Mobiles Breitband wird in Zukunft auch IP-basiertes Fernsehen unterwegs ermöglichen. Vodafone startet dazu nun erstmals in Europa einen Test der Technologie LTE-Broadacast und Live-Bedingungen. Der Vorteil: Die Kapazität des LTE-Netzes wird dabei nicht beeinflusst.
Testlauf im Fußballstadion
Vodafone testet erstmals die Übertragung von TV-Programmen über den Mobilfunkstandard LTE unter Live-Bedingungen. Wie das Unternehmen in dieser Woche ankündigte, wurde dazu das Stadion des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach mit entsprechender Technik für LTE-Broadcast ausgestattet. Damit sollen Stadionbesucher im ersten Feldtest, parallel zum Spielgeschehen auf dem Smartphone oder Tablet, zusätzliche Videoinhalte vom Spiel der Borussen oder parallelen Partien abrufen können. Dazu arbeitet Vodafone für die Live-Demo mit Sky Deutschland zusammen, das die Übertragung bereitstellt.
LTE-Rundfunk
Bei LTE-Broadcast sendet eine zentrale Sendestation die TV-Signale an unbegrenzt viele Empfänger. Entgegen zur herkömmlichen LTE-Technik, wird die Bandbreite im Netz nur einmal genutzt und nicht wie bisher, mit jedem Nutzer mehr ausgelastet. Vergleichbar ist das in etwas mit DVB-T, wo das Sender-Empfänger-Prinzip das gleiche ist. Voraussetzung ist lediglich ein LTE-Endgerät mit einer LTE-Broadcast-App. Laut Vodafone soll zudem die Nutzung von LTE-Broadcast nicht auf das mobile Datenvolumen angerechnet werden.
Europa-Premiere
Für den Testlauf in Mönchengladbach arbeitet Vodafone mit dem Netzwerkausrüster Ericsson zusammen und setzt Technik von Qualcomm ein. Die Partner bezeichnen diesen, erstmals in Europa durchgeführten, Feldversuch als wichtigen Meilenstein für den deutschen Mobilfunk. „Die Nachfrage nach Videoinhalten in hoher Qualität auf mobilen Endgeräten nimmt immer weiter zu“, sagt Eric Kuisch, Geschäftsführer Technik Vodafone Deutschland. „Mit LTE-Broadcast bringen wir für unsere Kunden das mobile Medienerlebnis in eine ganz neue Dimension – und unterstreichen zugleich unsere Vorreiterrolle beim mobilen Breitbandinternet.“
Zusammenarbeit aus Überzeugung
Durchgeführt wird der Testlauf im kommerziellen Funknetz von Vodafone. Zu diesem Zweck wurde die Frequenz von 800 MHz vor Ort an ein Ericsson Kernnetz in einem Aachener Forschungszentrum angeschlossen. Die Technik, die dafür zum Einsatz kommt, basiert auf Snapdragon 800-Prozessoren von Qualcomm und nutzt LTE-Broadcast Services Middleware. „Mit LTE Broadcast können Netzbetreiber ihre vorhandene LTE-Infrastruktur besser nutzen“, so Serge Willenegger, Vice President Product Management bei Qualcomm Technologies. Rob Wolters, Vertriebsleiter Vodafone bei der Ericsson GmbH, bringt die Vorteile noch einmal auf den Punkt: „Mit LTE-Broadcast kann man TV- oder Videoübertragungen in Kürze auch uneingeschränkt an Orten genießen, wo viele Menschen dies gleichzeitig tun möchten – sei es im Stadion, beim Public Viewing oder in Einkaufszentren.“ Vor allem als zusätzliches Feature für Fußballfans sieht Wolters großes Potential für LTE-Broadcast.
Wissenswertes zum Thema:
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