Im Zeitraum von Q1/2019 bis Q4/2021 bot der Anbieter die 2. Generation an GigaCube-Routern namens Gigacube CAT19. Dieser erlaute höhere Datenraten als der Vorgänger von theoretisch bis zu 1600 MBit via LTE. Doch was taugt der Nachfolger und lohnt ggf. der Umstieg? LTE-Anbieter.info hat für Sie die GigaCube-Box von 2019 ausführlich getestet.
Alles in allem kann man festhalten: Der GigaCube CAT19 fällt wenig unauffällig auf aufgrund der nicht unerheblichen Dimensionen. Optisch ist er zwar kein Highlight, aber funktional.
Alles in allem bringt der GigaCube CAT19 also eine grundsolide, zukunftssichere Grundausstattung mit sich, die keine Wünsche offen lässt.
Vergleich | GigaCube (2017) | GigaCube CAT19 (2019) |
---|---|---|
Typbezeichnung | Huawei B529s-23a | Huawei B818-260 |
LTE Download bis | 300 MBit/s | 1.600 MBit/s |
LTE Upload bis | 50 MBit/s | 150 MBit/s |
LTE-Kategorie | CAT6 | CAT19 |
unterstützte Bänder | 800, 900, 1500, 1800, 2100, 2600 |
700, 800, 900, 1500, 1800, 2100, 2600, 3500 MHz |
externe Antenne | ja, TS-9 | ja, TS-9 |
Telefonie | nein (nur via VOIP) | nein (nur via VOIP) |
LAN Ports | 1 x Gbit | 2 x Gbit |
WLAN | WLAN ac | WLAN ac |
Akku | nein | nein |
Preis mit GigaCube Vertrag | nicht mehr verfügbar | 1 € (04/2020) |
Im Test zeigte sich erfreulicher Weise, dass die Ersteinrichtung mit dem Gigacube-CAT19 wie gewohnt äußerst simpel und schnell gelingt. Im Vergleich zur ersten Box, wurden sogar noch einige Sachen verbessert. Selbst für Einsteiger sollte die Internetverbindung in weniger als 5 Minuten stehen. Wie, zeigen wir auf den folgenden Abschnitten. Los geht’s!
Bevor wir uns an die Konfiguration und Inbetriebnahme machen, muss zunächst die mitgelieferte GigaCube-SIM-Karte eingelegt werden. Die korrekte Ausrichtung haben wir auf dem folgenden Bild illustriert. Drücken Sie die Karte soweit herunter, bis diese mit einem leisen „Klick“ einrastet. Falls dies nicht möglich ist, prüfen Sie bitte noch einmal die korrekte Ausrichtung der Kerbe. Es können zudem nur SIMs im Micro-Format verwendet werden. Schließen Sie die Abdeckung und stellen den Router wieder aufrecht hin. Nun können wir das Gerät erstmals mit Strom versorgen.
Zur Erstinstallation über den Computer verbinden Sie bitte zusätzlich das mitgelieferte LAN-Kabel mit Router und PC. Nun kann der Router über den Internetbrowser angesteuert werden. Geben Sie dazu in der Adressleiste bitte http://giga.cube ein, woraufhin nach Passworteingabe die Benutzeroberfläche geladen wird. Diese hat übrigens ebenfalls eine optische Überarbeitung erfahren und schaut jetzt so aus:
... statt wie bisher so ...
Zur Verbindung einzelner Endgeräte mit dem WLAN-Hotspot des GigaCubes, sind prinzipiell drei Wege möglich.
Wie schon erwähnt, befinden sich auf dem neuen Gigacube vorderseitig satte 8 Info-LEDs. Von oben gesehen, codieren die ersten drei grob die Signalqualität. Brennt nur die LED mit einem Strich (direkt über den Knopf), liegt eine semioptimale Empfangsqualität vor. Leuchten alle drei, ist die Güte mindestens als gut zu bewerten. Eine wesentlich differenziertere Betrachtung lässt sich im Routermenü ablesen, doch dazu später mehr im Abschnitt zur Empfangsverbesserung.
