Die Deutsche Telekom und Huawei haben zusammen in Berlin die Gigabit-LTE-Schallmauer durchbrochen. Eine beeindruckende Datenrate von 1,22 Gibit/s wurde dabei von der LTE-Advanced Pro getauften Technologie erreicht. Die Mobilfunk-Konstellation mit vier Sende- und Empfangs-Kanälen sowie fünf Trägerfrequenzen wurde zum ersten Mal live eingesetzt.
Die Hintergründe zur 1,2-Gigabit-Bestmarke
Die Telekom und Huawei haben sich in der Vergangenheit schon des Öfteren als gutes Team erwiesen. Beispielsweise haben das Bonner Telekommunikationsunternehmen und der chinesische Netzwerkausrüster letztes Jahr drei gebündelte Trägersequenzen eingesetzt und dadurch mehr als 340 Mbit/s erreicht. Mittels LTE-Advanced Pro (4.5G) wurde dieser Wert nun mehr als verdreifacht – und das innerhalb realistischen Testbedingungen des Telekom-Netzes in Berlin. Die Telekom und Huawei nutzten eine herkömmliche Mobilfunksendeanlage, die mit einer Kleinzelle gebündelt wurde. Dabei flossen die übertragenen Daten gleich über fünf Trägersequenzen per Carrier Aggregation. Voraussetzung war die Unterstützung von 4×4 MIMO (mehrfacher Input / Output).
Einsatzgebiete für Gigabit-Geschwindigkeiten
Claudia Nemat, Vorstand Europa & Technologie der Deutschen Telekom, erklärt die Vorteile der hohen Bandbreite für die Endkunden. Sie will den Kunden auch unterwegs die bestmögliche Geschwindigkeit und den höchstmöglichen Komfort bieten. „Unser Netz kann das, wie man sieht.“, verkündet sie stolz. Zudem führt der Netzbetreiber vor Augen, dass die Videoqualität von Smartphone-Videos- und Streams stetig steigt und einen großen „Datenberg“ generiert. Auch besonders detailreiche Spiele würden von mehr Bandbreite profitieren. Die wachsenden Anforderungen der Teilnehmer sollen auf dem Weg zu 5G die Evolution von LTE vorantreiben. Erst zur IFA demonstrierte die Telekom eindrucksvoll Möglichkeiten, die es mit 5G geben könnte.
Huawei über den Gigabit-Durchbruch
Lin Baifeng, Präsident des Huawei Deutsche Telekom Key Account, ist begeistert von der Zusammenarbeit. Gemeinsam treibe man die Innovation der Mobilfunktechnologie voran. Außerdem würde man die Telekom dabei unterstützen, die Vorteile der nächsten LTE Evolution, LTE-Advanced Pro, beispielsweise durch die außerordentlich hohen Datenraten im realen Einsatz zu zeigen. Trotz der intensiven Forschung an der fünften Mobilfunkgeneration (5G) gehört das 4G-Netz also noch lange nicht zum alten Eisen. Vor allem, wenn selbst mit LTE Gigabit-Bandbreiten möglich sind. Allerdings steht die Geschwindigkeits-Gigantonomie mal wieder diametral zu einer Studie, die wir letzte Woche vorstellten. Zwar surfen Deutsche Kunden tatsächlich mit erheblicher LTE-Power, zahlen dafür aber auch (fast) am meisten für jedes Gigabyte Datenvolumen. In Vergleich zu Frankreich gut 12 Mal so viel…
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