Highspeed-Internet zum Mitnehmen boomt. Immer mehr Verbraucher wollen unterwegs Internet wie an ihrem Heimanschluss nutzen. Telekom und Vodafone bieten passende Lösungen, auch für Regionen wo schnelle (V)DSL-Flatrates noch ein Fremdwort sind. Vodafones Gigacube und die Speedbox von der Telekom schaffen Abhilfe! Doch welcher Tarif ist besser? Wo gibt’s das meiste Volumen fürs Geld und welche Einschränkungen muss ich kennen? Wir haben beide Angebote für Sie verglichen.
Konzepte und Flexibilität
Die Tarife richten sich an alle Verbraucher, die einen leistungsstarken Internetzugang nicht nur am Hauptwohnsitz benötigen, sondern an mehreren Orten. Praktisch eine Art transportablen DSL-Anschluss. Hinzu kommen all jene, die von einer kabelgebundenen Breitbandversorgung bislang abgeschnitten sind. Vodafones Gigacube und die Speedbox der Telekom (genauer gesagt „MagentaMobil Speedbox“), bringen per LTE oder 5G flotte Zugänge an (fast) jeden Ort – einfach Router anschließen, geeigneten Standort finden und los geht’s!
Beide Pakete können bundesweit genutzt werden, einzige Voraussetzung ist hinreichend guter LTE-Empfang und eine Stromversorgung. Die Speedbox (4G-Modell) verfügt zur Not über einen Akku, der einen autarken Betrieb für bis zu 4 Stunden ermöglicht. Dafür kann die GigaCube-SIM auch in anderen Endgeräten genutzt werden, was die Telekom ausschließt. Alles in allem, sind beide Tarife in etwa gleich flexibel einsetzbar und auch die Konzepte gleichen sich.
Datenvolumen im Vergleich
Der wichtigste Aspekt für die meisten Interessenten derartiger Tarife, ist und bleibt das inkludierte, monatliche Datenvolumen. Denn was nützt einem schneller LTE-Funk stationär oder zum Mitnehmen, wenn nach wenigen Stunden Youtube oder Netflix schon das gesamte Kontingent verbraucht wurde? Glücklicher Weise hat sich in diesem Punkt in den letzten Jahren viel getan. So lieferten die ersten LTE-Heim-Tarife selten mehr als 10-30 GB im Monat. Aktuelle Angebote von Vodafone und der Dt. Telekom warten heute immerhin mit über 100 Gigabyte – teils sogar unlimitiertem Volumen auf. Bereits ersteres würde aber schon für gut 20-30 Stunden Netflix oder Youtube in HD reichen oder für 2.000 Stunden Musik.
Die Deutsche Telekom offeriert aktuell drei Speedbox-Tarife mit 100, 200 oder 400 GB. Vodafonekunden haben die gleiche Wahlfreiheit. Zur Disposition stehen vier Gigacube-Tarife mit 100 GB, 200 GB und grenzenlosem Volumen! Des Weiteren ein Flex-Tarif der nur bei Bedarf abgerechnet wird.
Interessant wird es auch beim Blick auf die relativen Preise, also wie viel man für jedes Gigabyte zahlen muss. Auch hier schneidet Vodafone besser ab, zumindest im Bereich der Angebote mit weniger Datenvolumen. Übrigens: Sollte man doch mal das komplette Kontingent benötigt haben und rutscht in die Drossel (bzw. Null bei der Speedbox), kann neues Highspeedvolumen gegen Aufpreis nachgebucht werden (siehe folgende Tabelle).
Anbieter / Volumen | 100 GB | 200 GB | 400 GB |
---|---|---|---|
Telekom | 0,40 € / GB | 0,27 € / GB | 0,19 € |
Vodafone | 0,35 € je GB | 0,27 € / GB | n.v. |
LTE-Geschwindigkeit: So schnell sind die Angebote
Der überwiegende Teil der Nutzer wird zurecht auch die Geschwindigkeit ein nicht unerhebliches Entscheidungskriterium sein. Hier können sowohl der Gigacube als auch die Speedbox überzeugen. Denn Vodafone schickt die Kunden bei 4G mit maximal 500 MBit pro Sekunde auf die Datenautobahn. Über 5G sind sogar noch höhere Werte über 1 GBit möglich. Dann aber muss der 5G-Gigacube-Router mitbestellt werden. Bei der Telekom gibt es hingegen im Tarif Speedbox S „nur“ LTE-Max, was aktuell 300 MBit/s im Telekomnetz bedeutet. 5G ist erst ab Speedbox M inbegriffen und katapultiert die Maximaldatenrate auch auf über 1 Gbit/s.
