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25. 10. 2012

Bereits seit Beginn der Umwidmung von großen Frequenzpaketen, welche früher größtenteils für den analogen terrestrischen Fernsehempfang genutzt wurden, gibt es Streit um mögliche Störungen für DVB-T oder auch Kabelfernsehen. Besonders letzteres macht dem Kabelverband FRK Sorgen.

Des einen Freund, des anderen Leid

Was des einen Freud ist, ist oft des anderen Leid. So scheint es sich in Sachen Digitaler Dividende zu verhalten, also den Frequenzen, welche durch die Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens in Deutschland frei geworden sind. Während die Telekommunikationsunternehmen frohlocken, nun endlich freie Frequenzen für den Ausbau der LTE-Netze zur Verfügung zu haben, gibt es immer wieder Kritik aus den Reihen der Kabelnetzbetreiber. Der Grund: Tests haben ergeben, dass durch die Nutzung moderner LTE-Router und Smartphones teils massive Störungen beim digitalen Kabelfernsehen entstehen können. Der Fachverband Rundfunk- und Breitbandkommunikation FRK hat nun aus diesem Grund und einer möglichen Umwidmung weiterer Frequenzpakete erneut große Bedenken geäußert und diese in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) formuliert.

„Mit großer Sorge“

Vertreter des Verbands, in dem etwa 170 kleine und mittelständische Kabelnetzbetreiber organisiert sind, betrachten die derzeitige Entwicklung mit großer Sorge. So heißt es in einer aktuellen Pressemittelung vom stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Frank Mietho, er rechne mit einer „massiven Erhöhung des Störungsaufkommens, verursacht durch die im Markt befindlichen, zum TV-Empfang in den Kundenhaushalten eingesetzten, ungenügend abgeschirmten Endgeräte”. Tatsächlich werden Störungen, welche bisher mehr theoretisch als praktisch vorhanden waren, durch die wachsende LTE-Verbreitung zum Problem. So nutzen sowohl Kabelnetzbetreiber für das Fernsehsignal als auch Mobilfunkunternehmen für LTE die gleichen Frequenzen. Der problematische Bereich liegt zwischen 790 und 862 MHz, betont der Verband.

Richtige Abschirmung

Bei korrekt installierter Abschirmung sei ein störungsfreier Empfang zwar ohne Probleme gewährleistet, doch gerade hier gibt es immer wieder Probleme. Der Knackpunkt seien „unzureichend störfeste Endgeräte“, so der Verband in seiner Mitteilung. Sollte sich LTE – wie prognostiziert – zügig weiter verbreiten, könnte es massive Probleme mit Set-Top-Boxen und Kabelmodems geben. So wären diese Geräte bislang nur im Bereich zwischen 150 kHz und 150 MHz entsprechend abgeschirmt. Im Bereich zwischen 790 und 862 MHz gibt es zwar bereits entsprechende Neuregelungen, aber längst nicht alle Geräte sind damit ausgestattet.

Digitale Dividende II

Noch problematischer sei der Bereich zwischen 694 und 790 MHz, die sogenannte „Digitale Dividende II“. Seitens der Mobilfunkunternehmen gibt es auch hier Bestrebungen, diese Frequenzen für deren Zwecke zu nutzen. So weist der FRK den Bundeswirtschaftsminister darauf hin, dass daraus neue Störpotentiale entstehen würden, die einen Wirtschaftszweig gefährden, in dem „immerhin ca. 36.000 Menschen beschäftigt seien, die fast 3 Mrd. Euro Wertschöpfung pro Jahr erwirtschafteten“. Gemeint sind kleine und mittlere Kabelnetzbetreiber. Denn sollten erneut Störungen zu befürchten sein, könnte dies Kunden zu Satellit oder IPTV treiben. Auch Kultur- und Medienschaffende, die sich neue Funkmikrofone außerhalb des durch LTE gefährdeten Bereichs zugelegt haben dürften nicht gerade erfreut sein, wenn ihnen „ihre“ Frequenzen erneut genommen werden.
Es bleibt abzuwarten, welches Echo das Schreiben des FRK haben wird. Sicher ist nur, dass der Kampf um freie Frequenzen in einer Zeit der drahtlosen Kommunikation sicher nicht einfacher wird.

Wissenswertes zum Thema:

» Interview mit Ties-Christian Gerdes, Geschäftsführer von Sennheiser, zur LTE Störproblematik
» weitere Informationen zur Digitalen Dividende
» LTE-Anschlusskabel Beratung

Quelle: FRK
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