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30. 07. 2014

LTE wird in Zukunft zur Technik für TV-Übertragung, ist sich Nokia sicher. Der Mobilfunk könnte langfristig den terrestrischen Rundfunk als Übertragungsweg ablösen. Ein entsprechender Testlauf für die großflächige Versorgung ist bereits im Gange.

Vertrauen in LTE-Broadcast

Der finnische Netzwerkausrüster Nokia Networks will mit LTE-Broadcast den Mobilfunk zukünftig auch als TV-Übertragungsweg nutzbar machen. „Wir glauben, dass LTE-Broadcast als Technologie gut gerüstet ist, um TV und Rundfunk zu verbreiten“, so Hossein Moiin, CTO von Nokia Networks. „Diese Technik wird uns helfen, die Vorteile des mobilen Internets für Jeden begreifbar zu machen, während wir die Erfahrung des Fernsehens weiterentwickeln.“ Ein entsprechender Testlauf zur großflächigen Nutzung ist derzeit schon im Gange.

Test in München

Bereits Anfang Juli hat in und um München ein Feldversuch für den Einsatz von LTE zur Übertragung von Rundfunk begonnen. Das auf 24 Monate angesetzte Programm hat das Ziel, die Möglichkeiten der Technologie für die Übertragung von TV- und Radio-Programmen auszuloten und Ansätze für eine Standardisierung zu erarbeiten. Auch der LTE-Nachfolgestandard 5G soll dabei Berücksichtigung finden. Nokia Networks kooperiert dabei unter anderem mit dem IRT, dem Fraunhofer IIS, dem Bayerischen Rundfunk sowie weiteren Partnern aus Industrie und Wissenschaft.

Frequenz-Übersicht

Durchgeführt wird der Feldversuch im Frequenzband von 700 MHz, für das dem Versuchsteam eine Test-Lizenz erteilt wurde. In Deutschland wird dieses Frequenzband gegenwärtig für die Übertragung von terrestrischem Fernsehen genutzt – spätestens 2020 sollen die Kapazitäten jedoch an den Mobilfunk übergeben werden. Die Netzbetreiber setzen für LTE in Deutschland derzeit auf Kapazitäten in den Frequenzbändern von 800 MHz, 1,8 MHz und 2,6 MHz.

Möglichkeiten

Während die bisherigen Testläufe für LTE-Broadcast immer in Bezug auf bestimmte Events oder Orte durchgeführt wurden, setzt der aktuelle Versuch auf eine großflächige Rundfunkversorgung mittels Mobilfunktechnologie. Dazu wurde ein Gebiet von 200 Quadratkilometern zum Testfeld erklärt, um das Potential von LTE-Broadcast in der Fläche zu testen. Zudem um sinnvolle Ergänzungen für die technischen Spezifikationen einer IP-basierten Rundfunktechnologie zu entwickeln. Mit der neuen Technik, sollen sich zukünftig sowohl Pay-TV-Angebote, als auch frei zu empfangende Free-TV-Dienste ermöglichen lassen.

Über LTE-Broadcast

Das LTE-Broadcastverfahren soll die Nutzung von Rundfunkangeboten über das mobile Netz effizienter gestalten. Das wird erreicht, indem anstelle von parallelen Einzelverbindungen im Netz auf das Multicast-Prinzip gesetzt wird, wobei alle Nutzer auf den gleichen Datenstrom zugreifen. So multipliziert sich die genutzte Kapazität nicht mit jedem weiterem Nutzer, sondern bleibt auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau. Wann und ob LTE-Broadcast im Rundfunk tatsächlich Einsatz kommen wird, ist aktuell noch vollkommen offen. Denkbar wäre, dass die Technik den terrestrischen TV-Standard DVB-T2, der in den nächsten Jahren in Deutschland eingeführt wird, langfristig als IP-basierter Nachfolger ablösen wird. Mit einem entsprechend ausgebauten LTE- bzw. 5G-Netz dürfte selbst die Netz-Verfügbarkeit zu jenem Zeitpunkt kein Hindernis mehr darstellen.

Quelle: Nokia, IRT
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