In der Praxis können per LTE, wie auch unsere Tests zeigten, gut und gerne 30-200 MBit erwartet werden. Das entspricht also in etwa VDSL-Niveau. Je nach örtlicher Abdeckung und LTE- bzw. 5G-Ausbau, kann die Datenraten natürlich erheblich schwanken. Im Zweifel hilft auch der Blick auf die jeweilige Ausbaukarte des Anbieters – hier für die Telekom und hier für Vodafone.
Gigacube im Einsatz
Kosten im Vergleich: Speedbox vs GigaCube
Kommen wir zu den monatlichen Kosten beider Anbieter. Im Fall der Telekom ist dies am schnellsten beschrieben, da es ja nur ein Angebot gibt. Monatlich fallen im regulären Speedbox-Tarif „S“ 39.95 Euro an. Für die Version ohne monatliche Mindestnutzung (Flex) sind es 44.95 €. Man zahlt also hier nur im Bedarfsfall. 200 GB bzw. 400 GB werden mit 54.95 € bzw. 74.95 € beanschlagt.
Das günstigste Gigacube-Paket mit 100 GB gib es bereits ab 34.95 Euro. Für den Premiumtarif „Gigacube Zuhause Unlimited“ (unbegrenzt), verlangt Vodafone relativ günstige 64.99 Euro. 200 GB sind dagegen schon für preiswerte 44.95 € zu haben. In der folgenden Tabelle, haben wir noch einmal für Sie alle Features gegenübergestellt und verglichen.
Vergleich | Telekom Speedbox | Vodafone GigaCube |
---|---|---|
LTE-fähig | ja | ja |
5G-fähig | nein | ja (immer inklusive) |
Netz | Dt. Telekom | Vodafone |
Datenrate Download bis | 300 MBit/s (5G > 1 GBit) | 500 MBit/s (5G > 1 GBit) |
Uploadrate bis | 50 MBit/s | 50 MBit/s |
Drosselung auf | keine Nutzung nach Verbrauch | 64 KBit/s |
Inklusivvolumen | 100 bis 400 GB | 100, 200 GB oder ∞ Volumen |
Telefonie | nein (nur via VOIP) | per Umweg, siehe hier |
Nutzung | bundesweit | bundesweit |
zusätzliche LTE-Antenne | Anschluss vorhanden (TS9) | vorhanden (TS9) |
Nutzung im Ausland | nein | nein |
Volumen nachbuchbar | 15, 50, 100 GB | ja (1, 5, 10, 25 GB) (Kosten) |
kalkulatorische Kosten je GB | z.B. 0,40 € / GB bei 100 GB | z.B. 0,35 € / GB bei 100 GB |
Kosten je Monat | 39.95 € bzw. 74.95 € | ab 34.99 € (Übersicht) |
Flex-Version | ja, Zahlung nur bei Nutzung | ja, Zahlung nur bei Nutzung |
Laufzeit | 2 Jahre | 2 Jahre |
Unsere Wertung | ||
Testbericht lesen | » zum Speedbox Testbericht | » zum GigaCube Testbericht |
zum Anbieter | » zum Speedbox-Tarif | » zum Gigacube-Tarif |
Flexi-Tarife
Es sei noch erwähnt, dass es bei beiden Anbietern auch einen sehr ähnlichen Flex-Tarif gibt. So bietet Vodafone wahlweise die 200 GB Version als Flex-Variante. Dann wird die monatliche Grundgebühr nur abgezogen, falls man den GigaCube auch im Einsatz hat. Ähnlich läuft das bei der Telekom, nur dass hier explizit jeden Monat, bzw. bei Bedarf, dass Datenticket manuell eingebucht werden muss. Der Nachteil der Flexibilität: Die einmaligen Kosten sind immer deutlich höher! Beispielsweise gibt es mit Laufzeit den Gigacube-Router für nur 1 €, mit Flex-Option fallen rund 130 € an. Bei der Telekom sind es (Speedbox-Router) 99.95 €. Zudem verteuert sich die monatliche Grundgebühr im Flex-Tarif hier um 5 Euro. Das Ganze lohnt sich also nur, falls man die quasi-stationären Tarife nur wenige Monate im Jahr benötigt.
