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21. 05. 2013

Derzeit hagelt es nicht nur im Zusammenhang mit der Affäre um die Deutsche Telekom Kritik bezüglich der Internet-Versprechungen der Provider. Häufig werden an dieser Stelle Versprechungen gemacht, die mit der Realität nicht im Einklang stehen. Deshalb will sich der Minister für Wirtschaft und Technologie dafür einsetzen, dass sich dies in Zukunft ändert. Nähere Informationen in diesem Beitrag.

Grundlage der Diskussion

Deutsche Telekom

Gewissermaßen Basis der Argumentation ist eine Studie der Bundesnetzagentur. Demnach seien viele Internetanschlüsse deutlich langsamer als vertraglich versprochen, heißt es. Das will Rösler nicht tolerieren und wettert nun ganz offen gegen die Branche, so der Spiegel. In einem Vermerk des Ministeriums heißt es: „Die Unternehmen stehen nun in der Pflicht, die Versorgung ihrer Kunden ihren vertraglichen Zusagen entsprechend zu verbessern.“ Für den 4. Juni sind diverse Konzerne zur Bundesnetzagentur eingeladen worden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Staatliche Übersicht denkbar

Außerdem soll es aber auch Zielsetzung sein zu überprüfen, ob die Qualitätskontrolle hinter einer Selbstregulierung zurücksteht. Verbunden ist damit eine unterschwellige Drohung hinsichtlich einer staatlichen Überwachung. Eine fragliche Untersuchung der Bundesnetzagentur hatte zudem Zahlen zu Tage gefördert (durch eine breit angelegte Speedtest-Analyse), die ein nicht hinzunehmendes Bild offenbarten. Grundsätzlich seien demnach die Geschwindigkeiten geringer als vertraglich zugesagt wobei nur 19,5 Prozent aller Endkunden von der vereinbarten maximalen Bandbreite profitieren können. Bei fast 70 Prozent sei es gar so, dass nicht einmal die Hälfte der versprochenen Geschwindigkeit zur Verfügung steht. LTE-Nutzer können hier im Speedtest selbst überprüfen, wie ihre Werte sind.

LTE ebenfalls betroffen

Ein sehr brisantes Zweigthema hiervon ist die Problematik bei den LTE-Verträgen. Das beworbene, schnelle Internet per Mobilfunk sei häufig in der Praxis eher eine lahme Ente und könne die Erwartungen nicht erfüllen. Nur 1,6 Prozent aller Kunden kämen hier in den Genuss einer vollen Datenübertragungsrate, bezogen auf die Bandbreitenklasse zwischen 25 und 50 Megabit pro Sekunde. Ein erschreckendes Bild. Einen noch heftigeren Rückschlag bringt außerdem noch die Erkenntnis mit sich, dass die Internetdienstleistungen von Kabel-TV Anbietern „im Ergebnis viel realistischer als DSL/VDSL und Mobilfunkangebote“ sind. Will heißen, wer Kabel-Internet bucht, kommt statistisch gesehen deutlich näher an die maximalen Speedwerte der Tarife heran.

Provider kritisieren Studie

Heftig kritisiert wird bei dem zu Tage geförderten Bild die Studie als solches. Hier habe es methodische Schwächen gegeben, sodass eine einwandfreie Verwendbarkeit nicht realistisch ist. Des Weiteren sei es nicht so, dass man nicht selbst um die zu geringe Leistung Bescheid wisse. Eine Verbesserung strebe man durch die Aufwertung bestehender (V)DSL-Leitungen an. Hierbei will die Telekom die Vectoring-Technik zum Einsatz kommen lassen, mit dessen Hilfe die Geschwindigkeit vieler VDSL-Anschlüsse verdoppelt werden soll. Hierfür notwendig wäre ein Netzumbau mit einer erheblichen Kostenverursachung im Größenraum von 6 Milliarden Euro. Diese würden für neue Glasfaserleitungen ausgegeben werden, sowie den Ausbau der Kästen mit Vectoring.
Aufgrund des hohen finanziellen Aufwands, ist diese Aufgabe jedoch nicht von der Telekom alleine zu bewältigen. Darum hat man sich der Hilfe von Mitbewerbern bedient, indem die konzerneigenen Leitungen teilweise vermietet sind. Hier sind O2 und Vodafone die entsprechenden Vertragspartner.

