Die zafaco GmbH erhebt regelmäßig Statistiken zur Internetnutzung in Deutschland. Nun wurde der Breitbandmessung Jahresbericht 2015 / 2016 herausgegeben. Dort wird auch auf das mobile Breitband, also 3G und 4G (LTE) eingegangen. Dabei sieht der im Schnitt erreichte Datendurchsatz eher ernüchternd aus. Dennoch ist die Kundenzufriedenheit höher als beim stationären Internet.
Breitbandmessung Jahresbericht 2015 / 2016: Deutsches LTE im Schneckentempo
Zafacos Zahlen sind wenig erfreulich, vor allem, wenn es um die mögliche Maximalbandbreite in deutschen Mobilfunk- respektive LTE-Netzen geht. Während beim Festnetz etwa 70 Prozent der Anwender mindestens 50 Prozent der zugesicherten maximalen Bandbreite erreichten, gilt das beim mobilen Datenfunk lediglich für 30 Prozent. Also nicht einmal 1/3 der User erhält die wenigstens die Hälfte in Aussicht gestellte Geschwindigkeit. Die offerierte höchstmögliche Download-Geschwindigkeit kam nur bei 0,1 bis 10,5 Prozent der Endkunden an! Besonders düster sieht es den Marktforschern zufolge bei den Bandbreitenklassen CAT6 (100 Mbit/s bis 200 Mbit/s) und > CAT7 (200 Mbit/s bis 500 Mbit/s) aus. Lediglich ein geringer Teil der Nutzer würde annähernd 100 Prozent der vertraglich vereinbarten Maximalbandbreite erreichen.
Mobiles Breitband: Langsam aber glücklich?
Zumindest in den Jahren 2015 und 2016 sah es in Sachen erreichbarer LTE-Geschwindigkeit hierzulande also weniger gut aus. Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass die zafaco-Erhebung nicht die letzten 4 Monate berücksichtigt. Und da hat sich hinsichtlich des Breitbandausbaus im Mobilfunk einiges getan. Dennoch: Trotz der lahmenden Anbindung, waren die Mobilfunkkunden in den vergangenen zwei Jahren scheinbar recht zufrieden. Die zafaco GmbH wertete eine Umfrage aus, bei der 20,57 Prozent der Befragten ihren Anschluss als „sehr gut“ beurteilten. Ein „gut“ vergaben immerhin noch 39,1 Prozent der Anwender. Als Mittelmaß, also „befriedigend“ werteten 23,17 Prozent der Teilnehmer ihre Mobilfunkverbindung. Es bleiben also noch etwa 17 Prozent der Befragten übrig, die mit dem eigenen Vertrag nicht zufrieden sind.
Kundenzufriedenheit steigt mit beworbener Bandbreite
Eine weitere Beobachtung von zafaco ist, dass die Teilnehmer zufriedener mit ihrem Handyvertrag sind, wenn dieser mit einer möglichst hohen Maximalbandbreite beworben wird. So finden beispielsweise 52 Prozent der Teilnehmer bis zu 50 MBit angemessen, während fast 67 Prozent mehr als 200 Mbit/s favorisieren. Vodafone wirbt aktuell mit bis zu 375 MBit im LTE-Netz (partiell sogar 500 MBit), die Telekom schickt ihre LTE-Kunden mit maximal 300 MBit auf die Datenautobahn. O2 bildet das Schlusslicht, wenn auch mit stattlichen 225 MBit. Mehr Details können sie dem 188 Seiten starkem PDF-Dokument des Breitbandmessung Jahresbericht 2015 / 2016 entnehmen.
Kaum Unterschiede zwischen Stadt und Land
Wer nun glaubt, die Befragungen spiegeln tendenziell die Meinung von Befragten in gut ausgebauten Städten wieder, irrt. Erstaunlicher Weise sehen die Befragungsergebnisse für Stadt, hälbstädtisch und den ländlichen Raum nahezu identisch aus. Die folgende Grafik bildet die Bewertungen ab. 1 steht dafür wie bei Schulnoten für „sehr gut“ und 6 für ungenügend.
Zufriedenheitsverteilung der Mobilfunkkunden nach Stadt und Land | Quelle: Breitbandmessung Jahresbericht 2015 / 2016
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