AVM hatte Ende 2015 einen neuen LTE-Router eingeführt, der erstmals auch ein Einsatzszenario als „Reiserouter“ vorsieht. Die kompakte Fritzbox 6820 LTE sorgt nicht nur zuhause für schnelles Internet, sondern kann als mobiler WLAN-Router unterwegs auch auf 3G-Netze zurückgreifen, falls man außer LTE-Reichweite gelangt.

 

Update: AVM hat Anfang 2019 eine etwas verbesserte Version herausgebraucht, die FritzBox 6820 V2. Im März 2020 folgte dann eine weitere Revision, die FritzBox 6820 V3, welche nochmals kleine Optimierungen erfuhr.

 

FritzBox 6820 links neben 6842

 

Features und Eigenschaften der Fritz!box 6820

Hersteller und TypenbezeichnungFRITZ!Box 6820 LTE
Downloadrate bis150 MBit/s
Uploaddrate bis50 MBit/s
unterstützte LTE-Bänder:u.a. LTE 800, 1800, 2600 MHz (+ siehe Text unten)
abwärtskompativel zuHSPA+ / UMTS / EDGE / GSM
ChipsatzSierra Wireless EM7345
LTE MIMO Support:ja, MIMO 2x2
Anschluss für externe Antenne nein (nur über Zusatz-Bastelkit)
Kategorie:LTE-Modem der Kategorie 4 (3GPP Release 8)
Support LTE-Advancednein

Telefonie

Mit integrierter Telefonanlagenein, reiner Router
Anschluss für ISDN Telefonenein
Anschluss für analoge Telefonenein

Netzwerk | LAN & WLAN

LAN Ports1 x GBit LAN-Port
WLAN StandardsWLAN 802.11n, g, b und a (MIMO 3x3)
5 GHz WLAN Unterstützungnein
Verschlüsselung WPA, WPA2 Mixed Mode, WPA2, WEP64 und 128
Sonstige Featuresu.a. Firewall, DHCP-Server, IPv6-Unterstützung
Stromverbrauchdurchschnittlich 4 Watt, maximal 6 Watt
Akkunein
USBkeine
Abmessungen64 x 99 x 134 mm bei 170 Gramm

sonstiges

Release in Deutschland war18.12.2015
Preisab ca. 140 € (Stand: 05/2020)
Testbericht & Praxischeck» hier gehts zum Testbericht der 6820
Handbuch downloaden:» Handbuch hier laden (PDF 2,1 MB)
verfügbar bei» im Fachhandel u. sehr günstig hier bei Amazon

 

Technische Features

FritzBox 6820 von vorne

Die neue Fritzbox 6820 von AVM ist mit einem LTE-Modul der Kategorie 4 ausgerüstet. Sie ermöglicht also bei einem entsprechenden LTE-Tarif und gegebener Verfügbarkeit, dass Surfen mit bis zu 150 Mbit/s im Download und bis zu 50 Mbit/s im Upload. Es entspricht also LTE der Kategorie 4 (CAT4). Auf ein zukunftsfähiges LTE-CAT6-Modul hat AVM bei der 6820 leider verzichtet. Somit ist kein LTE-Advanced mit 300 Mbit/s nutzbar, wie beispielsweise beim Netgear AirCard 790S oder AC 810, Vodafones R226 oder der Speedbox ii mini. Allerdings wollte AVM offensichtlich keinen klassischen Mini-Hotspot Router schaffen, denn dafür ist dieser viel zu groß und auch ein Akku fehlt gänzlich. Die genauen Maße betragen 64 x 134 x 99 mm (B x H x T). Das Gehäuse entspricht praktisch 1:1 dem der 6810. Diesen Rückschluss lässt auch der optische Eindruck zu. Einzig auf der Rückseite ist einer der zwei Buttons nun mit WPS, statt DECT, betitelt. Und vorne gibts es extra LEDs, wie wir noch zeigen werden. Bei der 6820 handelt es sich also um ein relativ kompaktes Gerät, das sich leicht mitnehmen lässt – in die Jackentasche passt er jedoch nicht. Wir sehen den Einsatz eher beim Campen wenn eine passende Stromversorgung vorliegt, in Ferienwohnungen bzw. Bungalows oder aber auf internationalen Reisen.

