Vodafone, Deutsche Telekom, O2 und congstar bieten mittlerweile Tarife, die schnelles Internet in der Wohnung und zum Mitnehmen versprechen (quasi-stationär). Also flexibles WLAN via LTE – unabhängig von DSL oder anderen stationären Breitbandzugängen. Doch welcher der Anbieter hat das bessere Angebot, wo gibt es mehr Datenvolumen und Geschwindigkeit? Unser Vergleich zeigt, wo die Unterschiede liegen.
Flexibler Internetanschluss per LTE: Wer bietet das?
Aktuell führen vier Anbieter derartige Tarife. Vodafone mit dem „GigaCube“, congstar mit seinem „Homespot“, O2 mit seinen „Data-Tarifen“ und die Deutsche Telekom über die „Speedbox“. Alle versprechen per LTE gespeistes Highspeed-Internet. Transportabel, also mobil nutzbar, sind allerdings nicht alle, wie der nächste Abschnitt verrät. Alle bieten übrigens mittlerweile auch ohne Aufpreis flottes 5G!
Unterschied zu reinen Heim-Tarifen per LTE
Einige Angebote können allerdings einzig an der Wohnadresse als Heimanschluss genutzt werden können. Wie z.B. die MagentaZuhause Hybrid-Tarife (unlimitiertes Volumen) und congstars Homespot. Deswegen haben wir auch die O2 Home Angebote ausgeklammert und konzentrieren uns auf die sehr guten Datentarife des Anbieters. Congstar erlaubt aber zumindest die Adressänderung gegen Entgelt.
SpeedBox von der Telekom im Urlaub | Bild: LTE-Anbieter.info
Doch wofür genau sind die Angebote denn nun gedacht?
Herkömmliche Festnetz-Flatrates per (V)DSL, Kabel oder Glasfaser bieten immer nur den Internetzugang an einem festen Ort. Wird der Router dagegen per LTE-Mobilfunk versorgt, lässt sich der Anschluss bei Bedarf bequem transportieren. Beispielsweise in eine Ferienwohnung, zum Campingplatz, Garten oder die Zweitwohnung, wo kein Anschluss lohnen würde. Ein anderes Einsatzszenario betrifft Gebiete, wo noch keine leistungsstarken Internetzugänge ausgebaut wurden.
Prinzipiell könnte man dafür auch auf mobile Datentarife zurückgreifen, nur bieten diese längst nicht ausreichend Datenvolumen. In der Regel ist bei 10-30 GB monatlich Schluss und das zu vergleichsweise hohen Preisen. Vodafones Gigacube bietet dagegen auf Wunsch auch ein grenzenloses Kontingent. Der entscheidende Unterschied ist also das enthaltene Inklusivvolumen!
Datenvolumen: Wer bietet das meiste Volumen?
Viele LTE-basierte Internetzugänge sind bekanntlich noch nicht unlimitiert nutzbar, daher also auf ein bestimmtes monatliches Inklusivvolumen beschränkt. Die quasi-stationären Tarife bilden da keine Ausnahmen. Dafür hat sich das enthaltene Kontingent aber in den vergangenen Jahren stark erhöht. Bei Vodafone haben Interessenten momentan die Wahl zwischen 100 GB und 200 GB. Congstar bietet 50, 150 oder 250 GB. Die Deutsche Telekom stellt 100 bis 400 GB zur Verfügung. Aktionsbedingt können teils etwas höhere Volumina geboten werden. 100 GB reichen z.B. etwa für 30 Stunden Netflix in HD oder jeden Tag mehrere Stunden dauersurfen. O2 stellt Interessenten vor die Wahl, ob es 50, 100, 200 oder 400 GB sein sollen. Ganz ohne Begrenzung funktioniert hingegen „GigaCube Zuhause Unlimited„.
