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10. 06. 2011

LTE vs. stationärem Breitbandanschluss

von:

Redaktion LTE-Anbieter.info

Die Telekommunikationsanbieter arbeiten eifrig daran, LTE in den (V)DSL unterversorgten Gebieten als Breitbandersatz zu etablieren und aufzurüsten. Gemäß der LTE Lizenzvergabe im Jahre 2010, wurden Sie von der Bundesregierung mit der Breitbandinitiative Deutschland dazu verpflichtet. Aber sonderlich gewinnbringend dürfte dies für die Telekommunikationsunternehmen nicht sein. Ist diese Ausbau-Phase abgeschlossen, warten dagegen die lukrativen Städte darauf, von der neuen Breitbandtechnik erobert zu werden. In einigen Stadtstaaten, wie z.B. Bremen, Berlin oder aber auch in vereinzelten Städten wie Köln, wird der Ausbau derzeit heftig vorangetrieben. Technisch ist LTE gegenüber den bisherigen Standardinternetzugängen DSL resp. VDSL oder Kabel ebenbürtig, was die Geschwindigkeit betrifft. Stellt sich dann jedoch die Frage, ob man komplett auf die neue Technik wechseln könnte? Oder aber lieber den bisherigen Anschluss beibehalten und LTE als Ergänzung für den mobilen Internetzugang? LTE Verfügbarkeit in den Großstädten vorausgesetzt.

 

Sicher wird diese Frage jetzt einiges Erstaunen hervorrufen. Denn derzeit befindet sich LTE noch in der Aufbau- und Erprobungsphase. Erste Abonnenten leisten derzeit noch Pionierarbeit, wie man teils in unserem LTE-Forum entnehmen kann. So werden Antennen an unzähligen Orten getestet und auf Dächern und Masten montiert, LTE Router mit einem Kurzschluss zur Zusammenarbeit mit Antennen „gezwungen“ u.v.m. Ist die Verbindung erst einmal hergestellt, gilt es meist noch die Empfangsqualität zu optimieren. Aber werfen wir einmal einen Blick nach vorn. Kann LTE künftig bisherige Internetzugänge ablösen respektive ersetzen oder lediglich nur als mobiles Internet eine Komponente im Breitbandmix liefern?

Die bisherige Situation

Derzeit verfügen knapp 60 Prozent der deutschen Haushalte über einen stationären DSL, VDSL oder Kabel Internetzugang. Meistens sind sogenannte Doubleplay Angebote, bestehend aus einer Internet- und einer Telefonflatrate, anzutreffen. Immer häufiger gesellt sich noch Fernsehen über Internet dazu, das sogenannte IPTV. Vorherrschend sind Geschwindigkeiten von 2 MBit bis 50 MBit, in Einzelfällen auch über 100 MBit. Seitens der Geschwindigkeit, kann LTE technisch gesehen mit knapp 100 MBit gut mithalten. Mit dem Nachfolger, LTE Advanced, könnten in naher Zukunft bis zu 1000 MBit erreicht werden, was sogar die Geschwindigkeit bisheriger Breitbandinternetzugänge weit übertrifft. Mit dem Aufkommen von hochtechnisierten Smartphones, iPads & Co, steigt der Trend in den kommenden Jahren zum mobilen Internet wahrscheinlich weiter an. Nach wie vor sind, dank der betagten Netzstandards der 3. Generation (UMTS und HSPA), die Downloadraten auf knapp 7 MBit begrenzt, welche aber in der Praxis deutlich darunter liegt.

