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11. 09. 2016

Die Mobilfunkprovider locken mit ihrem schnellen LTE-Netz, dass in Deutschland bisweilen schon 300-375 MBit zu leisten vermag. Doch die fulminante Leistung nutzt den meisten Kunden leider nur bedingt etwas. Trotz Monatsgebühren von teils weit über 50 €, reicht der Highspeed-Spass im schlimmsten Fall nur Sekunden. Eine neue Studie zeigt eindrucksvoll – Deutsche Kunden verfügen im Europavergleich über das geringste Datenvolumen fürs gleiche Geld.

 

In den vergangenen Monaten berichteten wir mehrmals davon, dass Vodafone und Telekom das Datenvolumen in den Allnet-Flat Vertragstarifen teils ordentlich aufbohrten. Ein Trend den wir erfreulicher Weise schon länger beobachten. Doch objektiv betrachtet, im EU-weiten Vergleich, zeigt sich ein Bild, welches man als direkten Schlag in die Magengrube der Kunden auffassen kann. Dann nämlich, wenn man einen Blick auf den „Digital Fuel Monitor“ Bericht der Unternehmensberatung „Rewheel“ wirft.

Deutsche zahlen relativ gesehen 12 Mal mehr als Franzosen

Besonders eklatant fällt der Vergleich Frankreich vs. Deutschland aus. Während unsere Nachbarn für 35 € monatlich im Schnitt satte 50 GB erhalten, sind es hierzulande im Mittel nur 4 GB monatlich. Weniger gibt es fürs gleiche Geld der Studie nach nur in Zypern und Portugal. Breitbandprimus „Finnland“ punktet, wie man in der Grafik unten sieht, nicht nur beim Glasfaserausbau – auch Mobilfunk ist dort unlimitiert. Auch ein Besuch der „Orange“-Webseite in Frankreich bestätigt die Annahme. Die Allnetflat „Forfait Play 20 go“ bietet unbegrenzte Telefonie und 20 GB LTE für moderate 34.99 Euro. Vodafonekunden erhalten hierzulande dafür magere 3 GB mit „RED M“.

 

Wie viel LTE-Datenvolumen erhalten EU-Kunden für 35 Euro monatlich? | Quelle: dfmonitor.eu

 

Der Grafik nach verlangt Vodafone in Deutschland 35 Euro für 1 GB. Anmerkung: Die Untersuchung stammt vom April 2016, daher kann es leichte Abweichungen zum heutigen Stand geben. In Großbritannien bekommen Verbraucher bei Vodafone hingegen satte 20 GB für diesen Betrag.

Durchschnittspreis in der EU für 1 GB

Orange Tarife in Frankreich

Screenshot Allnet-Flat Tarife orange.fr

Auf der Webseite http://research.rewheel.fi bestimmt das Unternehmen regelmäßig den Durchschnittlichen Preis für 1 Gigabyte Datenvolumen im LTE-Netz innerhalb der EU. Aktuell zeigt der „Kurs“ 2.77 € je GB an. Wenn sich deutsche Mobilfunkanbieter daran orientieren würden, wäre das bereits ein großer Schritt nach vorne…

Unlimited LTE nur in Finnland?

Nein, auch in Österreich gibt es seit jeher einige Angebote ganz ohne Drossel – sogar mittlerweile im Prepaid-Segment. Und das alles zu moderaten Preisen unter 40 € monatlich. Doch auch in Deutschland hat im September die Full-LTE Flat Einzug gehalten, wenn auch mit einigen Einschränkungen. So können Telekomkunden über die sogenannte „Dayflat“ sich für einen Tag komplett frei im Netz bewegen ohne Drossel. Das kostet je Buchungstag 4.95 €. Außerdem bietet die Telekom einen ungedrosselten Smartphone-Tarif namens „MagentaMobil XL Premium“. Nachteil: Der Super-Tarif kostet stattliche 199.95 € monatlich.

Günstigere Angebote in Deutschland

Einzig im O2-Netz finden sich Discount-Tarife, wo Kunden mehr Gigabytes fürs Geld bekommen. Zum Beispiel die Winsim Allnetflat mit 3 GB für 9.99 €. Nur aufs Datenvolumen berechnet, entspricht dass rund 3 Euro je GB. Noch günstiger wird’s bald bei congstar. Der beliebte Anbieter startet in wenigen Tagen eine Art „Zuhause-Tarif“ mit LTE, wo jedes GB umgerechnet nur 1 € kostet. Das ist ja schon mal was. Allerdings ist der Tarif nicht „mobil“ und nur auf einen Zuhausebereich beschränkt. Mobilfunknutzer in Deutschland werden sich wohl noch einige Zeit mit Mager-Volumen abfinden müssen.

Quelle: dfmonitor.eu
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2 Kommentare: Das meinen die anderen zu dem Gerät...

Das hier nicht das Kartellamt einschreitet?

Ihr Beitrag zeigt die gravierenden Defizite der Mobilfunktarife. Die Telekom erhöht zum wiederholten Male zur IFA, die LTE-Datenrate, in diesem Jahr auf LTE-Max. Die maximal vor Ort mögliche LTE-Datenrate nutzt den meisten Kunden leider wenig. Das sind keine Geschenke, wenn z. B. in den normalen Datacomfort-Tarifen das Volumen über Jahre eingefroren bleibt. Die Mobilfunkprovider knausern weiterhin mit dem LTE-Datenvolumen, das soll der Kunde z. B. bei der Telekom mit der Speedon Zubuchoption teuer erwerben. Der unlimitierte Tagespass für normale Datacomfort-Nutzer kostet sogar 9.95 €. Da der Glasfaserausbau auf dem Lande vielerorts nicht vorhanden ist, werden LTE-Tarife auch im Zuhausebereich genutzt. Das ist ein Profit bringendes Geschäft.