Auslandsnutzung & Telefonie
Für zwei Sachen sind beide Tarife nicht geeignet: Zur Nutzung im Auslandsurlaub und zum Telefonieren. Denn beides ist nicht möglich! Genauer gesagt ist Telefonie per VOIP gestattet. Wie man beim Gigacube darüber sogar ein Festnetztelefon anbinden kann, zeigen wir hier.
Hardware im Vergleich
Der Vergleich der Hardware ist nicht ganz einfach. Denn Vodafone vertreibt mittlerweile zwei verschiedene GigaCube-Router. Der Hauptunterschied liegt darin, dass der erste „nur“ LTE unterstützt. Das andere Modell bietet sogar schon den LTE-Nachfolger 5G. Tarifbedingt beträgt bei beiden Routern aber die Maximaldatenrate rund 500 MBit im 4G-Netz und ca. 1000 MBit via 5G. Wir vergleichen folgend daher der Einfachheit halber nur die günstigste Version, also den 4G-Gigacube in der dritten Version.
Der Gigacube 4G (von ZTE) lässt sich theoretisch mit LTE bis CAT20, also 2 GBit/s betreiben, dagegen fällt die Maximalgeschwindigkeit Speedbox (MF281 von ZTE) mit der Kategorie 6 (CAT6) und 300 MBit recht bescheiden aus. Sie beherrschen jeweils alle hierzulande geläufigen LTE-Bänder. Bei Bedarf können beide mit zusätzlichen Außenantennen über einen TS9-Port angebunden werden.
GigaCube und Speedbox etablieren auf Wunsch einen WLAN-Hotspot, über das sich mehrere Endgeräte einbinden lassen (je bis 64). Natürlich auch mit dem schnellen WLAN ac Standard (WIFI 5). Der Vorteil des Speedbox-Routers ist allerdings der integrierte Akku für bis zu 4 Stunden autonomen Betrieb. Auch punktet das Telekom-Modell durch geringere Maße und mehr Handlichkeit. Der Punkt geht demnach hier knapp an die Speedbox.
Fazit: Welcher Tarif ist besser?
Unterm Strich gleichen sich beide Angebote sehr. Der wohl gewichtigste Unterschied, liegt beim maximal zur Verfügung stehenden LTE-Datenvolumen. Die Telekom lockt wahlweise mit etwas mehr Datenvolumen, dafür ist Vodafone teils billiger und hat sogar einen preiswerteren unlimitierten Tarif im Angebot.
Weniger Gewicht würden wir dagegen den bis zu 200 MBit/s Differenz bei der maximalen Übertragungsrate beimessen, da es sich hier ohnehin nur um Optimalangaben handelt. Im Schnitt, das zeigten auch die letzten Netztests, ähneln sich die durchschnittlichen Datenraten beider Anbieter ziemlich. Letztendlich sollte die Entscheidung also am benötigten Inklusivvolumen ausgemacht werden und an der LTE- bzw. 5G-Abdeckung für die Regionen, in denen man den Tarif bevorzugt nutzen möchte.
» zur Speedbox-Seite der Telekom
» zum Gigacube bei Vodafone
» Testbericht Gigacube lesen
» Testbericht Speedbox ansehen
» mehr über Speedbox Flex
» alle Speedbox-Modelle im Überblick
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Yotapong
Bei den Flex Tarifen z.B. für DSL-Backup muss man halt Vodafone vertrauen dass sie wirklich nur abrechnen wenn man das Gerät benutzt. Diverse Meldungen im VF-Forum und meine persönliche Erfahrung lassen anderes vermuten. Das Telekom Angebot mit dem Speedon ist transparenter.
Cityrocker
Die eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Somit liegen Telekom und Vodafone gleich auf. Wer was gutes und zudem noch günstiges sucht, der sollte es einmal mit O2 versuchen. O2 hat in den letzten Monaten mächtig aufgeholt, was es den Netzausbau angeht. Nachdem man sich E – Plus einverleibt hat, hat man mächtig Gas gegeben um mit Telekom und Vodafone konkurrieren zu können und diese Rechnung ist aufgegangen.