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06. 11. 2012

EU: Neue Frequenzen für LTE in Sicht

von:

Redaktion LTE-Anbieter.info

Die Nutzrechte zur Betreibung von Datendiensten der 4. Mobilfunkgeneration (LTE) wurde 2010 an die Netzbetreiber versteigert. Wie heute bekannt wurde, plant die EU-Kommission nun das Spektrum weiter aufzustocken und so neue Möglichkeiten für die Netzbetreiber zu eröffnen.

Mehr „Platz“ für LTE

Funkfrequenzen sind ein sehr knappes und damit wertvolles Gut. Jeder Provider und jede Funktechnik bekommt vereinfacht gesagt eine eigene „Datenautobahn“ im Spektrum zugeteilt. Die Dt. Telekom zum Beispiel darf LTE (unter anderem) in einem Band um 1800 MHz nutzen. Genauer gesagt, dass 20 MHz breite Band von 1805-1825 MHz zum Senden und von 1710-1730 zum Empfangen von Daten mittels LTE-Mobilfunkt. Doch der Bedarf an mobilen Datendiensten steigt seit einigen Jahren praktisch exponentiell an. Die Kommission geht von einem Wachstum von 26 Prozent pro Jahr bis 2015 aus. Andere Studien mahlen ein ähnlich düsteres Bild. Als Treiber gelten vor allem der Tablet und Smartphone-Boom. Um diesem Wachstum besser gerecht zu werden, will man nun offensichtlich der Wirtschaft mit neuen Funkräumen unter die Arme greifen. „Dank dieser Extra-Frequenzen für die 4G-Technik werden wir in Europa die sich verändernde und wachsende Nachfrage nach Breitbanddiensten besser bewältigen können.“, so Vizepräsidentin Kroess in einer Pressemitteilung. Insgesamt 120MHz sollen aufgestockt werden. Das klingt nicht viel, birgt aber enormes Potenzial für neue Dienste.

2 GHz Band aufstocken

Um dieses Ziel zu erreichen sieht die Kommission nun vor, ein Band um den 2GHz-Bereich auch für LTE freizugeben. Im gepaarten Band bei 1920-1980 MHz und 2110-2170 MHz sind bis dato 3G-Dienste (UMTS) angesiedelt. Dieses sollen künftig flexibilisiert werden und auf für LTE nutzbar sein. Mobilfunkanbieter könnten dann die Netze weiter ausbauen und optimieren. Die Digitale Agenda der EU sieht bis 2020 ohnehin eine flächendeckende Breitbandversorgung von mindestens 30 MBit vor. Der Schritt, so der Plan, soll einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Zieles leisten. Vielmehr handelt es sich dabei auch nicht um eine Kannbestimmung. Denn die Mitgliedsstaaten, also auch Deutschland, werden verpflichtet die betreffenden Frequenzen bis spätestens 30.06.2014 freizugeben. EU-weit würde dann ein Spektrum von insgesamt 1000 MHz die mobile Breitbandversorgung sicherstellen. Doppelt so viel, wie in den USA übrigens.

Droht neues Frequenzchaos?

Das könnte in der Tat die negative Seite der Medaille sein. Schon jetzt zeigen sich direkt beim Kunden die ersten Folgen einer unstandardisierten, globalen Frequenzpolitik. Bestes Beispiel ist das jüngste iPad von Apple, welches in Australien mit dem Zusatz „4G“ verkauft wurde, obwohl die dort eingesetzten Funkbänder vom iPad garnicht unterstützt wurden. In Deutschland kann das iPhone 5 zurzeit nur über das Netz der Telekom mit LTE betrieben werden, da nur diese (zufällig) das Band um 1800 MHz für den 4G-Ausbau verwendet. Und für den europäischen Markt müssen Smartphone-Hersteller, wie Samsung, stets Modelle mit speziellem Mobilfunkchip herausbringen. Denn auch in den USA gelten andere Nutzbänder wie in der EU. Um weltweit mit einem Smartphone im LTE-Netz surfen zu können, müssen zukünftige Geräte also X-Bandig (nicht nur 2,3 oder 4-Bandig) sein. Das bedeutet mehr Kosten bei der Entwicklung und prinzipiell aufwändigere Chips.

Wissenswertes zum Thema:

» alles zum Thema LTE-Nutzfrequenzen
» Übersicht über alle Länder weltweit
» LTE Verfügbarkeit prüfen

Quelle: europa.eu/rapid/press-release_IP-12-1170_de.htm
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