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20. 09. 2016

Wie wir bereits Anfang des Monats mutmaßten, kommt nach dem ersten drosselfreien Tarif von der Telekom, nun anscheinend doch Bewegung in den Mobilfunkmarkt. Mit „O2 Free“ stellt O2 ab Oktober eine völlig neue Mobilfunktarif-Palette vor, welche die Furcht vor der Drosselung nehmen soll. Wir zeigen, auf was sich O2-Kunden bald freuen können.

Paradigmenwechsel bei O2

LTE ist schnell, richtig schnell. Vodafone und Telekom locken bereits mit Datenraten von 300-375 MBit. Doch bekanntlich nützt diese enorme Datenpower nur begrenzt. Limitierender Faktor ist und bleibt das inkludierte Highspeed-Volumen, welches dem Kunden vertraglich zur Verfügung steht. Meist sind das heute 2-5 Gigabyte (GB) pro Monat. Wer mehr verbraucht, und das geht gerade bei der Nutzung von Diensten mit erheblichem Traffic-Aufkommen schnell (Stichwort Youtube), rutscht man bis Monatsende in die Drosselung. Je nach Anbieter bedeutet das 16, 32 oder 64 Kbit/s – also Schneckentempo. Ein Kunde der vorher mit 100 MBit surfte, wird also auf weit über ein Tausendstell abgebremst. Damit soll nun bei O2 bald Schluss sein. Ganz fällt die Drosselung zwar nicht, aber endlich wird die Zwangsbremsung auf ein noch akzeptables Niveau gestuft.

Drossel auf 1 MBit

Mit O2 Free werden Kunden künftig nicht mehr auf ein Level gedrosselt, was eine Internetnutzung de facto unmöglich macht. Der Tacho rutscht auf 1 MBit/s, was für die meisten Applikationen völlig ausreicht. Whatsapp, Facebook und Surfen gehen weiterhin, wenn auch etwas träger. Beispiel: Eine App mit 60 MB würde dann 8 Minuten laden. Mit der Drossel auf bisher auf 32 Kbit warten Nutzer aktuell rund 4 Stunden! Ein erheblicher Unterschied also.

 

O2 geht damit ein großes Stück auf die Verbraucher zu, welche jahrelang die heftige Limitierung kritisiert hatten. Zu Recht verkündet Markus Haas, COO Telefonica Deutschland heute in einer Pressemeldung: „Wir läuten eine neue Zeitrechnung ein – offline gibt es nicht mehr“. So habe der Konzern in den letzten Monaten umfassend untersucht, was für Smartphone-User besonders relevant sei bei einer Kaufentscheidung.

Die neuen Tarife

O2 Free dürfte augenscheinlich das aktuelle „All in“ Portfolio nicht ablösen sondern ergänzen. Insgesamt wird es vier „Free-Allnetflats“ geben. Gleichzeitig erhöht O2 die maximale LTE-Geschwindigkeit auf 225 MBit (LTE Max). Wo allerdings der Turbo schon verfügbar ist (bisher sind 50 MBit im O2-Netz die Regel), darüber schweigt man sich leider aus. Doch zurück zu den Tarifen. Die folgende Tabelle zeigt die Neuerungen in der Übersicht.

 

O2 Free

 

Los geht’s demnach künftig ab 24.99 €. Das neue O2 Free S bietet dann 1 GB Highspeed ohne Bremse sowie Flatrate-Telefonie in alle Netze samt der EU-Roaming Flat. Unterschiede gibt’s also praktisch nur im Highspeed-Volumen dass die volle Datenrate liefert.

Auch für Bestandskunden?

Erfreulicher Weise ja. Diese können laut O2 gegen einen Aufpreis von 5 € monatlich die O2-Free Option buchen.

Kleiner Wermutstropfen

Einen Kritikpunkt müssen wir dennoch loswerden. Denn im Sternchentext verbirgt sich ein kleines aber feines Detail. So heißt es dort „O2 Free kann nach Verbrauch des Highspeed-Datenvolumens im O2 2G/GSM und 3G/UMTS-Netz mit bis zu …“. Das bedeutet, man wird auf 2G oder 3G runtergestuft und kann nicht mehr im LTE-Netz surfen. In gut versorgten Regionen, wie Großstädten, dürften die meisten dadurch kaum Einschränkungen erfahren. Im Umland hingegen könnte man dadurch häufig mit EDGE unterwegs sein, so dass 1 MBit wieder in weiter Ferne rückt.

 

Update Erfahrungsbericht: Natürlich wollten wir ganz genau wissen, wie gut die Tarife noch mit 1 MBit performen. Angeblich soll damit ja sogar mobiles TV möglich sein. Sky gibt es sogar seit Anfang 2017 probeweise mit dazu. Unser Erfahrungsbericht zu O2 Free zeigt, ob der Anbieter die Versprechen halten kann.

Fazit

Endlich: Mit 1 MBit lässt es sich auch einige Zeit mit gedrosselter Geschwindigkeit am Smartphone surfen. O2 geht unserer Meinung nach einen großen Schritt in die richtige Richtung. Bleibt zu hoffen, dass dem Beispiel andere folgen werden.

Wissenswertes zum Thema:

» Interview mit O2 zu den Free Tarifen
» Testbericht Sky Ticket mit O2 Free

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1 Kommentar: Das meinen die anderen zu dem Gerät...

Hans Haverakamp

Hallo, ich benutze einen Speedmonitor, kann also Jederzeit sehen, wie die Daten übertragen werden. O2 ist dafür bekannt, dass Daten mit Pausen übertragen werden, im Up- und Download. Mit der Drosselung auf 64 kbit/s komme ich permanent auf grad mal 40 kbit/s. Aber auch vorher ( 21 Mbit/s ) kam ich immer nur auf 6 Mbit/s. Das abgehackte Übertragungssystem führt im Schnitt zur niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeit wie angegeben.
Bei Congstar ( D1-Netz) gibts permanent 7,2 Mbit oder nach Drosselung 64 Kbit, an jedem Tag, zur jeder Tageszeit.
MfG