Die verbleibenden 5 LEDs unter dem WPS-Button sind die Power-, Status-, LAN-, Wifi- und Mode LED. Letztere codiert farblich die Art der Mobilfunkverbindung, mit welcher der Router gerade arbeitet. Türkis (4G) / Blau (3G) und Gelb (2G) stehen für eine bestehende Verbindung. Rot hingegen bedeutet, dass entweder die SIM defekt ist oder kein Mobilfunk anliegt. Die anderen Kontrollleuchten können ebenfalls noch weitere Bedeutungen haben:
Status-Anzeige:
Aus: Datendienst wurde getrennt
Grün und blickt: Firmware Update im Gang
Grün: IP-Adresse des WAN wird abgerufen
LAN-Anzeige:
Aus: kein Gerät per LAN angebunden
Blinkt: Daten werden gerade über LAN-Schnittstelle übertragen
Grün: Mindestens ein Gerät angebunden
WLAN-Anzeige:
Aus: keine Wifi-Verbindung aktiv
Grün, blinkt langsam: Herstellung einer Verbindung per WPS im Gang
Grün, blinkt schnell: Herstellung einer Verbindung per Hilink
Grün: 2,4 oder 5 GHz WLAN-Verbindung aktiv
Das Routermenü bietet neben den üblichen Funktionen zur WLAN-Konfiguration, Volumenüberwachung und Einstellungen zur Sicherheit, noch einige Features, die nicht immer üblich und oft nur FritzBox-Nutzern vorbehalten sind. So lässt sich unter "Werkzeuge"->"Kindersicherung" z.B. eine Zeitschaltung nach Wochentagen und Uhrzeiten je nach Gerät konfigurieren. Also z.B. speziell für das Smartphone des Sohnes. Dazu gehört auch die Möglichkeit zur Pflege einer eigener Domain-Namensfilterliste. Gastzugänge fürs WLAN sind ebenso einrichtbar wie eine Zeitschaltung.
Die wohl wichtigste Frage für Interessenten dürfte sein, ob es Verbesserungen in Hinblick auf das LTE-Modem gibt. Rein auf dem Papier zumindest, existiert aktuell (04/2019) kein schnellerer LTE-Router am Markt. Wir haben daher zunächst den alten Gigacube gegen die 2019-Version antreten lassen und zu guter Letzt mit einer FritzBox 6890 verglichen.
Beim Test wurde stets die gleiche Position am Fenster genutzt. Zudem achteten wir darauf, dass die Geräte immer auf derselben Funkzelle arbeiteten, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Überraschender Weise wählten alle ohnehin die gleiche Zelle bei 2600 MHz, was uns die Arbeit erleichterte. Auch kam immer der gleiche Testserver von Vodafone in Berlin zum Einsatz. Die folgende Tabelle zeigt die Messergebnisse. Alle Funkparameter wurden dabei mit LTEWatch über mehrere Minuten gemittelt, so dass Ausreiser geglättet wurden.
Router | RSRP | RSRQ | RSSI | SINR | Speedtest (Down | Up | Ping) |
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Gigacube CAT19 | -98 dBm | -6 dBm | -75 dBm | 13,5 | 60,8 MBit | 5,8 MBit | 51 ms |
GigaCube (2017) | -102 dBm | -7 dBm | -75,5 dBm | 9 | 40 MBit | 18,2 MBit | 34 ms |
Fritz!Box 6890 | -104 dBm | -11 dBm | - | 5 | 53,4 MBit | 14,2 MBit | 41 ms |
PS: Da die Empfangsbedingungen vor Ort bei uns im Büro nicht optimal sind, kam bei keinem der Geräte Carrier Aggregation zum Einsatz. Hier werden wir noch einen Test nachreichen.
Unser Fazit zum LTE-Modul: Der CAT19 Router schlägt sich exzellent und kann auch aus relativ schlechten Empfangsbedingungen ohne Zusatzantennen viel herausholen und lässt sogar die FritzBox hinter sich. Einzig im Upload zeigten sich Schwächen.
Ein besonders schneller LTE-Tarif nützt natürlich auch nur dann etwas, wenn man die Leitung zu allen angebundenen Endgeräten weitergeben kann. In der Regel geschieht dies nun einmal über WLAN. Wir wollten daher wissen, wie sich der CAT-19 Gigacube im Vergleich zum Vorgänger schlägt. Zunächst ermittelten wir die Empfangsstärke an vier festgelegten Messpunkten im Büro. Danach testeten wir die Transferleistung.
Um einen Vergleich zwischen beiden Gigacubes herstellen zu können, ermittelten wir die WLAN-Empfangsstärke an vier fixen Standorten im Büro. Als Messgerät fungierte dabei wieder ein LG G6 mit der App „Wifi Analyser“. Der erste Messpunkt liegt in 3 Metern Entfernung bei Sichtverbindung. Punkt 2 ist rund 8 Meter entfernt bei einer geschlossenen Tür. Messpunkt 3 liegt genau 1 Etage über Punkt 1, muss also eine Decke durchdringen. Punkt 4 ist ebenfalls 1 Etage höher mit einer tragenden Wand dazwischen. Also vier übliche Szenarien, wie Sie in den meisten Haushalten vorkommen können, wenn man mit Tablet, Fernseher oder Internetradio ausgestattet ist.