Anbieter / Volumen | 50 GB | 100-150 GB | 200-250 GB | unlimitiert |
---|---|---|---|---|
Vodafone | ||||
congstar | ||||
O2 | (bis 400 GB) | |||
Telekom |
LTE-Geschwindigkeit im Vergleich
Bei VDSL oder Kabel-Anschlüssen sind mittlerweile 50-250 MBit/s die am häufigsten gewählte Tarifvariante. LTE bietet aber theoretisch noch weit mehr Geschwindigkeit. Allerdings gibt es bei den „WLAN per LTE“-Tarifen große Unterschiede bezüglich der Datenrate. Mit dem Homespot von congstar surft man mit maximal 50 MBit/s im Telekomnetz. Die Telekom schickt ihre Kunden per LTE mit bis zu 300 MBit/s ins Netz, per 5G ist auch deutlich mehr möglich.
O2 bietet stattliche 300 MBit/s, egal ob 4G oder 5G. Am schnellsten läuft der Gigacube von Vodafone – hier sind in der Spitze 500 MBit möglich – per 5G auch gut 1 GBit. Alle Gigacube-Tarife sind nämlich 5G-fähig und dass ohne Mehrkosten, sofern der Router 5G unterstützt.
congstar Homespot im Garten für schnelles Internet | Bild: LTE-Anbieter.info
Kosten der flexiblen Internetlösungen
Kommen wir zur Frage, was die transportablen Heim-Tarife kosten. Entscheidendes Kriterium ist natürlich das Volumen. So schwanken die Preise monatlich zwischen 20 und 75 Euro. Congstar verlangt z.B. 40,- Euro für 300 GB, O2 bietet dafür sogar 400 GB. Bei den limitierten Tarifen sind congstar sowie O2 daher, in Hinblick auf den relativen Preis pro GB, am günstigsten (10 bzw. 13 Cent). Die Telekom berechnet für 100 GB übrigens 39.95 Euro, was den relativen Preis pro GB auf 40 Cent erhöht.
Für das größte Kontingent, also unbegrenztes LTE, zahlen Vodafone-Nutzer knapp 65 Euro. In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Preise und Unterschiede der drei Anbieter zusammengefasst.
Vergleich | Dt. Telekom | congstar | O2 | Vodafone |
---|---|---|---|---|
Tarifbezeichnung | MagentaMobil Speedbox | Homespot | O2 Data | GigaCube |
5G-fähig | ||||
LTE-fähig | ||||
Netz | Dt. Telekom | Dt. Telekom | O2 | Vodafone |
Downloadrate bis | 300 MBit/s | 50 MBit/s | 300 MBit/s | 500 MBit/s |
Uploadrate bis | 50 MBit/s | 25 MBit/s | 50 MBit/s | 50 MBit/s |
Drosselung auf | keine Nutzung nach Verbrauch | 384 KBit/s | 32 KBit/s | 64 KBit/s |
Inklusivvolumen | 100-400 GB | 50, 150, 250 GB | 50-400 GB | 100/200 GB bis unlimitiert |
Telefonie | nein (nur VOIP) | nein (nur VOIP) | nein (nur VOIP) | per Umweg, siehe hier |
Nutzung | bundesweit | Homezone | bundesweit + in EU | bundesweit |
LTE-Antenne | anschließbar (TS9) | anschließbar (TS9) | je nach Router | anschließbar (TS9) |
Nutzung im Ausland | nein | nein | ja (EU) | nein |
Volumen zubuchbar | ja (Kosten) | ja (Kosten) | ja, 15 GB 5€ | ja (Kosten) |
kalkulatorische Kosten je GB | 0,19 € pro GB bei 400 GB | 0,16 € / GB bei 250 GB | 0,10 € / GB bei 400 GB | 0,22 € / GB bei 200 GB |
Kosten je Monat | 39.95 bis 74.95 € | 20 bis 40 € | ab 14.99 € | 34.99 € bis 64.99 € |
Flex-Version | ja, Zahlung nur bei Nutzung | monatliche Kündbarkeit | ja, Data Flex | ja, Zahlung nur bei Nutzung |
Laufzeit | 2 Jahre | 2 Jahre (Flex ggf. kürzer) | 2 Jahre (Flex ggf. kürzer) | 2 Jahre |
Unsere Wertung | ||||
Testbericht lesen | » zum Speedbox Testbericht | » zum Speedbox Testbericht | ./. | » zum GigaCube Testbericht |
zum Anbieter | » zum Speedbox-Tarif | » zu congstar | » zu O2 Data | » zum Gigacube |
Flexi-Pakete: Große Unterschiede, gleicher Name
Alle Provider bieten wahlweise sogenannte Flex-Version. Gemeint ist jedoch nicht überall das gleiche! Vodafone erhebt im Flex-Tarif (200 GB) die monatliche Grundgebühr nur dann, wenn er auch genutzt wird plus im ersten Monat nach Bestellung. Ähnlich händelt es die Telekom – hier wird nur der Monat berechnet, wenn man die Speedbox benötigt. Bei congstar und O2 hingegen bedeutet Flex (Homespot Flex) lediglich ein monatliches Kündigungsrecht. Abgerechnet wird also immer bis zur Kündigung.
