Mit VoLTE soll die mobile Sprachkommunikation der Zukunft eingeführt werden. Nicht nur O2 und Vodafone arbeiten eifrig an der Weiterentwicklung. Ein aufwendiger Test in den Vereinigten Staaten zeigt die Vorteile der Technologie und veranschaulicht den Vorsprung gegenüber der gängigen Telefonie. Die Sprachqualität und vor allem die Rufaufbauzeit verbessert sich mittels VoLTE-Einsatz deutlich.
P3 Communications macht großen VoLTE-Test
Der Ingenieurdienstleister P3 ist international im Telekommunikationsbereich tätig. Mit den jüngsten Untersuchungen hat das Unternehmen einen umfassenden VoLTE-Check im Raum Washington D.C. vorgenommen. Zwischen April und Mai 2015 wurden zwei speziell ausgerüstete Automobile ins Ballungsgebiet der Großstadt geschickt, die rund 2.000 Kilometer zurücklegten. Beide Vehikel hatten dabei Module, welche das Senden und Empfangen von VoLTE (Voice over LTE) möglich machten. Durch 7.000 Telefonate, sowohl mit als auch ohne VoLTE, wurden 50.000 Sprachproben ausgewertet. Der Fokus lag hierbei auf Sprachqualität, Rufaufbauzeiten und Stabilität.
VoLTE zeig deutliche Vorteile beim Rufaufbau
Die absolvierten Testverfahren lieferten ein eindeutiges Ergebnis. In allen Bereichen konnte sich VoLTE gegenüber der klassischen Telefonie durchsetzen. Die Rufaufbauzeit betrug durchschnittlich 2,69 Sekunden, der geringste Wert der traditionellen Technik beträgt 5,24 Sekunden in Zürich. Mit 5,52 Sekunden ist der Rufaufbau in Wien kaum noch akzeptabel, im australischen Melbourne hingegen gibt es den Negativrekord von 8,41 Sekunden. Mit 6,39 Sekunden in Berlin und 6,19 Sekunden in München gibt es in Deutschland Verbesserungsbedarf bei der GSM-/UMTS-Kommunikation.
Sprachqualität verbessert sich nur geringfügig
Die Akustik während den Gesprächen bringt bei VoLTE nur leichte Vorteile gegenüber den traditionellen Lösungen. Eine Punktzahl von 3,60 liegt nur knapp oberhalb der 3,56 in Amsterdam. In Deutschland ist man mit einem Wert von 3,33 in Berlin und ebenfalls 3,33 in München ebenfalls nah dran. Abgeschlagen zeigt sich interessanterweise das Testgebiet selbst. In Washington D.C. Werden nur 2,55 Punkte im GSM-/UMTS-Bereich ergattert. Hier macht sich der Unterschied zur VoLTE-Qualität am meisten bemerkbar. Wer die ganzen Ergebnisse einsehen möchte, findet hier die Studienergebnisse als PDF (Update: PDF leider nicht mehr online verfügbar).
O2 bietet VoLTE seit Sommer 2014 hierzulande an, Vodafone hingegen erst seit März 2015. Beide Netzbetreiber haben aber noch viel Arbeit vor sich, um eine effiziente Flächenabdeckung zu erreichen.
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