Nachdem die Deutsche Telekom vor einigen Jahren das Angebot „MagentaMobil Speedbox“ gestartet hat, gibt es nunmehr gleich zwei quasi-stationäre LTE-Tarife im mehrfach ausgezeichneten Telekom Netz (teils auch 5G). Doch wie unterscheiden sich beide Angebote im Detail und für wen lohnt welcher Tarif eher? Wir zeigen, wie sich beide Offerten unterschieden und für wen welches Paket besser ist.
Konzepte und Flexibilität
Auf den ersten Blick gleichen sich Telekom´s MagentaMobil Speedbox und congstar´s Homespot. Beide Ansätze adressieren Verbraucher, die überall schnelles Internet benötigen – auch in Gebieten, wo festnetzbasiertes Breitband-Internet nicht oder unzureichend ausgebaut wurde. Oder aber wenn sich ein solcher Vertrag nicht lohnt, etwa weil die Zweitwohnung nur wenige Monate im Jahr genutzt wird, oder fürs campen, oder …
In punkto Flexibilität gibt es aber bereits den ersten großen Unterschied zwischen beiden Tarifen. Denn während man die Speedbox bundesweit einsetzen kann, begrenzt congstar die Nutzung immer nur auf eine Homezone. Die Adresse kann zwar geändert werden, immerhin, doch kostet jede Umstellung 20 Euro. Der Fokus beim Homespot-Tarif ist also rein stationär, während man bei Telekoms Speedbox die freie Wahl hat.
Datenvolumen im Vergleich
Das wichtigste Argument für die meisten Interessenten derartiger Tarife, ist und bleibt das verfügbare, monatliche Datenvolumen. Hier punktet eindeutig die Telekom, denn in der Spitze bietet der beste Homespot-Tarif 300 GB pro Monat, während man direkt bei der Konzernmutter bis zu 400 GB nutzen kann. Aber bereits 300 GB reichen übrigens für gut 90-100 Stunden Videostreaming in HD-Qualität oder anders ausgedrückt gut 3 Stunden Netflix täglich. Wer nur regulär surft, dürfte selbst 100 GB kaum schaffen, so dass noch genug Puffer für Mehrpersonenhaushalte bleibt. Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Datenvolumen congstar und die Telekom monatlich bieten. Zudem haben wir jeden relativen Preis pro GB zum Vergleich berechnet.
Anbieter / Volumen | 50 GB | 100/125 GB | 200/300 GB |
---|---|---|---|
Telekom | x | 0.40 €/GB | 0.27 €/GB |
Congstar | 0.4 €/GB | 0.24 €/GB | 0.13 €/GB |
Klar ist aber auch, eine völlig ungezügelte Internetnutzung ist mit 100-300 GB bei mehreren Familienmitgliedern immer noch nicht möglich. Im Vergleich zu Lösungen noch vor wenigen Jahren, mit unter 50 GB, stellen die Angebote dennoch einen großen Fortschritt dar.
Tipp: Falls das Volumen einen Monat nicht langt, kann nachgebucht werden. Für die Speedbox 15 GB (14.95 €), 50 GB (29.95 €) bzw. 100 GB (44.95 €) – bei congstar immer je 10 GB Tranchen zu 10 Euro.
LTE-Geschwindigkeit
Beide Tarife bieten schnelles LTE, sofern vor Ort verfügbar. Telekom und Congstar schicken ihre Nutzer aber mit deutlichen Unterschieden auf die „Datenautobahn“. So beträgt die Maximaldatenrate bei der Telekom (Speedbox) 300 MBit/s (LTE-Max), congstar bremst das 4G-Netz der Konzernmutter auf 50 MBit/s, was immerhin noch VDSL entspricht. In Hinblick auf die Maximaldatenrate geht der Punkt also deutlich an das Speedbox-Angebot.
Wie siehts aus mit 5G?
Congstars Homespot ist noch rein auf LTE ausgelegt. Bei den Speedbox-Tarifen ist 5G ab dem Tarif M mit im Preis enthalten.
Kosten im Vergleich
Kommen wir zu den Preisen. Congstar stellt Interessenten drei Tarife zwischen 20 und 40 Euro zur Wahl, welche 50, 125 bzw. 300 GB monatlich umfassen. Ähnlich verhält es sich mit den Speedbox-Tarifen die 100 (39.95 €), 200 GB (54.95 €) oder 400 GB (74.95 €) bieten. Streng genommen sind es sogar vier, da es noch einen Flexi-Tarif für 5 € mehr im Monat gibt. Die folgende Tabelle fasst zunächst alle wichtigen Unterschiede und Kosten zwischen Speedbox und Homespot zusammen.