Hardware: Welcher Router bietet das beste WLAN zum Mitnehmen?
Telekom, Vodafone, O2 und congstar bieten je eigene WLAN-Router mit LTE und/oder 5G. Ein Vergleich bei Vodafone fällt schwer, da der Anbieter bereits zwei Gigacube-Router zur Auswahl stellt. Am häufigsten wird sicher das günstige 4G-Modell gewählt. Wahlweise bietet Vodafone aber auch 5G-Support. Für die Gigacube-Modelle benötigt man immer eine Stromquelle.
Die Telekom vertreibt zu den Tarifen drei Router-Modelle. Einerseits die durchaus ordentliche Telekom Speedbox, welche LTE CAT 6 (bis 300 MBit) und WLAN ac für genug Wifi-Power beherrscht. Es können je bis zu 64 Endgeräte per WLAN mit Internet versorgt werden. Vorteil der Speedbox ist die autarke Stromversorgung (ca. 3 Stunden), da ein Akku implementiert ist. Oder zwei andere Geräte die auch 5G unterstützen. Einmal eine mobile Variante und einen für zuhause…
Congstar wartet mit zwei Wahl-Routern auf. Das Einsteigermodell bietet LTE und WIFI 5. Optional können sich Neukunden aber auch für eine FritzBox 6850 als Begleiter entscheiden.
O2 bietet gleich vier verschiedene Router mit 4G oder 5G. Zwei nur für den stationären Gebrauch, sowie zwei tragbare kleine Mini-Router.
Limits: Wozu taugen diese Tarife nicht?
Der Fokus liegt klar auf der Flexibilität. Daher gibt es kein Festnetztelefon (außer bei O2 Home) und auch der Einsatz im Ausland ist ausgeschlossen. Nur die O2 Data Tarife erlauben eine EU-weite Nutzung. Bei congstar muss eine feste Adresse für die Nutzung angegeben werden, jede Änderung kostet 20 Euro. O2 Home lässt sich wie congstar ebenfalls nur an der angegebenen Adresse nutzen und nicht beliebig bundesweit. Vor diesem Hintergrund sollte man genau überlegen, wofür man den Internetzugang benötigt.
Telefon
Einen echten Telefonanschluss und das sogar mit Sprachflat bietet übrigens bisher nur ein Anbieter, nämlich O2 mit seinen Homespot Home Angebot. Ansonsten handelt es sich um reine Surf- bzw. Datentarife.
Unser Fazit
WLAN via LTE ist heute attraktiver denn je. Sowohl als DSL-Alternative, als auch für unterwegs. In mancherlei Hinsicht ähneln sich die Angebote. Die größten Unterschiede betreffen das Datenvolumen und etwaige Einsatzbeschränkungen. Soll es vor allem schnell sein bei gleichzeitig bester Netzabdeckung, ist die Telekom die beste Wahl. Am meisten Volumen für jeden Euro gibts bei O2, Vodafone, gefolgt von congstar.
» direkt zu Vodafones Gigacube
» zu den O2 Data Angeboten
» zu congstars Homespot
» zu Telekom Speedbox
Weiterführendes:
» GigaCube vs congstar Homespot
» Telekom Speedbox vs Vodafone Gigacube
» Speedbox vs. congstar Homebox
» mehr über LTE für Zuhause erfahren
» FritzBox mit unlimitiertem LTE – gibts das?
» DSL über Funk: Was ist möglich?
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Thomas Fellenberg
Eine Speedbox zum Mitnehmen mit Internet und Telefon wäre gut wo man Guthaben aufladen kann wie man es braucht.