Wechsel auf UMTS möglich

Steht kein LTE-Netz zur Verfügung, dann kann die Fritzbox 6820 LTE auf 3G- oder gar 2G-Verbindungen zurückgreifen. Insgesamt sechs LTE- und drei UMTS-Frequenzen werden laut AVM von der Box unterstützt. Mit HSPA+ sind so bis zu 42 Mbit/s im Download möglich – sehr praktisch, wenn man gerade keine LTE-Verbindung zustande bringt. Im Einstellmenü des Routers kann der Nutzer übrigens selbst festlegen, ob LTE priorisiert behandelt wird oder nicht. So lässt sich alternativ auch festgelegen, dass die Fritz!Box nur auf 3G oder 2G zugreifen soll.

Frequenzwunder

Bereits auf dem Cebit-Messestand erfuhr LTE-Anbieter.info, damals, dass weit mehr Frequenzen unterstützt werden dürften, als zunächst bekannt. In der Final-Version werden nun 6 LTE-Bänder supported. Besitzer können LTE auf Band 1, 3, 5, 7, 8 und 20 [Info] empfangen. Demnach dürfte der Router in ganz Europa mit allen LTE-Providern problemlos harmonieren. Ursprünglich waren übrigens noch Band 2, 4 und 19 im „Gespräch“.

Front LEDs

Wie auf dem Bild oben ersichtlich, verfügt die 6820 nun über drei zusätzliche Infos-LEDs auf der Vorderseite. Diese codieren den aktuellen Empfangsmodus, also welcher Funkstandard anliegt. Sollte 4G empfangbar sein, leuchten alle drei Lämpchen. Bei 3G fehlt die oberste. Für den Fall, dass nur 2G verfügbar ist, wird lediglich die unterste brennen. Ohne Empfang, klar, leuchtet nix. Im Menü des Router kann der User, wie der folgende Screenshot zeigt, aber auch eine andere Codierung für die LEDs definieren, wie z.B. die Empfangsstärke.

 

Belegung der Info-LED ändern

Kein WLAN-ac

Rückseite des Routers

Rückansicht der AVM Fritz!Box 6820

Insgesamt ein Gerät kann von der AVM Fritzbox 6820 LTE per LAN-Kabel mit Internet beliefert werden. Dazu stehen ein Gigabit-Port (RJ-45) bereit. Die Rückseite bietet sonst keine weiteren Anschlussmöglichkeiten. Lediglich zwei Taster, mit der sich WLAN aktiviert und deaktivieren lässt, sowie ein WPS-Schalter. Für kabellose Verbindungen baut der Hotspot ein WLAN-Netz der Kategorie 802.11n auf. Hier sind zwar für verbundene Geräte bis zu 450 Mbit/s (MIMO 3×3) im Download möglich, jedoch hätte man sich schon das schnellere WLAN-ac gewünscht, das zudem auch im 5-GHz-Bereich funkt.

Neues FritzOS

Die neue Fritzbox wird einem neuen, überarbeiteten FritzOS-Betriebssystem von AVM ausgestattet. Darin gibt es u.a. eine Heimnetzübersicht, die alle verbundenen Geräte übersichtlich anzeigt. Über diese Oberfläche kann der Anwender auch WLAN-Repeater und andere Geräte von AVM mit Updates versorgen. Der WLAN-Monitor zeigt nun noch mehr Details zur Datennutzung. Mit FritzOS kommen auch Kindersicherung, NAS- und VPN-Funktionalität sowie ein WLAN-Gastzugang. Eine Optimierung für die Bedienung über mobile Endgeräte erfolgte ebenfalls. Die Version lautet per Werk auf 6.40.

