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16. 11. 2012

Lange hingefiebert hat man von vielen Seiten auf die flächendeckende Einbindung des LTE-Standards, der aber selbst bis zum heutigen Zeitpunkt noch weit von diesem hochgesteckten Ziel entfernt ist. Auch wenn bundesweit, in den größeren Städten und auf dem Land, LTE bereits recht weitläufig verfügbar ist. Allerdings: Wie bei jeder neuen Technologie treten – gerade am Anfang – vermehrt Probleme auf. Solche Probleme kristallisieren sich wie im vorliegenden Fall erst heraus, nachdem das System erst einmal ins Rollen gekommen ist.

Störungs-Methoden

Störung der LTE-Netze ein Kinderspiel?

Jetzt fand eine Forschungsgruppe an der amerikanischen Universität Virgnia Tech im gleichnamigen Bundesstaat heraus, dass mit recht einfachen Mitteln LTE-Mobilfunknetzwerke in einer ganzen Stadt gestört werden können. Möglich machen kann dies eine recht einfach zu konstruierende Störvorrichtung. Diese kann aber nicht nur potentiell die einzelnen Sendemasten, zu denen eine Konnektivität besteht, vollkommen außer Gefecht setzen, sondern auch über Meilen hinweg ihre Wirkung entfachen und das mit weitrechenden Folgen, so der Leiter der Wireless Research Group, Jeff Reed.

 

Das Unangenehme an der ganzen Problematik ist aber auch der Fakt, dass es prinzipiell keine Möglichkeit gibt, einem solchen Angriff mit konkreten Mitteln wirksam zu begegnen. Der Angriff mit der erwähnten Maßnahme hätte zwar keine Wirkung auf die 2G- und 3G-Netze, allerdings würde dies im Einzelfall gar keine entscheidende Rolle spielen. Zu gar tragischer Bedeutung könnte das Angriffsszenario allerdings nicht mutieren, wenn in einem entscheidenden Moment zum Beispiel Hilfspersonal auf die Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen angewiesen ist, zu diesem Zeitpunkt aber 4G gerade gestört wäre. Denn in einem solchen Fall würden die die „normalen“ Mobilfunknutzer auf ältere Verbindungen abgestuft, sodass LTE dort vorhanden wäre, wo es darauf ankommt.

Notfälle nicht betroffen

Lücke bedrohlich im Ernstfall?

Dies wird machbar durch die sogenannte Notfall-Option, die in den LTE-Spezifikationen integriert ist. Durch sie könnten sich die angesprochenen Hilfskräfte in einer speziellen Region exklusive Verbindungen freischalten, auf die sonst niemand Zugriff hat. Auf diese Art und Weise sollte sichergestellt sein, dass es zu keiner Unterversorgung in wichtigen Momenten kommt.

 

Noch einmal zurückkommend auf die Störanfälligkeit, bleibt die Frage zu klären, worauf diese genau aufbauen kann und der Ursprung des Problems liegt. Forscher gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass LTE-Verbindungen zwar eine ausgeprägte, große Bandbreite aufweisen, dies allerdings in Verbindung mit einem zu schmalen Kontrollkanal, der für die Synchronisation des Endgerätes mit dem Sendemast notwendig ist. Die Störung setzt nun genau an diese Punkt an und versucht, die Synchronisation beider Geräte so zu beeinträchtigen, dass keine Daten hin- und hergeschickt oder empfangen werden können. Das Resultat ist schließlich eine mangelhafte Kommunikation zwischen zwei entscheidenden Segmenten der Technologie durch Überlastung.

 

Dieser relativ evidente Anknüpfungspunkt ist aber leider auch nicht die einzige Gegebenheit, die für Angriffe anfällig ist. Ein anderer Ansatz beschäftigt sich mit der Natur des LTE-Signals und der Zusammensetzung aus mehreren Untersystemen. Der Knackpunkt ist hierbei, dass für ein Funktionieren des kompletten Systems alle Zahnräder ineinander greifen müssen. Umgemünzt auf die Zusammenarbeit der einzelnen Subsysteme bedeutet dies widerum, dass es schon reicht, ein einzelnes zu stören, um Auswirkungen auf die ganze Basisstation zu erzielen.

Situation in Deutschland

Eine andere Frage: Inwiefern istauch in hiesigen Gefilden dieselbe Konstellation zu beobachten? In diesem Zusammenhang bleibt festzuhalten, dass der geschilderte Problematik eine systembedingte Ursache inne wohnt, die grundsätzlich nicht vor Ländergrenzen Halt macht. Die Hierarchie der Haupt- und Subsysteme besteht auch in Deutschland. Momentan wesentlich heftiger kritisiert, wird bei uns allerdings die Störanfälligkeit von Drahtlos-Mikrofonen durch LTE, welche im gleichen Frequenzbereich arbeiten. Das hat zufolge, dass Kommunen normaler Weise bis Ende diesen Jahres Technik austauschen müssten, um von vornherein einer erhöhten Störungsquote entgegen zu wirken. Nebenbei bemerkt, ist LTE auch in der Lage dazu, die Kabelfernsehübertragungen zu stören, so der Analyst für Medientechnik, Ulrich Freyer. Steht der LTE-Router also direkt neben dem Kabelanschluss oder finden Telefonate in der Nähe des Gerätes statt, können Bildstörungen auftreten.

Wissenswertes zum Thema:

» LTE Karte

Quelle: winfuture.de
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