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27. 05. 2015

Showdown in Mainz: Ab dem heutigen Mittwoch (27.5.) wetteifern die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland um frei werdende Mobilfunkfrequenzen, die die Bundesnetzagentur zur Versteigerung ausgeschrieben hat. Die Telekom hat nach dem ersten Tag die meisten Höchstgebote abgegeben.

Was wird versteigert?

Bei der Frequenzauktion 2015 werden in vier unterschiedlichen Frequenzbereichen 31 Blöcke mit insgesamt 270 MHz Bandbreite versteigert. Bei 700 MHz stehen 6 Blöcke mit je 2 x 5 MHz zur Wahl, was insgesamt 60 MHz ergibt. Bei 900 MHz sind es 7 Blöcke (= 70 MHz), bei 1.800 MHz 10 Blöcke (= 100 MHz). Bei 1.500 MHz sind die insgesamt 8 Blöcke nicht gepaart und decken jeweils nur 5 MHz ab, was insgesamt 40 MHz ergibt. Die für LTE genutzten Frequenzbereiche bei 800 und 2.600 MHz, die erst 2010 versteigert wurden, sowie der 3G-Bereich bei 2.100 MHz bleiben unangetastet bei der aktuellen Auktion.

Wie läuft die Versteigerung?

Auktionsstand in der 9. Runde

Werktäglich von 8 bis 18 Uhr kann geboten werden, wobei eine Bieterrunde jeweils eine Stunde dauert. Jedes der drei zugelassenen Unternehmen darf pro Runde auf jeden Frequenzblock bieten (ohne allerdings beim ersten Mal die Gebote der Konkurrenz zu kennen). Anschließend werden die Höchstgebote veröffentlicht. Die Auktion läuft so lange, bis keine neuen Gebote mehr eingehen. Die Mindestgebote summieren sich auf 1,57 Milliarden Euro.

900 MHz

Das 900-MHz-Band wird komplett neu ausgeschrieben. Hier waren einst die Deutsche Telekom und Vodafone (damals noch Mannesmann) mit ihren D1- und D2-Netzen im Mobilfunk gestartet. Alle drei Unternehmen lieferten sich ein munteres Wettbieten mit Erhöhungen in jeder Runde. Nach der elften und letzten Bieterrunde war hier am Mittwoch Telefonica bei drei Blöcken Höchstbietender, Vodafone und die Telekom bei jeweils zwei Blöcken.

1.800 MHz

Der Frequenzbereich um 1.800 MHz wird nur zum Teil neu vergeben. Die LTE-Frequenzen der Telekom (15 MHz) und von E-Plus (10 MHz) bleiben bestehen. Den größten Anteil verliert Telefonica, wo E-Plus und O2 (damals Viag Interkom) mit ihren E-Netzen gestartet waren. Nach elf Runden sicherten sich die Telekom, Vodafone und Telefonica bei jeweils drei Blöcken das Höchstgebot. Auf den verbleibenden zehnten Block wurde bislang nicht geboten.

700 MHz

Die umstrittenen Frequenzen bei 700 MHz wurden bislang vom digitalen terrestrischen Antennenfernsehen DVB-T genutzt. Sie werden frühestens ab dem Jahr 2017 frei für den Mobilfunk, wenn der HD-Standard DVB-T2 eingeführt wird. Doch hier gibt es gleich mehrere Hürden: Sowohl die TV-Sender als auch die TV-Zuschauer müssen auf neue Technik bzw. neue Geräte umrüsten. Das gleiche gilt für Smartphonehersteller, die 700-MHz-Module in ihre Geräte einbauen müssen – und die Mobilfunkkunden, die sich diese neuen Smartphones natürlich kaufen müssen.

 

Während hier also Prognosen zu genauen Zeiträumen schwierig sind, liegen die Vorteile auf der Hand: Die 700-MHz-Frequenzen sind besonders reichweitenstark und können so mit vergleichsweise wenigen Mobilfunkmasten ein großes, auch dünn besiedeltes Gebiet abdecken. Deshalb hat die Bundesregierung hier auch eine Ausbauverpflichtung festgesetzt, nach der bis 2018 mindestens 98 Prozent der deutschen Haushalte mit mobilem Breitband versorgt werden müssen. Pro Funkzelle soll eine Bandbreite von mindestens 50 Mbit/s erreicht werden.

 

Im 700-MHz-Bereich gab es bereits in der ersten Bieterrunde eine „gütliche Einigung“: Alle drei Netzbetreiber hielten bis zum Schluss die Höchstgebote für jeweils zwei Blöcke (Telefonica 2 x 75,05 Millionen Euro, Vodafone 2 x 75,02 Mio., Telekom 2 x 75,00 Mio.). Hier scheint man sich darauf zu verständigen, dass jeder zwei Blöcke zugesprochen bekommt, um die Gebote nicht unnötig in die Höhe zu treiben.

1.500 MHz

Auch das 1.500-MHz-Band wird erstmals vergeben. Hier sind hohe Übertragungsraten möglich, allerdings bei geringerer Reichweite als auf anderen Frequenzen. Auch bei diesen insgesamt acht Blöcken hatten die Erstgebote lange Zeit Bestand, bis die Telekom am Schluss nochmal zuschlug und nun bei sechs Blöcken das Höchstgebot hält. Vodafone bleiben zwei Blöcke; Telefonica scheint sich bei 1.500 MHz herauszuhalten aus dem Bieterwettstreit.

Wofür ist das Geld bestimmt?

Bislang kamen am ersten Biettag bis zur elften Runde rund 1,57 Milliarden Euro an Geboten zusammen. Das Geld soll vor allem in den Breitbandausbau und andere Digitalisierungsprojekte der Bundesregierung fließen. 2010 waren 4,4 Milliarden Euro für das Staatssäckel zusammengekommen.

 

Quelle: Bundesnetzagentur
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