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24. 08. 2010

Es bedarf schon einigen Muts sich als Unternehmen klar gegen den Markttrend zu stellen, im Fall des Österreicher Mobilfunkbetreibers A1 Telekom Austria, könnte man unter Umständen auch von Übermut sprechen. Das Unternehmen sprach sich gegen eine LTE-Zukunft aus, und dass obwohl die Zeichen derzeit weltweit für eine flächendeckende Einführung der neuen Mobilfunkgeneration stehen. Ein mutiger Schritt oder Hochmut vor dem Fall?

Kein Bedarf an LTE

Der mit knapp fünf Millionen Mobilfunkkunden größte Mobilfunkanbieter Österreichs, A1 Telekom Austria, verfolgt eine verwunderliche Strategie. Wie der Finanzchef des Konzerns, Hans Tschuden gegenüber der Zeitung „total telecom“ äußerte, möchte man vorerst auf den Ausbau des derzeitigen HSPA+ Netzes setzen. „Unser HSPA+ Netzwerk ist noch immer ausreichend, LTE ist derzeit keine Notwendigkeit“, so Tschuden. Während Mobilfunkbetreiber und –hersteller weltweit bereits die Messer wetzen, sieht man in der Wiener Telekom-Zentrale derzeit keine Notwendigkeit, LTE voranzutreiben. Das könne noch einige Jahre dauern, wird der Finanzchef zitiert.

Richtungswechsel

Für Marktbeobachter mag die neuerliche Ankündigung wie ein Richtungswechsel anmuten, auch wenn A1 Telekom Austria diesen Terminus vermeidet. Schließlich präsentierte man noch im Juni dieses Jahres einer Horde Journalisten mit Stolz den Stand der eigenen LTE-Möglichkeiten (LTE-Anbieter.info berichtete). Auf einer Teststrecke zwischen Wien und Linz demonstrierten die Österreicher eine Videokonferenz aus einem fahrenden Auto. LTE schien vor nur wenigen Wochen also durchaus noch ein Thema zu sein. So äußerte A1 Telekom Austria Chef Hannes Ametsreiter im Juni: „Wir legen hier die Basis für die zukünftige Entwicklung. Denn das Datenvolumen explodiert durch Datenkarten und das iPhone“. Umfangreiche Ausbauarbeiten und Glasfaseranschlussarbeiten der vorhandenen Masten wurden angekündigt.

Update statt Umbau

Zu diesen Arbeiten wird es nun wohl nicht kommen, die geringeren Kosten sprächen für HSPA+ Ausbau und gegen LTE, so Hans Tschuden. Kosten können mit diesem Schritt ohne Zweifel eingespart werden, aber stemmen sich die Österreicher damit nicht mit Macht gegen einen Trend, der nicht aufzuhalten ist? Die aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens sprechen jedenfalls nicht für kluge Geschäftsführung: Während Mitkonkurrenten in den letzten Monaten Umsatzsteigerungen vorweisen, ging dieser bei A1 Telekom Austria um 6,9 Prozent auf 740,2 Millionen Euro zurück. Wie kurzsichtig der Verzicht auf LTE beim wachsenden Datenhunger der Mobilfunkkunden sein könnte, beantwortet der Konzern auch gleich selbst. Sollte ein Mitbewerber in nächster Zeit auf LTE setzen, werde man nachziehen.

Quelle: total telecom
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1 Kommentar: Das meinen die anderen zu dem Gerät...

Micha-Mille

Das klingt ja fast schon, als wäre in der Alpenrepublik auch ein Anbieter auf den Tripp gekommen den sog. „smart follower“ zu spielen. Der Schuss ging in Deutschland schon einmal nach hinten los. ;-)