Vodafone: bald LTE mit 100 MBit auch für Bestandskunden

Vodafone hat heute die Geschäftsbilanz fürs 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres präsentiert. Für das letzte Quartal weist das Ergebnis erneut viele Minuszeichen auf. Die Serviceumsätze sanken weiter, auch die Zahl der Mobilfunkkunden ging gegenüber dem Vorjahr zurück. Dennoch zog das Unternehmen ein positives Fazit und kündigte gleich mal schnelleres LTE für Bestandskunden mit Red-Tarif an.

Vodafone Germany hat im zweiten Quartal – beim britischen Mutterkonzern endet das Geschäftsjahr im Gegensatz zu deutschen Unternehmen immer am 31. März – seinen Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr zwar um 440 Millionen auf 2,75 Milliarden Euro steigern können. Dieses Plus wurde allerdings ausschließlich vom Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, der im Oktober 2013 übernommen wurde, erwirtschaftet. Real sind sämtliche Umsätze, sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetz, leicht gesunken.

Nur noch die Nr. 3 in Deutschland

Vodafone kann zum Stichtag 30. September 31,7 Millionen Mobilfunkkunden vorweisen. Damit sind die Düsseldorfer jetzt aber nur noch die Nr. 3 in Deutschland hinter der Deutschen Telekom mit 39,7 Millionen und dem neuen Branchenprimus Telefonica Deutschland mit 45,9 Millionen (O2 19,6 Mio. + E-Plus 26,3 Mio.).

Rund 120.000 neue Vertragskunden konnte Vodafone im zweiten Quartal hinzugewinnen. Inzwischen telefonieren und surfen laut Anbieter mehr als 3,8 Millionen Kunden in den RED-Tarifen. Im Einsteigersegment nutzen rund 800.000 Kunden die neuen Smart– und Otelo-Tarife.

Rückgang bei Prepaid und beim Umsatz pro Kunde

Auf der anderen Seite gingen aber gleichzeitig fast 350.000 Prepaidkunden verloren oder wechselten in ein Vertragsverhältnis. 15,6 Millionen Vertragskunden stehen nun 16,1 Millionen Prepaidkunden gegenüber. Der Umsatz pro Kunde (ARPU) sank gegenüber dem Vorjahr von 15,80 auf 15,30 Euro. Ein Grund dafür könnte sein, dass Callya nicht unbedingt sehr preiswert ist. Gegenüber von Prepaid-Tarifen mit LTE auf Basis von Eplus, erscheinen die Angebote zumindest relativ überteuert.

Bestandskunden bekommen auch LTE mit 100 Mbit/s

Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, haben die Düsseldorfer noch ein paar Pfeile im Köcher. „Ab nächster Woche bringen wir Festnetz und Mobilfunk in unserem neuen ‚All-in-One‚ Kombitarif zusammen“, kündigte Vodafone-CEO Jens Schulte-Bockum bei der Präsentation des Geschäftsberichts am Dienstag an. Zudem gibt es endlich auch ein kostenloses Speed-Upgrade für Bestandskunden. Mit der Einführung der neuen RED-Tarife vor einigen Wochen, surfen alle Neukunden am Smartphone mit bis zu 100 MBit/s. Wie teuer ein Tarif sei, hängt seither nur noch vom monatlich benötigten Datenvolumen ab. Wer jedoch vorher einen Vertrag abschloss, für den galten aber weiter die alten Bedingungen, z.B. 21 MBit. Im Red-Tarif surfen künftig also wirklich alle mit bis zu 100 Mbit/s schnellem LTE-Netz von Vodafone.“

Die Milliardeninvestitionen ins Netz zahlten sich laut Vodafone aus: Innerhalb eines Jahres habe das Unternehmen so die durchschnittliche Surfgeschwindigkeit seiner Kunden um 36 Prozent steigern können. Bereits im Frühjahr sollen Kunden in den ersten vier Großstädten zudem mit bis zu 225 Mbit/s mobil surfen können. LTE-Advanced startet also im ersten Quartal 2015. Die Gesprächsabbruchrate – ein ständiger Kritikpunkt an Vodafone in den letzten Monaten – habe man um zwölf Prozent verringern können. Außerdem startet morgen die Kooperation mit dem US-Videodienst Netflix, der Filme und Serien – zunächst gratis, dann kostenpflichtig – auf Smartphone und Tablet bringt. Insgesamt sieht Vodafone die Geschäftszahlen – erwartungsgemäß – positiv: Die Umsätze seien weniger stark gefallen als in den Quartalen zuvor, zudem habe man (lukrative) Vertragskunden hinzugewonnen.

Wissenswertes zum Thema:

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Rainer

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