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22. 04. 2015

Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland werden sich ab dem 27. Mai in einem Bieterwettstreit um neu freigegebene Frequenzen für den Mobilfunk messen. Das hat die Bundesnetzagentur am heutigen Mittwoch bekannt gegeben. Für die Mobilfunkkunden werden neue Frequenzen unter anderem auch ein schnelleres LTE-Netz bringen. Besonders bei den begehrten Bereichen im 700-MHz-Band gibt es aber auch Verlierer.

Diese Frequenzbereiche werden versteigert

Funkstation

Stolze 4 Milliarden Euro hatte die erste große Frequenzauktion im Jahr 2010 in die Kasse der Bundesregierung gespült. Wieviel Geld diesmal erlöst wird, ist noch offen. Das Mindestgebot für alle Pakete liegt laut Netzagentur bei 1,5 Milliarden Euro. Versteigert werden Frequenzen mit einem Umfang von insgesamt 270 MHz, und zwar aus den Bereichen um 700, 900, 1.500 und 1.800 MHz.

Bündelung für LTE-Advanced möglich

Die Frequenzen bei 900 und 1.800 MHz „haben die Grundlage für den Aufbau der heutigen Mobilfunknetze insbesondere für die flächendeckende mobile Sprachkommunikation gebildet und sollen künftig auch für breitbandige Internetanschlüsse genutzt werden“, so die Bundesnetzagentur. Die Nutzungsrechte dieser Bänder, die bislang überwiegend für GSM bzw. GRPS/EDGE genutzt werden, laufen Ende 2016 aus und werden daher neu vergeben. Bei 900 MHz werden 35 MHz in 7 Blöcken, bei 1.800 MHz 50 MHz in 10 Blöcken versteigert. Bei 1.500 MHz stehen 40 MHz in 8 Blöcken zur Auswahl, die später ebenfalls für mobiles Breitband genutzt werden können. Das Frequenzband 1.500 MHz wäre laut Netzagentur, nach Änderung des Frequenzplans, sofort verfügbar – ebenso wie der oberste 1.800-MHz-Block. Für den LTE-Mobilfunk bedeuten mehr Frequenzen die Möglichkeit, mehrere Frequenzbänder per Carrier Aggregation zu bündeln und so flächendeckend LTE-Advanced oder 5G mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde zu ermöglichen.

700 MHz ist noch DVB-T-Land

Die umstrittenen Frequenzen im 700-MHz-Bereich – hier werden 30 MHz in 6 Blöcken versteigert – werden allerdings derzeit für das terrestrische Antennenfernsehen DVB-T genutzt. „Durch die Umstellung auf DVB-T2 werden sie frei und können für mobiles Breitband genutzt werden“, erklärt die Netzagentur lapidar. Doch müssen sich zunächst alle TV-Sender bereit erklären, auf die neue HD-Antennentechnik umzusteigen – von den Zuschauern, die sich dann neue DVB-T2-Empfänger kaufen müssen, ganz zu schweigen. Ebenfalls betroffen sind Einrichtungen wie Theater, Kirchen oder Konzerthallen, in denen Funkmikrofone zum Einsatz kommen, die ebenfalls bei 700 MHz funken.

„Versorgungsverpflichtung von 98 %“

Wie die Bundesregierung in ihrer „Digitalen Dividende II“ festgelegt hat, ist es das Ziel der Bundesnetzagentur, „mit dem Einsatz dieser Frequenzen eine nahezu flächendecke Versorgung der Bevölkerung mit Breitband-Internet“ zu erreichen. Daher beinhalten die Frequenznutzungsrechte „eine Versorgungsverpflichtung von 98 % der Bevölkerung.“ Die Netzbetreiber könnten schließlich „mit nur relativ wenigen Funkstationen schnelles Internet auch in bisher wenig erschlossene Regionen bringen“, so die Agentur.

30 MHz in 6 Blöcken

Die freiwerdenden Frequenzblöcke liegen zwischen 703 und 733 MHz sowie zwischen 758 und 788 MHz. „Für die Räumung des 700-MHz-Bands zur Nutzung durch den Mobilfunk werden sämtliche Kanäle von Kanal 49 bis Kanal 60 von Nutzungen durch den Rundfunk geräumt“, heißt es. Aktuell erarbeite die Bundesnetzagentur hierzu ein „Migrationskonzept“ für den frequenztechnischen Umstieg von DVB-T auf DVB-T2.

In zwei Jahren soll es losgehen bei 700 MHz

Für die Einführung mobilen Breitbands im Bereich 700 MHz, vorzugsweise im ländlichen Bereich, sei „perspektivisch denkbar, dass der Ausbau des mobilen Breitbands bereits frühzeitig regional beginnt. Die Bundesnetzagentur wird daher die privaten und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten unterstützen, damit diese die Rundfunksender möglichst beginnend ab April 2015 technisch umstellen, so dass der DVB-T2 Betrieb ab Frühjahr 2016 wie vorgesehen aufgenommen werden kann.“ Sukzessive ab 2017 und „nach Möglichkeit bundesweit ab Mitte 2018“ sollen die Frequenzen dann durch den Mobilfunk für mobiles Breitband genutzt werden können. Damit könne bereits ab April 2017 mit dem Betrieb von mobilem Breitband in ausgewählten Regionen begonnen werden, so die Agentur. „Sämtliche finalen Senderstandortumstellungen in Deutschland sollen bis Anfang/Mitte 2019 vollzogen und das 700-MHz-Band somit komplett geräumt sein.“

 

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Quellen: Bundesnetzagentur, Telefónica
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