Prepaid LTE: Ab 2016 kaum noch Auswahl?

Sich an Laufzeitverträge zu binden ist nicht jedermanns Sache und auch nicht für jeden Einsatzweck die ideale Lösung. Daher erfreuen sich auch Prepaid-Angebot mit schnellem LTE größter Beliebtheit. Allerdings könnte es schon in wenigen Wochen sehr trüb aussehen, was die Auswahl an Angeboten betrifft. Es droht ein gewaltiger Schritt zurück!

 

Vielfalt dank E-Plus

E-Plus war 2014 der erste Provider, der in Deutschland den Zugang zu LTE ohne Vertrag und Laufzeitbindung – sprich als Prepaid-Lösung ermöglichte. Kurzerhand stellte der, damals noch nicht zu O2 gehörenden Anbieter, sein noch sehr junges LTE-Netz für alle ohne Mehrkosten bereit. Wer also z.B. ein Aldi-Talk Prepaid-Set kaufte, konnte mit bis zu 50 MBit schnell per 4G surfen ohne einen Cent extra zu bezahlen. In Leipzig konnten wir in der Spitze sogar nahezu 100 MBit erreichen. Die Initiative nannte E-Plus damals „Highspeed für jedermann“ und wurde zunächst zeitlich auf ein halbes Jahr begrenzt, danach aber zweimal wieder verlängert. Die jüngste Frist läuft am 31.12.2015 ab! Und es scheint nicht so, als ob diese Mal eine weitere Ehrenrunde geboten wird.

Folgen des Eplus-Aus für „free“ LTE

Was heißt das nun? Im Prinzip schrumpft die Angebotsvielfalt für Prepaid-LTE um gut 80 Prozent. Blau, Simyo, Aldi, Ay Yildiz und Nettokom – all jene greifen auf E-Plus als Netzpartner zurück. Eine Umstellung in den kommenden Monaten auf O2 ist wahrscheinlich. Sollte die Aktion nicht verlängert werden, gelten die ursprünglich beworbenen Datenrate, meist um die 21 MBit, wie wir unten noch zeigen werden.

Welche Prepaid-Anbieter bleiben dann?

Wer es weiter auf günstiges LTE ohne Bindung abgesehen hat, dem bieten sich praktisch nur noch zwei Alternativen zur Wahl. Congstar hat ja leider vor kurzem die letzte (inoffizielle) Lücke geschlossen. Es bleiben im Telekomnetz das neue MagentaMobil Start für den Einsatz am Smartphone und DataStart zum mobilen surfen. Wer lieber Vodafone bevorzugt, greift zu Callya. Hier sind die Konditionen unserer Meinung nach aber nicht besonders bzw. LTE mit Callya ist schlicht teuer.

Was ändert sich ab 1.1.2016 bei den Anbietern?

Wir haben uns im Einzelnen mal die Sternchentexte angesehen. Auch diese zeigen, dass die Befürchtungen wohl war werden. Es folgen verkürzt die Änderungen je Prepaid-Provider:

 

Simyo: Bislang war die Marke Simyo die einzige, die offiziell mit LTE als Nutzungsbetandteil im Eplus-Netz geworben hatte und bis heute tut. Allerdings eröffnet ein Blick ins die Bedingungen, dass auch hier zu Jahresende Schluss ist. So heißt es dort: „Geschwindigkeit von bis zu 7,2 MBit/s für nationale Datennutzung im dt. E-Plus Mobilfunknetz […]. Bis zum 31.12.2015 teilweise bis zu 42 MBit/s oder LTE.“ Demnach dürften Kunden ab Janaur nur noch ein 3G-Symbol im Handy sehen und mit bis zu 7 MBit surfen.

 

 

Aldi Talk: Auch das beliebte Aldi-Prepaid-Set dürfte rasch an Nachfrage verlieren, denn auch hier wird Eplus genutzt. Dort heißt es in den Sternchentexten: “Bis zu einem Datenvolumen von 5 GB je Optionslaufzeit steht eine Bandbreite von bis zu 21,6 Mbit/s zur Verfügung“. Wahrscheinlich also HSDPA…

 

Nettokom: Ähnlich wie bei Aldi, sieht es bei Netto aus. Hier fanden wir „ XXX MB für nationale paketvermittelte Datennutzung mit einer Geschwindigkeit von bis zu 21,6 MBit/s, danach bis zu 56 kbit/s. Bei 21,6 Mbit handelt es sich um die technisch mögliche Maximalgeschwindigkeit.“ Wenn es technisch das Limit ist, kann es schon mal kein LTE sein…

 

Blau: Auch hier wird auf ab Januar offiziell 21,6 Mbit/s die technische Höchstgrenze sein.

 

Ay Yildiz: Der Ethnoprovider wirbt sogar nur noch mit „bis zu 7,2 MBit“, schraubt also die maximale Datenrate deutlich herunter. Angaben, ob vielleicht komplett auf O2 umgeschwenkt wird, fanden wir allerdings nicht.

 

BASE: Bei der Tochtermarke BASE scheint O2 eine Ausnahme zu machen. Zwar sind die Angebote keine Prepaid-Tarife, dennoch steht bereits jetzt fest, dass bis 30.06.2016 weiter im Eplus-Netz LTE genutzt werden kann.

Hoffnungsschimmer

Eben jene Regelung bei Base lässt uns hoffen, dass es doch noch eine 6-monatige Verlängerung gibt. Oder zumindest dass Bestandskunden solange weiter im LTE-Netz von Eplus surfen können und erstmal Neukunden abgeschnitten werden. Daher empfehlen wir Interessenten vorsorglich, sich noch dieses Jahr für eine SIM-Karte zu entscheiden. Die meisten Sarterkits kosten nur um die 10 € und enthalten sogar noch Startguthaben in gleicher Höhe. Eine Investition die also kaum weh tut!

 

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