Verbesserungen zur 6810

Stellt sich die Frage, worin nun genau die Verbesserungen zum Vorgänger, der Fritbox 6810 liegen. Zusammen gefasst sind das 3 Punkte. Einerseits das etwas schnellere LTE-Modem, dass nun CAT4, statt CAT3 (bis 100 MBit) bietet. Des Weiteren supportet die 6820 endlich auch LTE auf 1800 MHz. Die 6810 konnte dies nämlich nicht und war so für den Betrieb mit Telekom-Tarifen gehandicapt. Und wie wir schon zeigten, beherrscht der Router nahezu alle für Europa relevanten LTE-Bänder! Zu guter Letzt wäre da noch der bessere LAN-Anschluss der nun Gigabitfähig ist. Keine Verbesserungen gab es hingegen beim WLAN. Auch eine externe LTE-Antenne ist nach wie vor nicht anschließbar – es sei denn mit dem Mod-Kit.

 

Zum Download und mehr Infos

Nachteile

Ein entscheidender Nachteil ist der Umstand, dass AVM die Telefoniefunktion nun gänzlich gestrichen hat. Während der Vorgänger zumindest noch VOIP und die Anbindung von DECT-Telefonen zuließ, handelt es sich hier erstmals um einen reinen Internet-Router.

Verfügbarkeit & Preis

Am 18.12.2015 konnten wir die Box erstmals im Handel sichten. Der Preis beginn, je nach Händler, bei ca. 200 Euro, rangiert also im ähnlichen Fahrwasser wie der Vorgänger 6810. Besonders günstig haben wir die 6820 hier bei Amazon gesehen.

Fazit

Erfreulich, dass AVM den Nutzern mit der Fritzbox 6820 LTE endlich ein kleines „Facelifting“ zur Fritz!Box 6810 bietet. Der Mobilitätsgedankte wurde jedoch unserer Meinung nicht ganz so konsequent umgesetzt, wie es AVM gerne vermarkten möchte. Wenigstens ein Akku wäre für einen „Reiserouter“ schon Gold wert gewesen. Im Endeffekt ist und bleibt der Router somit doch eher für den stationären Einsatz beschränkt. Portabel hingegen, wäre eine treffendere Bezeichnung. Erfreulich ist, dass der Router nun endlich das Wechseln in ein UMTS-Netz ermöglicht, sodass man nicht komplett von der LTE-Verfügbarkeit abhängig ist. Negativ fällt auf, dass er weder LTE-Advanced noch WLAN-ac unterstützt, vor allem wenn man bedenkt, dass man sich ja nicht alle ein, zwei Jahre einen neuen Router kauft. Bei maximalen Verbindungsgeschwindigkeiten via LTE und WLAN, wird die Fritzbox 6820 also schon bald hinterherhinken.

 

Die 6820 kommt

Installation

Die Installation und Einrichtung des Routers ist wie gewohnt äußerst simpel. Zudem haben wir hier für Sie einen Ratgeber verfasst, der Stück für Stück beim ersten Anschluss und konfigurieren hilft.

Testbericht zur 6820

Wir haben uns den neusten Spross in der LTE-Routerfamilie von AVM natürlich ganz genau angesehen und ausführlich getestet. Wir schlägt sich das Gerät in der Praxis? Wo liegen Vorteile und Nachteile zu den Vorgängern? Und wie steht es um die Empfangsqualität? Dazu und vieles mehr hier im Testbericht zur 6820.

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3 Kommentare: Das meinen die anderen zu dem Gerät ...

Bleibt nur zu hoffen, dass es asap zu einer „Zusammenführung“ der Eigenschaften verschiedener LTE FBFs zu einer neuen Types (e.g. LTE FBF 6841?) kommt.
Der VoIP Support und die Anschlussfähigkeit der LTE FBF 6840 mit der Kommunikationsfähigkeit (endlich auch 3G Support!) der neuen FBF 6820 kommt.
Nur damit hätte AVM wieder ein zeitgemäßes Pferd im Stall 😉

Ob die Version auf 6.30 oder schon 6.50 lautet, ist leider noch nicht bekannt.
Antwort: Weder noch – die Version die drauf ist heißt 6.40