stellt sich natürlich die Frage, ob die deutschen Datennetze den gewiss noch steigenden Traffic-Tsunami überhaupt bewältigen können? Das dieser Gedanke nicht zu weit hergeholt ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus der Schweiz. Dort kam die Swisscom (größter Anbieter des Landes) am Montag bereits in Schwierigkeiten beim Fest- und Mobilfunknetz. Laut tagesanzeiger.ch, stiegen am 16.03. die Telefonverbindungen um den Faktor drei – ähnlich wie beim Internetverkehr. Daher kam es temporär zu Ausfällen und Störungen. Ähnlich wie beim Einkaufen in Supermärkten, appelliert man nun auch dort an eine „verantwortungsvolle Nutzung“. Selbst über einem Netflix-Bann wird im Krisenfall nachgedacht, damit wirklich relevante Dienste weiter störungsfrei laufen. Doch noch ist es nicht soweit. Auch die Telecom Italia meldete diese Woche eine plötzliche Zunahme um 70 Prozent, so bloomberg. Die Entwicklung kann man durchaus als verständlich bezeichnen, da persönliche Kontakte weitestgehend auf „Eis“ liegen und sich so virtuell verlagern.

 

Und in Deutschland? Zumindest Vodafone und die Dt. Telekom sehen sich bestens gewappnet, wie wir bereits berichteten. So titelte die Telekom „Das Netz ist stabil“. Aber auch hier kam es montags zu einer Zunahme der Telefonate im Festnetzbereich um satte 50 Prozent. Dagegen nimmt der Traffic im Mobilnetz leicht ab. Vergleichbares berichtet Vodafone. Dort stieg die Datennutzung im Festnetz um 15-20 Prozent – mobil abnehmend. Bis auf den mobilen Sprachverkehr, welcher 35 Prozent zulegte.

 

O2 sieht scheinbar noch genug Ressourcen (man betreibt ja nur ein Mobilfunknetz) und spendiert sogar mehr Datenrate für alle die ihr Datenvolumen schon verbraucht haben.

So reagieren die Netzbetreiber hierzulande

Technik-Chef Walter Goldenits von der Dt. Telekom sieht sein Unternehmen jedoch gut vorbereitet. „Um den Betrieb der Netze zu sichern, haben wir zum Beispiel bereits vor mehr als zwei Wochen Mitarbeiter/innen identifiziert, die an systemrelevanten Komponenten und Prozessen arbeiten“, so Goldenits. Und „Unsere Experten modellieren aktuell alle möglichen Lastszenarien für die nächsten Tage und Wochen. Weiterhin beobachten wir die Lage ganz genau.“.

 

Vodafone unterhält eigenen Angaben zufolge seit Wochen eine eigene Task-Force, welche täglich zweimal zu den aktuellen Entwicklungen tagt. Noch sieht man trotz der schon erläuterten Entwicklungen „die Netze weiterhin stabil.“.

 

Bei O2 registriert man gleichfalls Änderungen im Nutzungsverhalten: So sehe man „[…] in diesen Tagen eine Verlagerung und eine Zunahme der Datennutzung im Festnetz- und DSL-Bereich, insbesondere während der Arbeitszeit von 8 bis 17 Uhr.“ Dies wird mit dem „Home-Office-Effekt“ erklärt. Bei der mobilen Datennutzung gäbe es zudem aktuell noch „keinen nennenswerten Anstieg“, so Michael Horn Head of Service Quality Management im Netzbereich.

 

Die Frage ist nur, was ist, wenn noch Ausgangssperren hinzukommen und halb Deutschland aus langer Weile online Mediatheken, Netflix, Amazon und Disney streamt? Dies könnte schon in wenigen Tagen der Fall sein. Wahrscheinlich wäre auch dann das beste Netz überlastet und man müsste zeitweise über eine Blockade von Videostreaming-Angeboten reden?!

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