Die Ende Oktober erfolgte Frequenzauktion in Österreich sorgt nach wie vor für Aufruhr unter den Mobilfunkanbietern. T-Mobile und Hutchinson wollen offenbar Rechtsmittel, gegen den ihrer Meinung nach viel zu hohen Auktionserlös einlegen. Nur Telekom Austria hält sich im Streit zurück.
Unmut bei den Betreibern
Insgesamt einen Erlös von zwei Milliarden Euro hat die Frequenzauktion in Österreich eingebracht. Gemessen an der Einwohnerzahl des Landes ist es damit die teuerste Auktion, die für diese Frequenzen in Europa bisher statt gefunden hat. Und genau das hat die beteiligten Mobilfunkunternehmen T-Moblile, Hutchinson und Telekom Austria in Unmut versetzt. Vor allem T-Mobile hat in den vergangenen Wochen Stimmung gegen das Auktionsverfahren gemacht. Bereits kurz nach der Auktion erklärte T-Mobile Austria Chef Andreas Bierwirth er fühle sich erpresst.
Telekom Austria will Netzausbau nicht gefährden
Der marktführende Mobilfunkanbieter in Österreich hingegen bleibt erstaunlich ruhig. Mit 14 ersteigerten Frequenzpaketen und einer Gesamtsumme von 1,03 Milliarden Euro, hat Telekom Austria eindeutig den Löwenanteil der Versteigerungssumme zu tragen. Doch das Unternehmen hat sich entschieden keine Beschwerde einzulegen. Wie das Online-Portal DiePresse.com berichtet, erklärte Konzernsprecher Peter Schiefer am Dienstag: “Wir klagen nicht.” Der Grund für die Zurückhaltung sei, dass man den Ausbau des LTE-Netzes nicht unnötig gefährden oder hinauszögern möchte.
T-Mobile fordert Neuausschreibung
T-Mobile fährt da die entgegengesetzte Strategie. Wie das Wirtschaftsblatt berichtet, fordert Direktor Andreas Bierwirth, dass die LTE-Auktion neu ausgeschrieben wird. Insgesamt neun Frequenzpakete, für 654 Millionen Euro, hatte der Mobilfunker ersteigert. „Obwohl wir für T-Mobile die optimalen Frequenzen ersteigert haben, gehen wir das Risiko einer neuen Auktion ein“, erklärt Bierwirth gegenüber dem Wirtschaftsblatt. “Die Folgen dieser Rekordpreise wären mittelfristig höhere Endverbraucherpreise und die Gefährdung von Arbeitsplätzen in der ganzen Branche“, so der T-Mobile Austria Chef weiter. Bisher befindet sich das Verfahren noch in der Schwebe. Die kommenden Wochen werden zeigen, in welche Richtung sich der Streit entwickeln wird.
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