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16. 09. 2015

Bislang war man davon ausgegangen, dass Qualcomms neuer „Superchip“ Snapdragon 820 mit einem LTE-Modul der Kategorie 10 ausgestattet sein würde. Doch das Modem erreicht laut Hersteller CAT12-Geschwindigkeiten beim Download und CAT13-Speed beim Upload. Auch LTE-U, LTE-Broadcast und WLAN-ad sind an Bord, wie Qualcomm jetzt enthüllte.

LTE CAT12 mit 600 Mbit/s

Qualcom 820

Screenshot Qualcomm

Qualcomm nennt die im Snapdragon 820 integrierte Mobilfunkeinheit „X12 LTE Modem“. Als erstes System-on-a-Chip unterstützt der Snapdragon 820 beim Download LTE der Kategorie 12. Theoretisch – ein entsprechendes Netz, Verfügbarkeit, Provider und Tarif natürlich immer vorausgesetzt – wären so später einmal Datenraten bis zu 600 Mbit/s im Downlink möglich. Das ist ein Drittel schneller als das LTE-CAT9-Modem im Vorgänger Snapdragon 810. Erreicht wird diese Geschwindigkeit laut Qualcomm, indem beim Download mittels „Advanced Carrier Aggregation“ gleich drei LTE-Verbindungen gebündelt werden. Für Uploads unterstützt das neue Qualcomm-Modem sogar LTE der Kategorie 13. Die so erreichbaren Übertragungsraten von bis zu 150 Mbit/s sind das Dreifache dessen, was mit dem Snapdragon 810 möglich ist. Ermöglicht wird dies durch zweifache Carrier Aggregation im Uplink.

Höhere Modulation für den Nahbereich

Als zusätzliche Technik, um diese Geschwindigkeiten zu erreichen, unterstützt der Snapdragon 820 „Higher Order Modulation“, wie es Qualcomm nennt. Statt wie bisher 64 Symbolen beim Download und 16 Symbolen beim Upload kann die höhere Modulation des Modems 256 bzw. 64 Symbole verarbeiten (256-QAM bzw. 64-QAM). Diese komplexe Signalverarbeitung funktioniert allerdings laut Qualcomm ab einer bestimmten Entfernung des Endgeräts zur Basisstation nicht mehr zuverlässig, weshalb das X12-Modem nur bei entsprechender Nähe zum Mobilfunkmast auf die höhere Modulation umschaltet.

LTE-U und HD-Videotelefonie

Damit nicht genug: Das LTE-Modem des Snapdragon 820 unterstützt auch 4×4 MIMO, die Datenkomprimierung UDC beim Upload, LTE-Broadcast sowie LTE-U. Das „U“ steht hier für unlizensiertes Spektrum, das für LTE genutzt werden kann. Provider könnten in Bereichen mit hoher LTE-Nachfrage wie Einkaufszentren, Sportstadien oder Flughäfen kleine „Small Cells“ einsetzen, nicht größer als ein Router, um Kunden mit LTE-U zu versorgen. Dabei beeinflusst LTE-U das ebenfalls im unlizensierten Spektrum funkende WLAN eines WiFi-Hotspots laut Qualcomm nicht negativ. Neben Voice-over-LTE (VoLTE) ist auch Video-over-LTE (ViLTE) möglich, und zwar in HD-Qualität. Ohne zusätzliche Apps oder Anwendungen kann man bei einem Telefonat auswählen, ob man stattdessen eine HD-Videoverbindung mit seinem Gesprächspartner herstellen will. Der Snapdragon 820 ermöglicht darüber hinaus auch HD-Telefonie via WLAN.

WLAN-ad mit Gigabitspeed

Apropos WLAN: Hier unterstützt das System das schnelle 802.11-ac mit 2×2 MU-MIMO, mit dem ein Downloadspeed von bis zu 870 Mbit/s möglich ist. Zusätzlich beherrscht der Snapdragon 820 das noch schnellere 802.11-ad. Auf kurzen Distanzen in hohen Frequenzbereichen können hier laut Qualcomm bis zu 4,6 Gbit/s erreicht werden – genug für die gerne zitierte Killeranwendung 4K-Videostreaming.

Nahtloser Wechsel zwischen LTE und WLAN

Der Snapdragon 820 ist außerdem „intelligent“ genug, um jeweils eigenständig zu entscheiden, ob ein öffentlicher WLAN-Hotspot wirklich barrierefrei ist und auch genug Bandbreite bietet oder ob das LTE-Netz schneller ist. Auch bei der WLAN-Telefonie schaltet der Chip automatisch auf LTE um, wenn die Verbindung schwächelt – oder umgekehrt. So soll dem Nutzer immer die jeweils schnellste und stabilste Verbindung für alle Anwendungen zur Verfügung stehen, egal ob zuhause oder unterwegs. Qualcomm rechnet damit, dass sein neues State-of-the-Art-Chipsystem Snapdragon 820 im ersten Halbjahr 2016 in ersten Smartphones oder Tablets zu finden sein wird.

 

Quelle: Qualcomm
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