Wenn man an schnelle 4G-Highspeednetze denkt, assoziiert man sicher in erster Linie Begriffe, wie „Highspeed“ oder „Top-Smartphones“. Zudem Länder führender Industrienationen, wie USA, Japan, Deutschland oder Südkorea. Doch auch in Afrika entwickelt sich LTE zusehends, wenn auch langsam. Daher an dieser Stelle mal ein kleiner Blick über den sonst üblichen „Tellerrand“.
LTE South Afrika 2013

Am 10. Juli endete in Cape-Town (Südafrika) die „LTE africa 2013“. Das erste Branchentreffen seiner Art in Afrika überhaupt. Führende afrikanische Mobilfunkprovider und aus aller Welt luden zum Diskurs. Gut verlesene 300 Teilnehmer konnten der Präsentation von über 30 Studien folgen – zudem waren über 60 Redner präsent, darunter Vertreter von Google und Nokia. Zu den Kernthemen gehörten etwa Strategien zur Monetisierung von LTE, der Begegnung der sich beschleunigten Datenflut in den Netzen, Roaming und VoLTE + mobile Videodienste für den afrikanischen Markt.
aktueller Stand und Ausblick
Obwohl es schon vor Jahren erste Ansätze für LTE-Netze in Afrika gab, ist die Verbreitung von 4G bislang sehr marginal. Nicht selten gehen die Netzbetreiber noch von einem geringen Mehrwert von LTE gegenüber 3G für die Bevölkerung aus. Zudem bestehen starke Zweifel, ob sich ein breiter Teil der Nutzer überhaupt die teure 4G-Hardware (Smartphones) leisten könnte bzw. will. Allerdings scheint langsam ein Paradigmenwechsel einzutreten, wie die „LTE Africa 2013“ andeutet. Die nötigen Infrastruktur steht in vielen Ländern schon bereit. Etwa in Angola, Uganda und Tansania. In letzteren beiden baut „Smile communications“ am Netz der Zukunft. In Namibia die „MTC Namibia“ und in Ghana die Surfline Communication“.
Bis zum 2. Quartal 2013 zählte man auf dem Kontinent rund 300.000 LTE-Nutzer. Gemessen an rund 70 Millionen Nutzern insgesamt (2G & 3G) noch ein verschwindend geringer Prozentsatz. Auffällig ist außerdem, dass der Löwenanteil (94 Prozent) auf Süd-Afrika entfällt und ein iPhone(!) dort maßgeblich für den Netzzugang genutzt wird. Der Anteil von Uganda und Tansania liegen bei unter 1 %. Der von Angola bei 3% und Mauritius stellt weitere 2 % der Nutzerschar.
Viele Daten zum Ausbau in den einzelnen Ländern sind leider kaum zu erhalten. Gemäß MTC, versorgt der Konzern in Namibia beispielsweise aktuell rund 45 Prozent der Bevölkerung mit LTE.
Ausblick
Im weltweiten Vergleich entfielen 2012 rund 4 Prozent des Mobilfunkmarktes auf Afrika. Dieses Jahr sollen es 6 Prozent werden. Der Markt wächst also, wenn auch langsam. Die Entwicklung könnte sich aber beschleunigen. Prognosen zufolge wird es schon 2017 1,13 Milliarden Mobilfunkkunden auf dem Kontinent geben. Also fast 15 Mal so viele, wie heute. Damit spielte LTE mit Sicherheit eine entscheidende Rolle in einem beschleunigt wachsenden Markt, auch im Sinne der Netzkapazitäten. Ein Tenor der Konferenz war demnach auch: Für Unternehmen, die noch zögern, wird es Zeit zu reagieren! Übrigens: Die nächste Summit tagt vom 11-14.11.2014 wieder in Cape Town.
Ergänzendes zum Thema:
» LTE-Frequenzen und Ausbau weltweit im Überblick
Ist Ihr LTE-Tarif auch so günstig?
Highspeed für Ihr Handy oder Tablet schon für unter 9,- € im Monat! Oder hier als schneller DSL-Ersatz für zuhause.