Die technische Seite

Derzeit unterstützen nur sehr wenige Geräte die neue LTE Technik, was sich aber spätestens nächstes Jahr ändern wird. Für das mobile Internet / Telefon bräuchte man dann für jedes Gerät eine eigene SIM Karte, um sich beim Provider anzumelden. Möchte man also seinen bisherigen Internetzugang ersetzen, würde sich folgendes Szenario ergeben: Zuhause verbindet sich der LTE Router dauerhaft in seiner Zelle mit dem jeweilig nächsten Sendemast. Am Router wäre dann per Kabel oder Funk (WLAN) die PCs angeschlossen sowie das Telefon angemeldet. Laptops, Notebooks sowie Smatphones oder iPad, wären mit jeweils einer eigenen SIM Karte (oder per USB-Stick), als mobile Variante in der Funkzelle angemeldet, in der man sich gerade befindet. Somit wäre aus technischer Sicht der lokale und mobile Internetzugang inklusive des Telefonanschlusses über LTE abgedeckt und realisierbar. Wer allerdings auf IPTV (Fernsehen über Internet) nicht verzichten möchte, hat bei dieser Variante des Internetzuganges schlechte Karten. Denn laut Auskunft der Deutschen Telekom, ist es erst ab 2016 geplant, diesen Dienst in einer mobilen Variante bereit zu stellen.

 

Insbesondere aber die derzeitig angebotenen Tarifstrukturen der LTE Anbieter, machen einen kompletten Wechsel noch vollkommen unattraktiv.

Tarifmodelle und Preise der Anbieter

Derzeit setzen die drei Anbieter Deutsche Telekom, Vodafone und O2 (ab Juli) auf sogenannte Volumentarife. Das bedeutet: Wird eine bestimmtes Transfervolumen überschritten, sinkt die Übertragungs-Geschwindigkeit rapide ab. In den meisten Fällen auf UMTS Niveau mit rund 390 Kbit pro Sekunde. Eine „echte“ Flatrate, ohne Beschränkung, gibt es derzeit nicht im Produktportfolio der Anbieter.
Was passiert nach dem Erreichen des Limits? Normaler Weise wird die Übertragungsrate des Users, wie erwähnt, bis Monatsende deutlich reduziert. O2 schlägt vielleicht einen anderen Weg ein. Der Anbieter hat angedeutet, dass man ggf. künftig per Handy weiteres Transfervolumen kostenpflichtig hinzubuchen kann, falls der eigene Verbrauch doch mal etwas höher ist.
In Regionen ohne Breitbandalternative, ist aber selbst die Drosselung auf UMTS mitunter noch ein Vorteil. Gegenüber dem deutlich langsameren (und meist teuren) ISDN mit ca. 64 Kbit/s, sind 390 Kbit/s schon ein deutlicher Fortschritt.

 

Die bisherigen Tarifmodelle können langfristig aber eher als (V)DSL Ersatzlösung für den ländlichen Raum ohne DSL-Alternative herhalten. Mit 3 MBit Geschwindigkeit und 3 GB an Transfervolumen, wie bei dem Tarif der Telekom (Call & Surf via Funk), ist die Grenze Fahnenmast schnell erreicht.

Fazit

Aus technischer Sicht, kann LTE mit den bisherigen, stationären Internetzugängen mithalten und mit dem Nachfolgestandard in punkto Geschwindigkeit diese sogar noch überflügeln. Auch holt die Industrie in diesem Sektor auf und plant, in immer mehr Geräten LTE unterzubringen, neue Hardware zu entwickeln und bestehende Geräte mit der Technik auszurüsten.
Jedoch müßte sich auf der Anbieterseite noch einiges bewegen. Die Drosselung der Geschwindigkeit nach dem Erreichen eines bestimmten Transfervolumens etwa, ist zwar aus technischer Sicht heute noch nötig. Aber mit dem verstärkten Ausbau des Netzes, mehr Sendemasten mit leistungsfähiger Backbone-Anbindung, sollte eine Alternative zum kabelgebundenen Breitbandinternet möglich sein. Die Tarife müssten sich natürlich in Zeiten günstigen DSLs in einem moderateren Bereich bewegen.

 

Bis dahin ist es aber noch ein langer und steiniger Weg. So wird LTE in den Städte vorerst wohl nur für schnelles, mobiles Internet sorgen. Hingegen in den ländlichen Gebieten, in denen bisher kein DSL anliegt, ist und bleibt es der einzige, schnellste und preiswerteste Weg in das „world wide web“, neben Satelliten Internet.

Wissenswertes zum Thema:

» LTE Karte
» LTE Tarifvergleich
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