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30. 10. 2014

Studie: interessante Entwicklung beim Datenvolumen

von:

Redaktion LTE-Anbieter.info

Die Telekommunikationsprovider werden nicht müde, Mantra artig den „explosionsartigen Anstieg der Datenmengen“ zu prophezeien. Und zwar sowohl im Fest- als auch Mobilfunknetz. Eine neue Studie des Branchenverbandes VATM gibt nun erneut Rückenwind für die These und gibt einige interessante Entwicklungen preis.

Umsatz fällt, Volumen steigt

Studie zur Entwicklung am Telekommunikationsmarkt

Erst kürzlich äußerste sich der Chef des österreichischen Mobilfunkkonzerns „Drei“ kritisch zur Entwicklung auf dem dortigen Mobilfunkmarkt. Einerseits sieht sich das Unternehmen mit fallenden Umsätzen auf dem kompletten Markt konfrontiert, andererseits ist der Hunger nach schnelleren Netzen und somit hohen Investitionen groß. Ein Umstand, den die „Telekommunikations-Marktanalyse Deutschland 2014“ von VATM ähnlich auch in Deutschland widerspiegelt. Einzig die Kabelprovider verzeichnen seit Jahren ein stetiges, wenn auch kleines, Wachstum. Die Umsätze im Gesamtmarkt (Festnetz + Mobilfunk) schrumpften seit 2005 um satte 10,5 Mrd. Euro bzw. rund 15 Prozent. Trotz Smartphone-Boom und schnellem LTE-Netz, sanken selbst die Umsätze im Mobilfunksektor um rund 3 Milliarden Euro, oder 12 Prozent, zu 2005. Ein elementarer Faktor dafür dürfte der harte Preiswettbewerb in Deutschland sein. Ein Umfeld, was nicht unbedingt ideal für dringend nötige Investitionen in schnellere Glasfaser- oder flächendeckende LTE-Netz förderlich ist. Denn gleichzeitig nimmt die Belastung der Infrastruktur durch steigende Datenmengen zu.

Datenboom ungebremst

Den Prognosen der Studie nach, wird der gesamte mobile Netzverkehr 2014 bei knapp 400 Millionen Gigabyte liegen. Im Vergleich zum Vorjahr, sind das 128 Millionen GB bzw. 48 Prozent mehr. Nimmt man das Jahr 2009 als Vergleichsbasis, wird die dramatische Dynamik der Entwicklung noch deutlicher. Getrieben durch den Smartphone-Boom und der neuen, schnellen LTE-Technik, schleusen die Provider seither 11 Mal mehr Daten jährlich durch die Mobilfunknetze. Damals betrug das Volumen nämlich gerade einmal 35 Mio. GB jährlich. Dabei mutet das durchschnittliche, monatliche Datenvolumen pro Nutzer noch geradezu lächerlich niedrig an. Dieses Jahr gehen die Analysten von 283 MB (Megabyte) pro Monat und Kunde aus. Bedenkt man, dass die meisten LTE-Tarife für Smartphone und Tablet mindestens die dreifache Menge bieten, ist dies nicht viel. Doch gerade hier vollzieht sich die prozentual größte Änderung. Verglichen mit dem Vorjahr, gibt es hier einen Zuwachs von satten 45 Prozent.

 

VATM Studie Mobilfunknetze

Entwicklung des gesamten Datenvolumen und der einzelner Nutzer seit 2009 | Bild: VATM & Dialog Consult

 

Der Hauptanteil der Datenflut wird allerdings nur von einem Drittel des Nutzerschaar generiert. Es gibt also große Unterschiede beim Verhalten einzelnen Kunden. Eine weitere Erkenntnis der Studie: Interessanter Weise entfällt heute bereits fast die Hälfte (45 Prozent) des mobilen Datenverkehrs auf LTE.

Auch Volumen im Festnetz nimmt weiter stark zu

Den Löwenanteil macht selbstverständlich der stationäre Breitbandbereich aus. Der Siegeszug der Internetvideotheken, wie maxdome oder netflix, tragen wahrscheinlich maßgeblich zum Datenboom bei. Hier sind die Zuwachsraten nicht nur in absoluten Zahlen weit höher. Betrachtet man die Entwicklung im gesamten Festnetz, so legt das darüber abgewickelte Datenvolumen zum Vorjahr um ca. 30 Prozent zu. In ganz Deutschland transportieren die Provider dieses Jahr ca. 9.3 Milliarden Gigabyte durch ihre Netze – nach 7.1 Milliarden GB 2013. Runtergerechnet auf den Einzelnen bedeutet das: 2013 verbrauchte der durchschnittliche Nutzer noch 20,9 GB pro Monat – 2014 sollen es Prognosen des VATM nach schon 26,7 GB sein. Auf 41 Prozent der Haushalte entfällt dabei ein Kontingent von über 15 GB pro Monat. Im Vorjahr lag die Quote bei 35,7 Prozent und damit fast 6 Prozent niedriger.

Nachfrage nach Highspeed im Festnetz noch verhalten

Erstaunlich gering fällt den Zahlen nach, dass Interesse deutscher Kunden an ultraschnellen Internetanschlüssen, jenseits der 50 MBit-Marke, aus. Also per VDSL-Vectoring, Kabel oder Glasfaser (FTTH). Derartige Zugänge wiesen 2013 einen Marktanteil von 1,3 Prozent aus – 2014 sollen es gerade mal 1,7 Prozent werden. Das entspricht 400.000 Haushalten. Breitbandzugänge mit Datenraten von 16 bis 50 MBit (DSL, VDSL, Kabel) machen aktuell rund 22,6 Prozent aus. Am häufigsten greifen die Deutschen nach wie vor zu Tarifen mit 6-16 MBit (DSL). Hier legte der Marktanteil in den vergangenen Monaten am stärksten zu und macht gleichzeitig den größten Teil des Kuchens aus. Der Prozentsatz wuchs von 31,5 auf 36,6 Prozent. Erstaunlicher Weis nutzen noch über 1/3 der Verbraucher stationäre Internetzugänge mit weniger als 6 MBit/s. Das ist teils deutlich langsamer, als die meisten wahrscheinlich mobil surfen.

 

Dennoch erscheint vor diesem Hintergrund der aktuelle Trend im Mobilfunk, zu immer höheren Datenraten von 150 und bald sogar 300 MBit/s, geradezu aberwitzig. Denn warum sollten Kunden, die zuhause mit bis zu 50 MBit vollends zufrieden sind, mobil deutlich über 100 MBit verlangen oder benötigen? Vielmehr sollten neue Mobilfunktechniken, wie LTE-Advanced oder vielleicht einmal 5G, dazu beitragen, dass steigende Datenvolumen besser und effizienter abzuwickeln.

Wissenswertes zum Thema:

» Vergleich der LTE Tarife
» LTE Angebote Marktübersicht
» LTE Smartphones im Überblick

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