Die Deutsche Telekom scheint in die Hybrid-Technik weit mehr Hoffnungen beim Breitbandausbau zu setzten, als man zunächst meinen könnte. Angeblich plant der Konzern die Technik weiter deutlich zu optimieren und in 2-3 Jahren Hybrid-Tarife mit über 500 MBit anbieten zu können.
Hybrid
Ende 2014 nahm die Telekom erstmals den Vertrieb von sogenannten Hybrid-Anschlüssen auf, die Mobilfunk (LTE) mit DSL oder VDSL kombinieren – und zwar zu einem äußerst leistungsfähigen Gespann. Seit März gibt’s die Angebote nun sogar bundesweit und sind nicht nur für Verbraucher ohne schnelles DSL im ländlichen Raum interessant. Auch als Power-Turbo fürs Festnetz sollen die MagentaZuhause Hybrid Tarife dienen. Gerade läuft im TV ein entsprechender Spot mit der „Turbo Omi“, die die Anschlüsse „Turbo geil“ findet.
LTE + Super Vectoring
Momentan offeriert die Telekom die Pakete auch mit VDSL und VDSL-Vectoring. Damit sind also 50-100 MBit möglich. Theoretisch sogar 100-200 MBit, da die beiden Breitbandkanäle (Funk+Kabel) additiv wirken. Wenn per LTE 100 MBit Downstream zur Verfügung stehen und per VDSL-Vectoring nochmals 100 MBit, sind rein theoretisch 200 MBit erzielbar. Beim aktuellen Stand soll es jedoch nicht bleiben. Die Telekom will ihren Kunden spätestens 2018 Hybrid-Tarife mit bis zu 550 MBit bieten. Auch hier wieder mit einem IP-Anschluss als Basis (All-IP). Das zumindest verlautbarte der Senior Vice President bei der Telekom Deutschland diese Woche. Die Datenrate von 550 MBit setzt sich wie folgt zusammen: Einerseits plane man eine nahezu flächendeckende Verfügbarkeit (95 Prozent) von LTE mit bis zu 300 MBit. Und auch beim Glasfaserausbau wolle man weiter Vorschritte machen. Mit einem verbesserten Vectoring (Super Vectoring) will man um die 250 MBit im Festnetz erzielen. Damit ergibt sich ein hypothetischer Downstream von satten 550 MBit und ca. 150 MBit im Upload.
Glasfaser auf die lange Bank?
Die Pläne klingen interessant. Für die Telekom könnten Sie überlebenswichtig sein. Schließlich hängt man weiter beim eigentlich dringend nötigen Glasfaserausbau hinterher und Vodafone kann mit dem Netz von Kabel-Deutschland theoretisch über Nacht auch Tarife mit über 500 MBit anbieten. Hybrid könnte da für die Telekom den technischen Spagat schaffen. Immerhin: Durch den Ausbau mit VDSL bzw. Vectoring rückt die Glasfaserleitung wieder ein Stück weiter zum Endkunden. Dennoch gewinnt man den Eindruck, die Telekom klammert sich an jede Technik (VDSL, G.fast, Vecotiring, Hybrid), um das unvermeidbare (FTTH) noch so lange wie möglich aufzuschieben.
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