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17. 07. 2013

Eine im letzten Monat durchgeführte Studie überrascht auf den ersten Blick mit einer erfreulichen Erkenntnis. Demnach wäre der moderne Funkstandard weitaus populärer, als es vorherige Studien ermittelten. Doch ein Blick auf die angewendete Methodik bremst leider die Euphorie.

Der Titel der Studie Wie Deutschland das Internet nutzt (PDF) ist missverständlich, denn die zugrundeliegende Befragung wurde nicht repräsentativ durchgeführt. Statt einen Querschnitt der Bevölkerung zu untersuchen, wurden primär Kunden und Interessenten von LANCOM Systems angesprochen. Dennoch ist eine Bekanntheit von 98 Prozent, in der Branche für professionelle Netzwerklösungen, auch für den Endverbraucher interessant. Wenn LTE hohen Ansprüchen und Belastungen genügen muss, dann hier.

DSL-Alternative LTE

Die Business-Anwender müssen sich auf stabile Netze verlassen können, da jede Störung bares Geld kosten kann. Was für eine Privatperson vor allem nervig ist, ist in der freien Wirtschaft ein K.O.-Kriterium. Von den Teilnehmern der Studie nutzen 36 Prozent LTE. Der Großteil dieser Gruppe nutzt LTE privat und beruflich (40 Prozent), 32 Prozent haben nur im Beruf LTE in Gebrauch und 28 Prozent wiederum nur für den Eigenbedarf. Die Zufriedenheit mit der Bandbreite der aktuellen Datenverbindung lag bei allen Nutzern bei 70 Prozent. Der Rest beklagt vor allem die verfügbare Datenübertragungsrate, auch bei kabelgebundenen Internetzugängen. Da sich diese Kritik nicht explizit auf LTE bezieht, bietet der Funkstandard im Gegenteil idealweise eine Alternative zu langsamen Kupferleitungen.

Vor allem stationär wird ein Geschwindigkeitsschub erwartet

Von der Nutzergruppe ohne LTE planen 16 Prozent in absehbarer Zeit den Umstieg auf LTE. Vor allem mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks werden die Hauptbezugsquellen für LTE sein. Einen Ersatz für einen herkömmlichen Breitbandzugang, bietet LTE zurzeit für annähernd ein Viertel (24 Prozent) der Nutzer. Weitere 34 Prozent vertrauen aufgrund ihrer hohen Mobilitätsansprüche auf LTE als primären Zugang zum Netz. Eine Ersatzlösung ist das drahtlose Breitband für 34 Prozent, falls der primäre Internetzugang gestört wird oder ausfällt. Als reale Durchschnittsgeschwindigkeit wurden zwölf MBit/s abwärts im mobilen Einsatz und 25 MBit/s aufwärts stationär ermittelt. Der Trend geht zu höheren Geschwindigkeiten, wobei vor allem im beruflichen Alltag (stationär) ein weitaus höherer Anstieg erwartet wird, als privat (unterwegs).

Zugangshardware

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch einige Zahlen über die Zugangsformen. Jeweils 35 Prozent der geschäftlichen User, nutzen das Smartphone oder einen stationären LTE-Router. Bei Privatpersonen überwiegt erstaunlicher Weise der Smartphone-Anteil mit 53 Prozent deutlich, obwohl ja die Technik zunächst primär als DSL-Ersatz für ländliche Gefilde vermarktet wurde bzw. wird. Hier gehen gerade mal 24 Prozent mit einem LTE-Router ins Netz.

LTE attraktiv, aber zu teuer

Vor allem im Bereich der internen (57 Prozent) und externen (75 Prozent) Kommunikation werden Vorteile durch LTE erwartet. Videos, Streams, Video-Konferenzen und Cloud-Computing gehören zu den wichtigsten Anwendungen, während Fotos kaum eine Rolle spielen. Trotz der angegebenen Vorzüge, werden Unternehmen noch hauptsächlich von den hohen Kosten für passende Tarife abgeschreckt. Im vorhandenen Budget wird die mobile Kommunikation als ansteigender Kostenfaktor angesehen. Insgesamt lautet das Fazit der Studie, dass LTE langsam aber gut verankert wachsen wird: „Der Markt wird sich wohl eher nachhaltig als explosiv entwickeln.“ Allerdings sind die Preisgefällen objektiv betrachtet garnicht mehr so hoch, wie manch einer glauben mag. Vodafone z.B. erhebt bei den Smartphone-Tarifen seit kurzem keinen Aufpreis mehr für die LTE-Nutzung. Und auch im Stationären Bereich, weichen die Preise kaum um 5-15 Euro nach oben ab, gegenüber herkömmlicher DSL- und VDSL-Tarife. Allerdings steht hier wahrscheinlich eher ein anderer Faktor hemmend gegenüber als der Preis, dieser wurde jedoch in der Umfrage nicht berücksichtigt. Die Rede ist von der Datendrosselung bei LTE.

 

Quelle: LANCOM Systems
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