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02. 09. 2015

Drei: Netzwerkmanagement statt Leistungsklassen

von:

Redaktion LTE-Anbieter.info

Seit der Einführung von LTE ist das Thema „Drosselung“ wohl so eng verbunden, wie der Papst mit dem Vatikan. Während LTE-Kunden in den meisten Länder der Welt, inklusive Deutschland, mit schmalem Datenbudget leben müssen, geht Österreich einen anderen Weg. Dort gibt es nämlich zuhauf LTE-Tarife ohne Drossel. Ganz ohne „Regelwerk“ geht es allerdings auch da nicht. Ursprünglich wollte der Provider „Drei“ im Juni sogenannte „Leistungsklassen“ einführen. Das Konzept wurde nun aber geändert und heißt nun „Netzwerkmanagement“. Was steckt dahinter?

Hintergrund

LTE Flat wurde gedrosselt

Mobilfunktarife unterliegen in der Regel einer Volumenbegrenzung mit anschließender Drosselung der Datenrate. Besonders LTE-Kunden ärgern sich über diese Limitierung, da der Geschwindigkeits-Turbo, je nach Tarif, oft kaum mehr als 30 Minuten Videoclips bei Youtube zulässt. Dann ist bis zum nächsten Abrechnungsmonat Schluss mit schnellem Internet oder es muss extra Volumen nachgekauft werden. Das österreichische Unternehmen „Drei“ ging schon vor Jahren einen Sonderweg und ebnete die Verbreitung von drosselfreien LTE-Tarifen. Mittlerweile sind viele österreichische Anbieter dem Beispiel gefolgt. Doch auch die Netze unserer Nachbarn verkraften nicht zwangsläufig mehr als unsere. Die Reglementierungen der aktuellen Technik gelten auch dort. Vielmehr gehen Anbieter, wie Drei nun einen etwas kinderfreundlicheren Weg.

Leistungsklassen ade

Schon im Oktober 2014 berichteten wir, dass „Drei“ für Mitte 2015 die Einführung sogenannter Leistungsklassen plane. Statt der Drosselung einzelner Kunden, um die Netzkapazitäten zu schonen und „Überanspruchung“ einzelner Kunden zu unterdrücken, war etwas anders geplant. Das Konzept der Leistungsklassen kann man sich vielleicht wie eine Autobahn mit 4 Spuren vorstellen. Bei wenig Verkehr können alle Kunden die Datenautobahn gleichsam nutzen und alle kommen zügig voran. Steigt der Verkehr stark an, geht’s links bekanntlich am schnellsten und rechts am langsamsten voran. Zwar muss keiner komplett auf den Standstreifen (Drossel), sondern gilt dann: Wer mehr zahlt, kann weiter rechts fahren. Eigentlich ein recht gerechtes System und gleichsam Netzkapazitäten elegant verteilt. In den USA wird auf vielen Highways genau das angewandt. Wer die „Express lane“ bezahlt, kann am Stau einfach vorbei fahren. Jedoch stießen die Pläne nicht nur auf Wohlwollen. Die Regulierungsbehörde „RTR“ klagte. Dennoch wollte das Unternehmen an dem Konzept festhalten.

„Netzwerkmanagement“ im LTE-Netz

Dennoch kam alles anders. Im August 2015 führte „3“ nun ein anders, wenn auch ähnliches Konzept ein, dass ganz trivial mit „Netzwerkmanagement“ beschrieben wird. Die Rahmenbedingungen sehen nun vor, dass Kunden mit mobilen Endgeräten unterwegs im LTE-Netz bevorzugt werden. Bevorzugt gegenüber LTE-Kunden, welche die Technik als DSL-Ergänzung oder als DSL-Alternative einsetzen. Auch in Österreich gibt es schließlich noch Regionen, in denen DSL nicht oder nur sehr langsam verfügbar ist. Normaler Weise sind beide Kundengruppen gleichberechtigt, wie hierzulande. Drei priorisiert seither nun seine Mobilkunden. Das sorgt natürlich für schlechte Stimmung bei den Kunden mit stationärem LTE-Anschluss.

Netzwerkmanagement am Beispiel

Auf der Webseite erklärt das Drei folgender Maßen: Ist ein Funk-Sektor ausgelastet, da gerade zu viele Nutzer zugreifen, wird in diesem Bereich die verfügbare Bandbreite um Faktor 2 verschoben. Demnach zugunsten der Mobil-Kunden.

Fazit

Auch wenn einige Österreicher sicher nicht ganz zufrieden mit dem Modell sind – für viele deutsche LTE-Zuhause Kunden wäre das eine seit langem gewünschte Lösung. Also einer besseren Handhabe an der digitalen Gesellschaft. Zwar stände dann der LTE-Anschluss immer noch einem reinen DSL-Zugang nach. Doch allemal besser als eine Drosselung auf 384 Kbit, beim Verbrauch des ohnehin knapp bemessenen Volumens. Einzig die Hybrid-Tarife der Telekom bieten aktuell (falls verfügbar) eine Alternative.

Wissenswertes zum Thema:

» Vergleich der LTE Tarife
» LTE Verfügbarkeit prüfen

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