Lösung bleibt abzuwarten

Das Thema ist auf jeden Fall noch lange nicht vom Tisch. Das angesprochene Treffen soll und wird zu Tage fördern, ob weitreichende Kontrollmaßnahmen indiziert sind oder ob es hier eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung geben kann. Letztlich oberstes Ziel bleibt die Zufriedenheit der Verbraucher und so wie der Leistungsstand momentan ist, sind die Verträge größtenteils nur Schall und Rauch.

Ländliche Regionen eventuell bald ohne Festnetzanschluss

Ein zentrales Thema ist in der Vergangenheit der Internetausbau in ländlichen Regionen gewesen. Gerade die LTE-Verfügbarkeit wurde hier drastisch verbessert. Vodafone versorgt nun bereits 66 Prozent der Fläche mit LTE. Aktuelles Thema hingegen sind die Festnetzanschlüsse. Hier erwägt die Telekom, diese zukünftig durch drahtlose Pendants zu ersetzen. Zumindest ein Pilotprojekt dazu gerade gestartet. Neben der Einführung von All-IP-Telefonzugängen, scheint die Richtung in den kommenden Jahren klar: Hin zu Funk und weg von klassischen Telefonie- und Breitbandzugängen, sofern möglich. Die politische Reaktion auf diese Idee ist eher negativ ausgefallen.

Neubauten sind Einzugsgebiet

Im Fokus der Überlegungen stehen in erster Linie Neubaugebiete. Hier erweise sich eine Festnetzversorgung im direkten Vergleich als unwirtschaftlich, so die Telekom. Es müsse demnach jedoch auf jeden Fall darauf Acht gegeben werden, dass sich an der Leistung an sich nichts ändert. Schließlich ist nicht wirklich den Verbrauchern damit geholfen, wenn es zwar eine neue Technologie gibt, diese aber der alten leistungstechnisch nicht das Wasser reichen kann. Deshalb soll es in bevorstehender Zeit einen sogenannten Pilotversuch geben, bei dem die Teilnahme rein freiwilliger Natur ist. Genauere Details hierzu seien allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Details zum Test

Die Rahmenbedingungen für den Versuch sehen vor, dass dieser über einen Mindestzeitraum von einem Jahr läuft, wobei die betroffenen Gebiete währenddessen zur Überwachung gleichermaßen mit einem Festnetzanschluss ausgestattet sein sollen, um eine direkte Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Anschließend solle eine Auswertung ergeben, ob sich das Vorhaben rentabel zeigt oder nicht.

Politische Reaktion zurückhaltend

Die Politik hat auf das Bestreben wie eingangs schon erwähnt eher pessimistisch reagiert. Gerade in der Bundespolitik ist die Meinung, dass die Telekom nicht die Gleichwertigkeit des Mobilangebots umfänglich nachgewiesen habe, sodass insgesamt ziemliche Zweifel existierten. Ganz wichtig sei es eben auszuschließen, dass sich eine Verschlechterung der Situation durch schlechtere Technik einstellt. Das zöge ein Missverhältnis von Qualität und Preis nach sich, was nicht hinnehmbar ist.

Zukunft noch ungewiss

Insgesamt bleibt aktuell festzuhalten, dass das angesprochene Projekt erst noch ehrlich zu Tage fördern muss, ob eine Ablösung des Festnetzes bei den verschiedenen Haushalten überhaupt in die Wege geleitet werden kann.

Quelle: Spiegel.de; Bild: Telekom
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