Vergleich | Telekom Speedbox | congstar Homespot |
---|---|---|
LTE-fähig | ||
5G | ab Speedbox M | |
Netz | Dt. Telekom | Dt. Telekom |
Datenrate Download bis | 300 MBit/s | 50 MBit/s |
Uploadrate bis | 50 MBit/s | 25 MBit/s |
Drosselung auf | 0 KBit (Speedon Update nötig) | 384 KBit/s |
Inklusivvolumen | 100 bis 400 GB | 50 bis 300 GB |
Telefonie | (nur via VOIP) | (nur via VOIP) |
Nutzung | bundesweit | nur in der Homezone |
zusätzliche LTE-Antenne | ja, 2 x TS9 | ja, 2 x TS9 |
Nutzung im Ausland | nein | nein |
Volumen nachbuchbar | 15, 50 oder 100 GB | ja, in 10 GB Schritten |
kalkulatorische Kosten je GB | 0,40 € / GB (100 GB) 0,27 € / GB (200 GB) 0,19 € / GB (400 GB) | 0,13 € / GB bei 300 GB |
Kosten je Monat | ab 39.95 € | 20 bis 40 Euro |
Flex-Version | ja, Zahlung nur bei Nutzung | ja = monatliche Kündbarkeit |
Laufzeit | 2 Jahre | 2 Jahre oder 1 Monat |
Testbericht lesen | » zum Speedbox Test | » zum Homespot Test |
zum Anbieter | » zum Speedbox-Angebot | » zu congstar |
Flexi-Tarife: Zwei total verschiedene Ansätze
Beide Anbieter haben eine sogenannte Flexi-Variante im Angebot. Trotz der gleichen Bezeichnung, bedeuten das allerdings bei der Telekom und congstar jeweils etwas völlig anders. Bucht man den Tarif MagentaMobil Speedbox als Flex Version, zahlt man immer nur für den Monat, wo eine Nutzung vorliegt. Bei Congstars Flex Tarif handelt es sich also eher um eine Variante ohne Mindestvertragslaufzeit. Wir zumindest finden die Telekomlösung weit eleganter. Immerhin: Seit Anfang 2019 können die Homespot Tarife jährlich für bis zu 180 Tage pausiert werden, wenn man es nicht benötigt.
Auslandsnutzung & Telefonie
Hier gleichen sich beide Tarife, denn weder ist Telefonie möglich (Festnetz oder Mobilfunk), noch der Einsatz im Ausland, auch nicht der EU. VOIP gestatten aber congstar wie Telekom!
Hardware im Vergleich
Die Tarife werden je mit einem passenden Router vertrieben. Im Fall des Tarifes MagentaMobil Speedbox, ist der gleichnamige Speedbox-Router von ZTE sogar zwingend für den Betrieb nötig. Offiziell zumindest, denn im Speedbox-Testbericht konnten wir die SIM 2021 überall nutzen. Congstars Homespot-SIM kann dagegen auch in anderen Endgeräten eingesetzt werden.
Vergleicht man die Router an sich, gibt es keinen klaren Sieger. Das Telekommodell beherrscht WLAN ac, LTE CAT6 und kann mit externen Antennen angebunden werden. Congstar bietet bei seinem Homespot, dem HH63, WLAN ac (WIFI 5) und 4G CAT6. Wahlweise steht sogar noch für anspruchsvolle Nutzer die FritzBox 6850 LTE zur Wahl, natürlich mit höherem Preis. Die aktuellen Konditionen können Sie der Congstarseite entnehmen.
Fazit: Welcher Tarif ist besser?
Dies lässt sich nicht ganz verallgemeinern, die Antwort hängt vielmehr vom gewünschten Einsatzziel/Zweck ab. Soll der Tarif vor allem stationär als Internetzugang mit möglichst viel Datenvolumen dienen, ist die Telekom mit bis zu 400 GB die erste Wahl. In Hinblick auf den Preis wäre natürlich congstar Platz 1. Strebt man dagegen eher eine „nomadische“ Nutzung an, also oft anderen Orten und braucht viel Power, ist die Speedbox ideal! Beide Konzepte weisen Pro- und Kontrapunkte auf, die Frage ist nur, was benötigt man eher?
» hier gehts zu congstar
» hier gehts zur Telekom
» alle Speedbox-Modelle im Überblick
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Manfred Jaroschek
Der Telekom speedbox Tarif ist ja nicht schlecht, aber nicht überall stellt die Telekom auch 300Mbit zur Verfügung. An vielen Orten nur 150Nbit oder auch nur 75Mbit,in sofern relativiert sich das angebot der Telekom erheblich.