Um vergleichbar zu bleiben, funkten wir je nur auf 5 GHz und Kanal 44. Des Weiteren testeten wir noch die neuste AVM-FritzBox, die 6890.
WLAN Test | Messpunkt 1 | Messpunkt 2 | Messpunkt 3 | Messpunkt 4 |
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GigaCube 1. Generation | -44 dBm | -73 dBm | -65 dBm | -73 dBm |
Gigacube CAT19 | -42 dBm | -72 dBm | -63 dBm | -70 dBm |
Fritzbox 6890 | -42 dBm | -68 dBm | -54 dBm | -58 dBm |
Die Ergebnisse zeigen leichte Verbesserungen beim neuen Gigacube an sämtlichen Messpunkten. Allerdings scheint die Fritzbox besonders bei baulichen Hindernissen deutlich besser klarzukommen. Hier führt die FritzBox deutlich gegenüber beiden Huawei-Routern. Doch das muss sich nicht zwangsweise in der Performance ausschlagen, eher in der Reichweite und Stabilität.
Die Kontrollleuchten auf der Vorderseite geben zwar einen ersten Hinweis auf die Qualität, doch Profis arbeiten mit der Analyse mehrere Empfangsparameter. Der GigaCube-CAT19 zeigt sich hier vorbildlich! Erstmals überhaupt, wird bei einem Huawei-Gerät sogar der RSSI ausgegeben. Dieser Wert war bislang eigentlich nur Besitzern einer Fritzbox zugänglich (oder man musste ihn selbst berechnen). In den "Systemeinstellungen" -> bei „Geräteinformationen“ können nun alle 4 wichtigen Werte abgelesen werden. Nämlich der RSRQ, RSRP, RSSI sowie der Signalrauschabstand (SINR).
Noch einfacher geht es aber mit unserem kostenlosen Tool „LTEWatch-H“. Hierüber können ebenfalls alle Parameter und weitere Informationen abgelesen und im Verlauf grafisch verfolgt werden. Zudem gibt es eine praktische Einrichtungshilfe mit extrem vergrößerten Werten, falls man z.B. auf dem Dach eine Antenne ausrichten will.
Doch wo stellt man den Router nun am besten hin? Generell gilt das Fenstergebot! Verfügt Ihr Zuhause über mehrere Etagen, sollte stets der höchste Platz gewählt werden. Beobachten Sie bei der Positionierung immer die Empfangsparameter und wählen dann den mit den besten Werten.
Tipps: Es dauert immer 2-3 Sekunden, bis die neusten Werte ausgegeben werden, gehen Sie also langsam vor. Auch das Drehen des Routers am selben Ort kann ggf. für Änderungen sorgen, da sich die Ausrichtung der internen Antennen dadurch ändert.
Sie könnten aber mit dem oben schon vorgestellten Tool LTE-Watch nacheinander den Gigacube auf ein bestimmtes Band, z.B. 800 MHz, festlegen (das Pluszeichen bei „Frequenzband“ anklicken“ und dann beobachten, welche Werte sich ergeben. Zusätzlich wäre je noch ein Speedtest ratsam.
Alternativ kann man auch eine Multiband-Antenne wie diese hier kaufen, erzielt damit aber dann weit weniger „Gewinn“. Mehr Infos zu dem Thema, finden Sie auch hier in unserem Spezial zur Antennensuche für den Gigacube. Ob altes oder neues Modell, ist hierfür übrigens nicht relevant …
Lange taugte LTE nicht unbedingt als Ersatz, wenn man regelmäßig Netflix schauen wollte. Doch mit den neuen Tarifen > 200 GB, hat sich die Situation geändert. Pro Stunde fallen in etwa 2-3 GB Datenvolumen an, bei Titeln, die zusätzlich im HDR-Farbraum vorlagen, ermittelten wir hingegen gut 7 GB je Stunde. Serien und Filme in Ultra-HD belegen ebenfalls ca. 7 GB pro Stunde. Das bedeutet, man kann mit dem 200 GB-Tarif ca. 66 bis 100 Stunden monatlich Netflix oder Amazon streamen. In 4K sind es ebenfalls ca. 60 Stunden. Das bedeutet immerhin 44-66 Filme pro Monat bei 1,5h Laufzeit.
In unserem Test sahen wir mehrere Tage lang mit dem GigaCube per Netflix fern. Unter den oben aufgeführten Empfangsbedingungen. Während der ganzen Zeit kam es nicht einmal zu Rucklern oder Störungen. Daher können wir den Tarif auch vollends als Streamingalternative empfehlen, falls kein schnelles DSL vor Ort verfügbar ist.